Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Sieben

Sieben

Titel: Sieben Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Mark Frost
Vom Netzwerk:
Spitze einer Dienerhorde mit einem Revolver in der Hand der Treppe näherte. Doyle warf mit dem Rasiermesser nach ihm. Drummond wehrte es mit einem Arm ab.
    »Fahrt zur Hölle!« schrie Drummond und hob erneut den Revolver.
    Eine Ritterrüstung krachte irgendwo von oben auf die Diener nieder, die sich Doyle näherten. Auch Drummonds zweiter Schuß ging weit daneben.
    »Arthur!« rief Eileen.
    Doyle fuhr herum. Hinter ihm stand ein Diener mit erhobener Keule. Doyle vernahm ein hohes Pfeifen, dann bohrte sich ein silberner Kampfstern in die Stirn des Mannes. Er fiel um wie ein gefällter Baum. Doyle schaute auf; ein dunkler Schatten fegte über die Balustrade und stürzte sich auf die Diener, die auf der Treppe waren. Aufgrund der Wucht, mit der er auf die Stufen knallte, flogen die Eileen umringenden Angreifer in alle Richtungen. Doyle rannte zu ihr auf den Absatz. Die als Diener verkleidete Gestalt kam auf die Beine und warf mit den bewußtlos auf der Treppe liegenden Kerlen um sich.
    »Geht weiter, Doyle«, rief Jack Sparks und deutete auf die Tür des Treppenabsatzes.
    Doyle riß ein Breitschwert aus dem Rüstungswirrwarr, um damit einen der Männer zu erledigen, und schwang es danach wild, um die anderen am Näherkommen zu hindern.
    »Los, Doyle!«
    Eine weitere Kugel pfiff an ihren Ohren vorbei. Drummond zielte erneut und mühte sich, durch die Reihen der Männer, die sich in der Rüstung verklemmt hatten, ein freies Schußfeld zu bekommen.
    Eileen probierte es an der Tür. »Abgeschlossen!«
    Doyle und Jack warfen sich mit der Schulter gegen das Holz. Das Schloß zersplitterte beim zweiten Versuch. Doyle griff nach einer Fackel, die an der Innenwand in einem Halter steckte, und nahm Eileens Hand. Sie eilten eine kahle, enge Personaltreppe hinunter. Sparks warf eine Phiole auf den Treppenabsatz, die einen dicken, übelriechenden Rauchpilz erzeugte.
    »Weiter, weiter, so schnell ihr könnt!« Sie rannten, und Sparks folgte ihnen. Sie bogen um eine Ecke. Im Gang hinter sich hörten sie Geschrei und Schritte, als die von Drummonds kriegslüsternen Befehlen angetriebenen Diener dem Rauch trotzten. »Bist du in Ordnung?« fragte Doyle Eileen. »Hätten wir sie doch nur alle umgebracht«, sagte sie wütend.
    »Ich habe Sie unter dem Wagen hervorklettern sehen«, sagte Doyle über die Schulter zu Sparks.
    »Ich habe eine Stunde gebraucht, um so weit ins Haus zu kommen; hier sind bestimmt hundert Mann postiert.«
    »Haben Sie gesehen ...«
    »Ja. Als Sie angriffen, war ich gerade auf der Treppe. Ich brauchte eine Ablenkung ...«
    »Wir verstehen, Jack«, sagte Eileen. »Wo sind wir?« Gütiger Gott, dachte der verblüffte Doyle, sie steckt es leichter weg als ich.
    Sie hielten an einer Gabelung an. Die rechte Abzweigung des Ganges führte tiefer ins Gebäude hinein, die andere führte nach unten.
    »Hierher«, sagte Sparks und führte sie nach links. »Wie kommen wir hier raus?« fragte Doyle. »Wir finden schon einen Weg.«
    Je tiefer sie kamen, desto grober wurden die Wände im Gang.
    Aus Holzverkleidung wurde Mauerwerk, und aus Mauerwerk rohes Gestein. Die Geräusche der Verfolger hinter ihnen blieben beruhigend fern. »Sie haben Barry umgebracht«, sagte Doyle. »Noch schlimmer«, sagte Eileen. »Ich weiß.«
    »Dann haben Sie Larry auch«, sagte Doyle. »Nein. Er lebt.«
    »Wo ist er?«
    »In Sicherheit.«
    Sie wanderten fast eine halbe Meile in die Tiefe. Die Temperatur nahm zu. Die Wände schwitzten Feuchtigkeit aus. Nach einer weiteren Biegung blockierte eine schwere Eichentür ihren Weg. Sparks lauschte konzentriert, dann griff er zu und drückte die Klinke. Sie war offen.
    Die aus der Erde geschlagene Grotte, in die sie nun kamen, erstreckte sich ins Unendliche und war so breit wie lang. Eine Lage Stroh bedeckte den Boden. Von irgendwoher wehte Wind herein und speiste die Flamme. Die Fackel verursachte auf dem über ihnen befindlichen Gestein schwarze Streifen. Die Luft war ungewöhnlich warm und strömte einen unangenehm scharfen Geruch aus wie ein überreifer Obstgarten. Doyle wußte, daß er diesem Geruch schon einmal begegnet war; er wußte nur nicht mehr, wo.
    Als sie vorwärts gingen, entdeckten sie, daß sich unter dem Stroh seichtes Wasser befand; an manchen Stellen war es bis zu einem Fuß tief. Als sie vorsichtig voranwateten, wurde die Tür hinter ihnen vom Luftzug erfaßt, knallte zu und ließ sie zusammenzucken.
    »Ist Larry mitgekommen?« fragte Doyle.
    »Nein. Ich habe ihn beim Zug gefunden. Sie

Weitere Kostenlose Bücher