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Titel: Sie sehen dich Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: H Coben
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ein Typ reingekommen und hat gesagt, er hätte gesehen, wie eine Frau zu ihrem grünen Acura MDX gegangen ist, ein paar Sachen hinten eingeladen hat und dann mit einem Mann aus einem daneben stehenden weißen Lieferwagen gesprochen hat. Dieser Zeuge hat erzählt, dass die Frau in den Lieferwagen eingestiegen ist, sie wurde nicht mit Gewalt reingedrängt oder -gezogen oder so, aber als sie drin war, ist die Tür dann plötzlich zugefallen. Der Zeuge hat sich nichts weiter dabei gedacht, aber dann ist noch eine andere Frau dazugekommen und in den Acura eingestiegen. Daraufhin sind beide Wagen zusammen weggefahren.«
    Muse lehnte sich zurück. »Der Lieferwagen und der Acura?«

    »Genau.«
    »Und diese andere Frau ist den Acura gefahren?«
    »Ja. Dieser Typ hat das jedenfalls beim Sicherheitsdienst gemeldet, und die denken sich, also, na und? Sie nehmen das auf, legen es zu den Akten und kümmern sich nicht weiter drum. Na ja, was sollen sie auch machen? Aber dann, als ich sie anrufe, fällt’s ihnen wieder ein, und sie holen die Akte raus. Also, erstens ist das alles direkt vorm Target passiert. Zweitens war es 17 Uhr 15, als dieser Typ das Ganze im Büro vom Sicherheitsdienst erzählt hat. Und wir wissen, dass Reba Cordova ihren Einkauf bei Target um 16 Uhr 52 bezahlt hat. Auf der Kreditkartenabrechnung ist die Uhrzeit angegeben.«
    Irgendwo in Muses Kopf begannen die Alarmglocken zu läuten  – sie wusste aber nicht, warum.
    »Rufen Sie bei Target an«, sagte sie. »Die haben doch bestimmt auch Überwachungskameras.«
    »Wir stehen schon mit der Zentrale von Target in Verbindung. In höchstens ein paar Stunden haben wir die Videos. Da ist noch was. Könnte wichtig sein, muss aber nicht. Wir haben rausgekriegt, was sie bei Target gekauft hat. Ein paar DVDs für Kinder, Kinderunterwäsche, Kinderkleidung  – alles für Kinder.«
    »Nicht unbedingt das, was man kauft, wenn man sich mit dem Geliebten aus dem Staub machen will.«
    »Genau, es sei denn, man nimmt die Kinder mit, was sie aber nicht getan hat. Außerdem haben wir den Acura auf dem Hotelparkplatz geöffnet, und darin keine Target -Tüte gefunden. Der Ehemann hat im Haus nachgeguckt, ob die Tüten da sind, weil sie ja noch einen Zwischenstopp gemacht haben könnte. Er hat nichts gefunden.«
    Muses Nacken fing an zu kribbeln.
    »Was ist?«, fragte Clarence.
    »Ich will diesen Bericht vom Sicherheitsdienst sehen. Und besorgen Sie die Telefonnummer von diesem Mann  – dem, der erzählt
hat, dass die Frau im Lieferwagen verschwunden ist. Wir müssen rauskriegen, woran er sich noch erinnert  – detaillierte Beschreibungen der Fahrzeuge, Fahrer und so weiter. Das ist der Mann vom Sicherheitsdienst bestimmt nicht so genau mit ihm durchgegangen. Das will ich alles wissen.«
    »Okay.«
    Sie unterhielten sich noch ein paar Minuten, aber Muse schwirrte der Kopf, und ihr Puls raste. Als Clarence gegangen war, griff sie zum Telefon und drückte die Kurzwahltaste mit der Handynummer ihres Chefs Paul Copeland.
    »Hallo?«
    »Wo sind Sie?«, fragte Muse.
    »Ich habe Cara gerade vor der Schule abgesetzt.«
    »Ich muss eine Theorie durchgehen, und dazu brauch ich Sie, Cope.«
    »Wann?«
    »So bald wie möglich.«
    »Ich soll mich noch mit meiner Zukünftigen in einem Restaurant treffen, um die Sitzordnung endgültig festzulegen.«
    »Die Sitzordnung?«
    »Ja, Muse. Die Sitzordnung. Damit die Leute wissen, wo sie sitzen sollen.«
    »Ist Ihnen das wichtig?«
    »Nein, nicht die Bohne.«
    »Dann lassen Sie Lucy das machen.«
    »Klar, aber das macht sie doch sowieso. Sie schleppt mich immer mit, ich darf dann aber kein Wort dazu sagen. Sie meinte schon, soll mich hübsch anziehen, ich wäre sowieso nur zu Dekorationszwecken dabei.«
    »Das sollte dann ja kein Problem sein, Cope.«
    »Das stimmt, aber ich möchte nicht nur wegen meines hübschen Körpers wahrgenommen werden. Ich habe auch ein Gehirn.«

    »Und genau das brauche ich jetzt«, sagte Muse.
    »Warum, was gibt’s denn?«
    »Ich entwickle gerade eine ziemlich verrückte Theorie, und Sie müssen mir sagen, ob da was dran sein könnte oder ob ich mich völlig verrannt habe.«
    »Ist das wichtiger als die Entscheidung, wer bei Tante Carol und Onkel Jerry am Tisch sitzt?«
    »Nein, es geht nur um Mord.«
    »Ich werde mich opfern. Bin schon unterwegs.«

    Jill wachte vom Klingeln des Telefons auf.
    Sie war in Yasmins Schlafzimmer. Yasmin versuchte mit aller Macht, sich den Mitschülerinnen anzupassen, indem sie so

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