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Sichelmond

Sichelmond

Titel: Sichelmond Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Stefan Gemmel
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…«
    »… eines der ersten Ehepaare, die vermisst werden.«
    Mayers blätterte weiter. »Tranko, Steinweg,   … Sie stehen alle hier drin.«
    Tallwitz nickte. »Das ist die Liste, nach der wir suchen. Dort stehen alle Menschen drin, die in einem Zusammenhang zu Rouven stehen. Welchen Zusammenhang, das muss er uns irgendwann erklären. Aber erst einmal   …«
    »… sollten wir nach Namenskürzeln suchen, die uns nicht bekannt sind.«
    »Denn das muss die letzte aller Familien sein. Diejenige, die nach Rouvens Aussage direkt in Gefahr schwebt.«
    Mayers blätterte bereits in dem Buch. »Und ich glaube ihm das auch. Noch immer verstehe ich nicht alles, was hier geschieht. Und ob es sich tatsächlich um eine Art Erpressung handelt oder so. Aber, Tallwitz, allmählich kommen wir der Lösung des Falls näher. Wenn wir nur   …«
    Ein Geräusch unterbrach die beiden. Im Erdgeschoss war eindeutig die Haustür ins Schloss gefallen.
    Mayers steckte in Windeseile das Buch in seine Jackentasche undlegte eine Hand auf den Knauf der Pistole, die im Halfter unter seiner Schulter steckte.
    Auch Tallwitz griff nach seiner Waffe, als eine Stimme sie entspannen ließ: »Mayers! Tallwitz! Seid ihr noch hier?«
    Die beiden Polizisten ließen ihre Hände sinken.
    »Hier oben«, rief Mayers als Antwort. »Schneider, Sie finden uns hier oben.«
    Sie hörten, wie der Kollege die Treppe nahm, und nur Sekunden später stand er schon vor ihnen.
    »Wir haben was entdeckt«, kam er ohne Umschweife oder Begrüßung sofort zur Sache. Diese direkte Art war einer der Gründe, warum Mayers diesen Kollegen so mochte.
    »Im Haus der Blumbergs?«, fragte Tallwitz, der vor Stunden die Kollegen von der Verstärkung eingeteilt hatte.
    »Genau«, antwortete Schneider. Seine Hand griff in seine Jackentasche. Er fischte ein winziges Buch hervor, das dem Buch aus dem Hause Mallert zum Verwechseln ähnlich sah. Es war ebenfalls in goldglänzendes Papier eingeschlagen.
    »Das haben wir in dem Haus unter einer Diele im Wohnzimmer gefunden. Es war sehr gut versteckt. Hätte diese Diele nicht geknarrt, wären wir nie darauf gestoßen.«
    Nun griff Mayers in seine Jackentasche und förderte ebenfalls das Buch zutage. »Und das haben wir vorhin in diesem Haus gefunden. Ebenfalls recht gut versteckt.«
    Schneider schaute überrascht auf das Buch in Mayers’ Händen. »Stehen darin ebenfalls nur lauter Abkürzungen und Buchstaben?«
    »Ja, schon. Aber wir haben das Ganze recht schnell entschlüsseln können«, antwortete Mayers und hoffte, Tallwitz nahm ihm das »Wir« vor dem Kollegen nicht übel. Allerdings machte er sich nicht zu viele Gedanken, denn Tallwitz war ihm noch nie in die Parade gefahren.
    Doch bevor Tallwitz überhaupt irgendetwas hätte sagen können, antwortete Schneider bereits. »Wir auch«, sagte er. »Die Buchstabenpaare ergeben die Namenskürzel der verschwundenen Familien.«Mayers schaute verstohlen zur Seite. Er schien der einzige Mensch zu sein, der nicht direkt auf diesen Einfall gekommen war. Doch dann ließen Schneiders weitere Worte ihn schnell wieder aufhorchen. »Und die Buchstaben mit den Zahlen, das sind die Adressen.«
    »Was? Buchstaben und Zahlen?«, hakte Mayers nach. »In eurem Buch befinden sich Zahlen?«
    »Bei euch etwa nicht?«, antwortete Schneider. Hastig tauschte er das Buch mit Mayers. Beide begannen zu blättern, und Tallwitz schaute mal in das eine, mal in das andere Buch, bis er sich von Schneider das Exemplar der Familie Mallert wieder geben ließ.
    »Jedes Buch chiffriert einen anderen Inhalt«, sagte er nachdenklich, bevor er sich von Mayers auch das zweite Buch geben ließ. »Das Buch, das wir gefunden haben, befasst sich mit den Familien und ihren Stammbäumen und den Beziehungen und Verbindungen miteinander.«
    Mayers nickte. Nach dem, was er bisher gesehen hatte, konnte das durchaus sein.
    »Und das zweite Buch aus dem Hause Blumberg beinhaltet die Adressen der betreffenden Familien.«
    »Genau«, stimmte Schneider zu. »Für den Straßennamen steht jeweils ein Buchstabe, und die Zahl dahinter   …«
    »… gibt die Hausnummer an«, mischte sich Mayers schnell ein. Er hatte das Gefühl, nun auch schnell was sagen zu müssen.
    »Das zumindest vermuten wir«, antwortete Schneider.
    »Habt ihr nachgesehen, welche Namenskürzel uns nicht bekannt sind?«, fragte Mayers, und Schneider antwortete wie aus der Pistole geschossen: »Ja, S.T. und M.T. sind uns völlig unbekannt. Sie wohnen in einer Straße, die

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