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Shutter Island

Titel: Shutter Island Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Dennis Lehane
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Steine übers Wasser hüpfen lassen und kleine Sandburgen gebaut. Klitzekleine.«
    »Wissen Sie noch, wie viele?«, fragte Teddy und spürte Cawleys Blick auf sich ruhen.
    Sie dachte nach, die Augen zur Decke verdreht. »Allerdings.«
    »Und? Wie viele waren es?«
    »Dreizehn.«
    »Das ist nicht wenig.«
    »Einige waren wirklich klein«, sagte sie. »Wie Teetassen.«
    »Und was haben Sie dann gemacht?«
    »Ich habe über Sie nachgedacht«, erwiderte Rachel.
    Teddy merkte, dass Naehring Cawley einen Blick zuwarf. Teddy schaute Naehring an, doch der hob die Hände, genauso überrascht wie die anderen.
    »Warum über mich?«, fragte Teddy.
    Rachels Lächeln entblößte ihre weißen Zähne, zwischen denen nur die kleine rote Zungenspitze zu sehen war. »Weil du mein Jim bist, du Dummerchen. Du bist mein Soldat.« Sie hockte sich auf die Knie, nahm Teddys Hand und strich darüber. »So eine raue Hand. Ich liebe deine Schwielen. Ich finde es herrlich, wenn du mich damit streichelst. Du fehlst mir, Jim. Du bist nie zu Hause.«
    »Ich arbeite viel«, sagte Teddy.
    »Setz dich.« Sie zupfte an seinem Ärmel.
    Mit einem Blick forderte Cawley Teddy auf, auf Rachel einzugehen. Teddy ließ sich auf das Bett ziehen. Er setzte sich neben sie. Der verängstigte Blick, der ihn auf Rachels Foto so berührt hatte, war verschwunden, zumindest vorübergehend. Wenn man so nah neben ihr saß, konnte man nicht umhin, ihre Schönheit zu bewundern. Der stärkste Eindruck, den sie vermittelte, war der von etwas Fließendem: glänzende dunkle Augen, so klar wie Wasser, träge Bewegungen, nur ein Gleiten der Gliedmaßen, an Lippen und Kinn leicht überreife Gesichtszüge.
    »Du arbeitest zu viel«, sagte sie und fuhr ihm mit den Fingern über die Brust, als glätte sie eine Falte in seiner Krawatte.
    »Muss ja das Geld nach Hause bringen«, sagte Teddy.
    »Ach, uns geht’s doch gut«, sagte sie, und er spürte ihren Atem am Hals. »Wir haben doch alles.«
    »Fürs erste«, sagte Teddy. »Ich denke an die Zukunft.«
    »Kenne ich nicht«, sagte Rachel. »Weißt du, was mein Papa immer gesagt hat?«
    »Hab ich vergessen.«
    Sie fuhr ihm mit den Fingern durch das Schläfenhaar. »Die Zukunft, auf die lässt man anschreiben, hat er immer gesagt. Ich zahle bar.« Sie kicherte leise und schmiegte sich so eng an ihn, dass er ihre Brüste an der Schulter spürte. »Nein, mein Schatz, wir müssen für das Jetzt leben. Für das Hier und Jetzt.«
    Das hatte Dolores auch immer gesagt. Die Lippen und das Haar erinnerten ihn ebenfalls an sie, und zwar so stark, dass man es ihm nicht würde vorwerfen können, wenn er glaubte, mit Dolores zu sprechen, falls Rachel noch etwas näherrückte. Rachel besaß sogar dieselbe flirrende Sinnlichkeit, von der Teddy nicht sagen konnte – selbst nach all den gemeinsamen Jahren nicht –, ob seine Frau sich ihrer bewusst gewesen war.
    Er versuchte sich zu erinnern, wonach er Rachel fragen wollte. Er wusste, dass er sie eigentlich zurück aufs Thema lenken musste. Sie sollte ihm von ihrem gestrigen Tag erzählen – genau, das war’s gewesen –, sie sollte erzählen, was passiert war, nachdem sie an den Strand gegangen war und Burgen gebaut hatte.
    »Was hast du gemacht, nachdem du um den See herumgegangen bist?«, fragte er.
    »Das weißt du doch.«
    »Nein.«
    »Ach, willst du, dass ich es laut sage? Ja?«
    Sie beugte sich vor, nun nah an seinem Gesicht. Ihre dunklen Augen blickten zu ihm auf, ihr Atem stieg ihm in die Nase.
    »Kannst du dich nicht erinnern?«
    »Nein.«
    »Du lügst.«
    »Ich meine es ernst.«
    »Tust du nicht. Wenn du das vergessen hast, James Solando, dann bekommst du großen Ärger.«
    »Sag’s mir bitte«, flüsterte Teddy.
    »Du willst es bloß hören.«
    »Ich will’s bloß hören.«
    Sie streichelte seine Wange und das Kinn und sagte mit belegter Stimme: »Als ich vom See zurückkam, war ich noch nass, und du hast mich trockengeleckt.«
    Teddy strich ihr über die Wange, damit sie nicht die letzte Distanz zu ihm verlor. Er fuhr ihr mit den Fingern über die Schläfen nach hinten, durch das feuchte Haar, und sah ihr in die Augen.
    »Sag mir, was du gestern gemacht hast«, flüsterte er. In ihren Augen kämpfte etwas gegen die Wasserklarheit. Angst, vermutete Teddy. Dann stahl sich die Angst in ihre bebende Unterlippe und zwischen die Augenbrauen. Teddy spürte, dass Rachel zitterte.
    Sie versuchte, in seinem Gesicht zu lesen. Ihre Augen wurden immer größer, schossen hin und her.
    »Ich habe

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