Showtime (Tim: Teil 3) (German Edition)
machst du es immer noch?«
»Diese Frage macht mir Sorgen«, warf Charlie ein. »Sie wird von einem Jungen gestellt, der scheinbar Angst davor hat. Lass mich dir eine direkte Frage stellen, Billy. Und gib mir bitte auch eine direkte Antwort. Wer hat dir gesagt, dass onanieren schlecht für dich ist?«
»Mein Sexualkundelehrer in der 8. Klasse«, antwortete er. »Und Dad«, fügte er nach einer längeren Pause hinzu.
Bill war bestürzt.
»Sohn, ich habe Mist gebaut«, sagte er zu Billy.
»Ich denke, wir sollten den richtigen Ausdruck verwenden«, sagte ich. »Bill, du hast Scheiße gebaut.«
»Okay, du hast vermutlich recht. Ich habe Scheiße gebaut, Billy. Mir wurde das gleiche von meinem Vater erzählt, der es von seinem Vater erzählt bekommen hat, der es wiederum von seinem —« Bill seufzte. »Vermutlich zurück bis zu Adam. Das ist nun mal das, was Väter sagen. Ich weiß nicht, warum.«
»Eine ehrlichere Antwort kannst du nicht bekommen, Billy«, meldete sich Charlie zu Wort. »Aber lass uns eines klarstellen: onanieren schadet dir nicht. Auch viel onanieren schadet dir nicht. Mit einem anderen Jungen onanieren oder sich gegenseitig einen runter zu holen schadet dir ebenso wenig.«
»Stimmt«, sagte Bill.
»Danke, Dad«, sagte Billy. »Wir wissen alle, dass es stimmt, aber wir haben trotzdem Angst, weil uns Erwachsene eine Menge Lügen darüber erzählt haben.«
»Okay, Billy hatte vorhin eine Frage gestellt«, warf ich ein. »Ich glaube, es ist Zeit für eine Antwort. Billy hat eine Doppelfrage rein geschmuggelt. Also 2 Antworten.«
»Ja und ja«, gab Bill zu.
»Billy, möchtest du vielleicht die Geschichte von heute Nachmittag erzählen?«, schlug ich vor.
Billy zögerte einen Moment, aber dann begann er — anfänglich langsam und schüchtern — zu erzählen, was am Nachmittag in der Umkleidekabine passiert war. Gefolgt von den Geschichten vom Kreiswichsen zuvor.
Seine Eltern hörten aufmerksam zu, reagierten aber weder verärgert, noch geschockt.
»Okay, jetzt bin ich wieder dran mit einer anderen Frage«, beendete er seinen Vortrag.
»Okay«, stimmte Martha zu.
»Wart ihr beide noch Jungfrau, als ihr geheiratet habt?«
»Einer von uns beiden ja, und ich war es bestimmt nicht«, antwortete Bill.
»Hört Mom heute zum ersten Mal davon?«
»Nein, sie wusste es bevor wir geheiratet haben.«
»Lasst uns das Thema wechseln«, sagte ich. »Ihr seid auf einem guten Weg. Die Unterhaltung begann mit der Frage, ob Billy euch erzählen würde, wenn er schwul wäre. Ich glaube, er würde gerne hören, dass er es euch erzählen könnte und dass es kein Problem für euch wäre.«
»Ich glaube, ich könnte damit besser umgehen als mit einigem von dem, was heute schon zur Sprache gekommen ist«, gab Martha zu.
»Nun, ich bin aber nicht schwul«, sagte Billy. »Dafür mag ich Mädchen viel zu sehr. Es macht aber trotzdem Spaß, den Jungs beim Duschen zuzusehen.«
»Ich hätte auch kein Problem damit«, stimmte sein Vater zu. »Lasst uns das Thema aber jetzt wirklich wechseln.«
Er schaute erst Billy, dann mich an. Die nächste Frage würde wohl an mich gehen.
»Wie gut ist Billy als Turmspringer?«
Noch bevor ich antworten konnte, meldete sich Billy zu Wort.
»Tim, ich glaube, wir wollen alle hier die Wahrheit hören. Bist du hier, weil ich ein kleiner sexy Junge bin, oder weil du in mir einen echten Turmspringer siehst?«
»Beides«, gab ich zu. »Aber nicht, dass du auf falsche Ideen kommst. Ich werde nicht mit dir ins Bett gehen.«
Billy lachte.
»Wie gut?«, fragte Martha.
»Nun, er hat den richtigen Körper. Er muss auf eine gewisse Art geschmeidig sein, damit ein Sprung gut aussieht. Und auch der Springer selbst muss gut aussehen. Das ist bei Billy der Fall.«
»Das ist lächerlich«, sagte Bill. »Willst du damit sagen, dass hässliche Menschen nicht Turmspringen können?«
»Nein, aber hässliche Menschen werden keine Champions. Es ist unfair, aber ein Fakt. Turmspringen ist mehr Kunst als Sport. Es ist die Schönheit des Gesamtbildes, das der Springer zwischen Brett und Wasser kreiert, die gewinnt. Die Schönheit jedes einzelnen Elements trägt dazu bei. Glaubt mir, ich würde Billy nicht ermutigen, wenn er nicht gut aussehen würde. Es wäre unfair. Er hat ausreichend Kraft und auch eine wunderbare Anmut in seinen Sprüngen. Aber er hat kein Repertoire an schweren Sprüngen. Er braucht ernsthaftes technisches Training, um eine Reihe richtig schwerer Sprünge zu lernen. Aber er
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