Showtime (Tim: Teil 3) (German Edition)
dann auf dem College und das Training aufrecht zu halten wäre kein Problem. Aber fünfeinhalb Jahre sind eine lange Verpflichtung. Das Problem ist, er wird alt. Er muss jetzt mit dem intensiven Training anfangen, oder es ist zu spät. Und das ist unabhängig vom Timing der Olympischen Spiele.«
»Wenn ich die Olympischen Spiele in Peking anvisiere, würde ich in deinem Schatten springen«, stellte Billy fest.
»Könntest du damit umgehen?«, fragte Charlie.
»Es wäre wundervoll«, antwortete Billy mit einem Lächeln im Gesicht. »Mit Tim zusammen auf dem gleichen Podium zu stehen wäre für mich das Größte. Wenn ich das mache, dann mit Peking als Ziel. Soweit habe ich mich schon entschieden.«
»Ich weiß nicht, wie viel du über Hal‘s Geschichte weißt«, sagte Charlie. »Ihm wurde in dem ersten Sommer im Camp etwas ähnliches angeboten. Er war ein echter Verlierer und Tom, Franklin und Tim haben ihn gefragt, ob er das ändern möchte. Sie machten ihm klar, dass sie von ihm bedingungsloses Engagement erwarteten, wenn er ja sagen sollte. Sie ließen ihm etwa 10 Sekunden Zeit, um darüber nachzudenken. Er hat ja gesagt und er hat es nicht bereut.«
Billy sah uns einen Moment lang nach und sah uns an.
»Was du mir damit sagen willst ist folgendes«, sagte er schließlich und holte tief Luft. »Wenn ich dann noch darüber nachdenken muss, nachdem ich verstanden habe, was diese Entscheidung zur Folge hat, gebe ich zu, dass die Antwort nein wäre. Sehe ich das richtig?«
»Absolut«, antwortete Charlie.
Er brauchte weniger als 10 Sekunden, um seine Entscheidung zu treffen.
»Ja«, sagte Billy.
Er sagte es nicht leise oder zögerlich. Billy wusste genau was er wollte, als wäre es seit dem Zeitpunkt, als er sich in der Schlange nach ›Tim‹ angestellt hatte, sein Plan gewesen.
Seine Eltern waren überrascht.
Ich grinste übers ganze Gesicht. Ich wusste von Anfang an, wie seine Antwort lauten würde.
Ich bin mir sicher, dass Charlie schon im Kopf durch ging, welche Auswirkungen die ganze Geschichte auf unser Leben haben würde.
»Wann hast du morgen Schulschluss?«, fragte ich Billy.
»Um 14:30 Uhr.«
»Sei um 16:00 Uhr bei unserem Haus in Grand Forks. Morgen! Plane, bis 20:00 Uhr bei uns zu bleiben. Du kannst mit uns zusammen zu Abend essen.«
»Ich bin 15, habe keinen Führerschein und kann nicht fahren. Wie soll ich morgen nach Grand Forks kommen?«
»Dafür hast du dein Support-Team. Bedingungslose Unterstützung heißt bedingungslose Unterstützung.«
Ich sah Bill und Martha an.
»Richtig?«
»Richtig«, antworteten beide im Duett.
Ich freute mich, dass sie bei ihrer Antwort nicht zögerten.
»Morgen, 16:00 Uhr. Sei bitte pünktlich. Vergiss nicht, deine Badehose mitzubringen und zieh dir etwas an, das sexy ist. Dann habe ich auch etwas davon.«
Ich zwinkerte Billy zu und wir mussten alle lachen.
Billy war den Rest des Abends völlig unruhig und aufgeregt. Ich hoffte, dass er in der Nacht schlafen konnte.
Wir ließen den Abend ausklingen, indem wir über andere Dinge sprachen, die weder mit Sex noch mit Turmspringen zu tun hatten.
Kapitel 17: Charlie
Billy war natürlich pünktlich. Genau um 16:00 Uhr klopfte er an unsere Tür in Grand Forks.
Wir öffneten gemeinsam die Tür und starrten Billy mit offenem Mund an.
Er trug die engsten Jeans, die ich jemals gesehen habe. Unter seiner offenen Winterjacke trug er ein durchsichtiges Netz-Shirt. Sobald er einen Fuß in unser Haus gesetzt hatte, zog er auch schon seine Jacke aus und wackelte mit dem Hintern.
Billy stolzierte in seiner Jeans und dem halbnackten Oberkörper herum. Er hatte ein breites Grinsen im Gesicht.
Gott, war er sexy.
Tim starrte ihn immer noch ungläubig an an. Seine Bitte, dass Billy etwas anziehen sollte, das sexy ist, war nicht wirklich ernst gemeint. Aber Billy hatte ihn beim Wort genommen.
Es war offensichtlich, dass Billy‘s Aufzug den gewünschten Effekt bei Tim erzielt hatte. Auch seine Hose wirkte zumindest vorne ein bisschen eng.
Einen Moment lang dachte ich darüber nach, ob ich eifersüchtig werden sollte.
Mir wurde aber schnell klar, dass es albern gewesen wäre — denn mir ging es nicht anders als Tim.
Billy wackelte vor Tim noch einmal mit dem Hintern und fing an zu kichern.
»Mein Vater hat diese Sachen heute Morgen für mich gekauft. Als er mich von der Schule abgeholt hat, musste ich mich im Auto umziehen«, erklärte er lachend. »Ich glaube, er wollte es euch ein bisschen heimzahlen, weil
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