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Sie sind mein Glücksstern, Georgina (German Edition)

Sie sind mein Glücksstern, Georgina (German Edition)

Titel: Sie sind mein Glücksstern, Georgina (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Paula Marshall
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gut für eine Konfrontation sei.
    Am Abend hatte er zunächst einen Geldverleiher aufgesucht, in dessen Laden der Bankier des Öfteren gesehen worden war. Geldverleiher handelten üblicherweise mit Schuldscheinen und Wechseln. Der Mann hatte nichts anzubieten, Jesmond jedoch einen Kollegen namens Smythe empfohlen, der, wie Jesmond wusste, ebenfalls Geschäfte mit Bowlby machte.
    Anschließend hatte Jesmond in einer kleinen Taverne ein spätes Mahl eingenommen und dabei so getan, als spräche er reichlich dem Alkohol zu, um seinen Schatten, der zwei Tische weiter saß, in falscher Sicherheit zu wiegen. Nach dem Essen verließ Jesmond das Gasthaus und stolperte eine dunkle Gasse entlang. Wieder verschwand er in einem Hauseingang, doch dieses Mal packte er den Mann, als er vorbeiging, von hinten um den Hals und zwang ihn in die Knie.
    “Nun erzähl mal, wer dich angeheuert hat, mich durch ganz London zu verfolgen”, zischte er dem Gauner ins Ohr. “Raus mit der Sprache, oder du landest morgen früh als Dieb vor dem Schnellrichter.”
    “Sie sind ja verrückt. Warum sollte ich Ihnen folgen?” brachte der Mann mühevoll heraus.
    “Seit zwei Tagen folgst du mir! Deportation winkt dir, wenn ich keine Antwort bekomme.” Zur Bekräftigung seiner Worte drückte Jesmond ihm etwas stärker die Kehle zu.
    “Ich habe bestimmt nichts getan”, krächzte der Spitzel.
    “Nein? Wenn ich Polizei und Richter mit meiner Geldbörse und meiner goldenen Uhr winke, wem werden die wohl glauben – hm?”
    “Das können Sie nicht machen – das wäre gelogen!”
    “Die Wahrheit – und ich lass dich laufen.” Jesmond lockerte seinen Griff ein wenig.
    “Ehrlich, ich weiß nicht, wer dahintersteckt. So ein Kerl hat mir gesagt, ich soll Sie für jemanden beschatten, für den Geld keine Rolle spielt.”
    “Feine Geschichte!”
    “Es stimmt, Gott ist mein Zeuge.” Der Mann schlotterte vor Angst, dass Jesmond geneigt war, ihm zu glauben.
    “Wirklich keine Ahnung?”
    “Nein.”
    “Und sonst?”
    “Nur, dass Sie auf dem Land leben und heimlich in London sind. Mehr weiß ich wirklich nicht.”
    Jesmond ließ den Mann laufen. Auch in Netherton muss mich jemand beobachten, überlegte Jesmond. Der Bankier? Bestimmt nicht! Er musste auf der Hut sein – Jesmond wusste nur nicht, wovor.

9. KAPITEL
    Freudig erregt eilte Georgie am folgenden Tag den Weg nach Jesmond House entlang. Von Weitem sah sie Fitz seelenruhig auf einem Baumstumpf sitzen und fragte sich, ob es etwas gab, das ihn aus der Ruhe bringen konnte. Er stand auf, als sie näher kam, begrüßte sie so förmlich wie immer und bat sie, neben sich Platz zu nehmen.
    “Solange wir keine neuen Informationen haben, könnten wir uns auch über etwas anderes unterhalten”, schlug sie vor.
    “Ja, Sir”, scherzte er.
    “Und das soll bedeuten?”
    “So antwortet Kite, wenn er mir sagen will, dass er meine Anordnungen verstanden hat und ausführen wird.”
    Georgie hatte nicht bemerkt, dass Fitz etwas von seinem Geheimnis preisgegeben hatte. “Was für ein passender Name – Kite, der Raubvogel, der seine Runden drehend nach Beute Ausschau hält.”
    Jesmond versuchte das Thema zu wechseln. “Ich lebe jetzt fast zwei Monate hier und habe immer noch nicht alle Honoratioren kennengelernt. Stimmt es, dass die Nethertoner selten nach London fahren?” Er musste unbedingt herausfinden, wer ihn hier ausspionierte.
    “Sie könnten recht haben”, sagte Georgie. “Ich habe nie darüber nachgedacht. Viele besitzen in Nether Brington ein Stadthaus, in dem sie die Saison verbringen. Es ist wohl keine Frage des Geldes, sondern mehr eine der Gewohnheit”, meinte sie nachdenklich. “Mein Vater und mein Bruder konnten London nicht ausstehen, ich dagegen war gerne dort. Wir besaßen ein kleines Haus in Chelsea, und mein verstorbener Mann ging gerne ins Britische Museum.”
    “Fehlt er Ihnen?”, fragte Jesmond vorsichtig.
    Georgie schüttelte ihren Kopf. “Jetzt nicht mehr. Nach einer gewissen Zeit muss man aufhören zu trauern.”
    “Die vernünftige Mrs Georgie”, neckte Jesmond sie und wollte sie auf die Wange küssen – eine freundliche Geste hatte es sein sollen, da Georgie so traurig aussah, als sie von ihrem verstorbenen Mann sprach. Doch der Kuss landete auf ihrem Mund, da sie just in dem Moment, als Jesmond sich zu ihr hinüberbeugte, ihm ihr Gesicht zuwandte. Es war wie eine Befreiung – für beide. Jesmond küsste sie auf den Mund – erst behutsam, dann immer fordernder,

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