Sie kam, sah und liebte
zu leicht befunden worden zu sein.
Als das Flugzeug schließlich in Phoenix landete, schien die Sonne bei etwa 11° Celsius. Die Hockeyspieler rückten ihre Krawatten zurecht, zogen ihre Jacketts an und begaben sich zum Bus. Luc wartete, bis Jane Alcott an ihm vorbeigegangen war, bevor er hinter ihr in den Gang trat. Während er in sein Hugo-Boss-Jackett schlüpfte, musterte er sie von hinten.
Sie trug ihre große Aktentasche voller Bücher und Zeitungen, den Wollblazer hatte sie über den Arm gelegt. Das Haar hatte sie wieder zu einem Pferdeschwanz zusammengefasst, dessen lockige Spitzen ihre Schultern streiften, während sie vor ihm herschritt. Sie war so klein, dass ihr Scheitel gerade bis an sein Kinn reichte, und durch den Dunst von Aftershave und Herrenparfüm bemerkte er einen blumigen Hauch.
Die Ecke ihrer Aktentasche stieß gegen eine Sitzlehne, und sie stolperte. Luc packte ihren Arm, um zu verhindern, dass sie stürzte, während Zeitungen, Bücher und tausend Notizzettel auf den Kabinenboden segelten. Er ließ ihren Arm los und kniete sich neben sie in den engen Gang. Er hob ein Buch über die offiziellen NHL-Regeln hoch und eines mit dem Titel Hockey für Dumme .
»Du verstehst wohl nicht viel von dem Spiel, wie?«, fragte er und reichte ihr die Bücher. Ihre Fingerspitzen berührten sich, und sie hob den Blick zu ihm auf.
Ihr Gesicht war nur ein paar Zentimeter von seinem entfernt, und er nahm die Gelegenheit wahr, um sie eingehend zu mustern. Ihr Teint war makellos, und ihre weichen Wangen waren sanft gerötet. Ihre Augen hatten die Farbe von Gras im Sommer, und an den Rändern ihrer Iris bemerkte er kaum wahrnehmbar Hinweise auf Kontaktlinsen. Wäre sie nicht Reporterin gewesen und hätte sie ihn nicht schon bei ihrer ersten Begegnung gefragt, ob er noch clean sei, hätte er vielleicht gedacht, dass sie gar nicht mal so übel aussah. Vielleicht hätte er sie sogar ganz süß gefunden. Vielleicht.
»Ich weiß eine ganze Menge«, sagte sie, zog ihre Hand weg und stopfte die Bücher in die Tasche.
»Klar doch, Ass.« Er löste eine Haftnotiz von seinem Hosenknie. Darauf stand: Was zum Teufel ist ein Bodycheck? Er packte ihr Handgelenk und klatschte ihr die Haftnotiz in die Handfläche. »Du kennst dich wohl wirklich aus.«
Sie standen da, und er nahm ihr die Aktentasche aus der Hand.
»Die kann ich selbst tragen«, protestierte sie und schob die Haftnotiz in ihre Hosentasche.
»Lass nur.«
»Falls du nett sein willst, dafür ist es zu spät.«
»Ich will nicht nett sein. Ich will hier raus sein, bevor der Bus abfährt.«
»Oh.« Sie öffnete den Mund, um noch etwas einzuwenden, schloss ihn aber unverrichteter Dinge wieder. Sie schoben sich den Gang entlang; ihr heftig schwingender Pferdeschwanz verriet ihm, wie erregt sie war. Im Bus angekommen, setzte sie sich auf den Platz neben dem Geschäftsführer, und Luc warf ihr die Aktentasche auf den Schoß und ging weiter nach hinten durch.
Rob Sutter beugte sich vor, als Luc sich auf den Sitz vor dem Außenstürmer fallen ließ. »Hey, Lucky«, sagte Rob. »Findest du nicht auch, dass sie irgendwie niedlich ist?«
Luc ließ den Blick über die Sitzreihen bis zu Janes Hinterkopf und den Locken ihres straffen Pferdeschwanzes wandern. Sie sah nicht übel aus, aber sie war nicht sein Typ. Er mochte Barbie-Frauen. Lange Beine und große Brüste. Üppiges Haar und rote Lippen. Frauen, denen es Spaß machte, den Männern zu gefallen, und die als Gegenleistung nichts anderes verlangten, als ihrerseits ihren Spaß zu haben. Er wusste wohl, was diese Einstellung über ihn aussagte, und es war ihm ziemlich egal. Jane hatte schöne Haut, und ihr Haar wäre vielleicht auch nicht schlecht, wenn sie es nicht so straff zurückgekämmt tragen würde, aber sie hatte kleine Brüste.
Vor seinem inneren Auge sah er ihre Bluse. Er hatte sich umgedreht, um auf eine Frage zu antworten, die Vlad Fetisov an ihn gerichtet hatte, und da hatte er sie nach dem Start der Maschine zum ersten Mal gesehen. Und da waren ihm auch die zwei deutlichen Punkte auf ihrer Seidenbluse aufgefallen. Einen Moment lang hatte er sich gefragt, ob sie fror oder ob sie erregt war.
»Nicht sonderlich«, antwortete er auf Robs Frage.
»Glaubst du, es stimmt, dass sie mit Duffy geschlafen hat, um diesen Auftrag zu kriegen?«
»Haben die Jungs das behauptet?«
»Entweder mit ihm oder mit seinem Freund von der Seattle Times .«
Die Vorstellung, dass eine junge Frau wie Jane es mit zwei
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