Sieben in einem Auto
und schnappte nach seinen Ohren. Jan quiekte, wich zurück und preßte beide Hände gegen die Ohren. „Willst du mir wohl deine Ohren geben!“ forderte Conny. „Der Katzenhund muß schnell was fressen, sonst verhungert er doch!“
„Ich bin aber keine Maus!“ rief Jan kreischend.
„Bist du denn vielleicht ein Knochen? Den fresse ich auch gerne.“
„Nein“, quietschte Jan, „ich bin ein Elefant, ein ganz großer, und hab ganz viele Mücken im Bauch. Die kommen jetzt raus und stechen dich!“ Nach dieser Ankündigung stach er mit beiden Zeigefingern nach seiner großen Schwester. Weil die sich jedoch schnell wegdrehte, traf er Sascha. „Aua!“ rief der. „Bist du verrückt? Willst mir wohl die Augen ausstechen, was?“
„Nee“, jauchzte Jan, „nur meine Mücken pieksen lassen! Bss, bss, bss!“ Seine Mücken schwirrten herum und stachen alle, die sie kriegen konnten. Christine ließ sich das gefallen, Conny auch, Sascha wurde das aber schnell zuviel.
„Hör auf!“ rief er. „Ich mag keine Mückenstiche!“
„Bss, bss, bss!“ machten Jans Mücken. „Noch ein Stich und noch ein Stich!“
Da holte Sascha aus und gab seinem Bruder eine Ohrfeige. „Patsch“, sagte er dabei, „jetzt sind die Mücken tot und kommen in den Himmel!“ Jan hielt erschrocken inne und wußte nicht recht, ob er lachen oder weinen sollte. Also tat er beides. Das sah so komisch aus, daß alle seine Geschwister losprusteten. Jan lachte mit ihnen, aber plötzlich verzog er das Gesicht, holte aus und wollte Sascha auch eine Ohrfeige geben. Der merkte das jedoch, wehrte ihn ab und lachte weiter. Das brachte Jan in große Wut. Er heulte auf und trommelte mit beiden Fäusten auf seinen Bruder los. Sascha wollte ihm schon mit gleicher Münze heimzahlen, da fiel ihm etwas Besseres ein. Er bedeckte sein Gesicht mit den Händen und begann laut zu weinen und zu schluchzen.
Da hielt Jan inne mit der Prügelei, soviel Erfolg hatte er nicht erwartet. Als Sascha indessen immer weiter weinte und immer lauter schluchzte, erwachte sein Mitgefühl und er wollte ihm was Nettes sagen und sich wieder mit ihm versöhnen.
„Jaja“, sagte er, „mein Elefant, der kann boxen! Der hat ja auch große Füße und einen langen Rüssel!“
Darauf steigerte Sascha sein Gebrüll noch und brachte es sogar fertig, richtige Tränen über seine Wangen laufen zu lassen.
Jan beobachtete ihn betroffen, wischte seine eigenen Tränen ab und schniefte.
„Hat ja gar nicht so weh getan“, sagte er endlich leise, „war ja nur ein kleiner Elefant!“
„Hat doch weh getan“, heulte Sascha, „ganz furchtbar! Das war ein Riesenelefant! Ich werde ihn anzeigen bei der Polizei. Dann kommt er ins Elefantengefängnis und muß den ganzen Tag Kartoffeln stampfen mit seinen riesigen Quadratlatschen!“
Bei diesen Worten begriff Jan, daß sein Bruder ihm den großen Schmerz nur vorgespielt hatte. Er riß ihm die Hand vom Gesicht und blickte ihm in die Augen.
„Du lachst ja“, rief er. „Hast du das alles nur gelügt?“
„Nein“, antwortete Sascha, „ich hab dich nur ein bißchen betrügt.“
Da verzog Jan das Gesicht, und es schien, als wollte er seinen Elefanten noch einmal boxen lassen. Aber nun wurde er von Christine abgelenkt.
„Guck mal da, Jan!“ rief sie. „Da vorn! Ein ganzer Lastwagen voll Schokolade! Wenn wir den hätten, was? Dann könnten wir jeden Tag Schokolade essen, morgens, mittags, abends und immer noch mal so zwischendurch.“
„Oh“, staunte Jan, „auch Nußschokolade?“
„Klar!“ rief Christine. „Nußschokolade, Vollmilchschokolade, Marzipanschokolade, Krokant und alle möglichen anderen Sorten.“
„Auch bittere?“
„Ja, aber nur ein paar Tafeln für die Erwachsenen, die essen ja nicht so gern Schokolade wie wir, die brauchen nicht soviel.“
„Von wegen! „rief Herr Heger. „Ich esse auch gern Schokolade, genauso gern wie ihr. Und weil ich erwachsen bin und einen größeren Magen habe, brauche ich viel mehr.“
Er blinkte, scherte aus und fuhr an dem Schokoladenlastwagen vorbei.
„Wenn der jetzt eine Panne hätte, was?“ rief Sascha. „Die ganze Autobahn wäre voll Schokolade, richtig mit Schokolade gepflastert wäre die. Da könnten wir aber grapschen!“
„Ich fürchte, da würden wir auf der Schokolade herumrutschen wie ein Schlitten im Schnee und alles zu Matsch fahren“, sagte Herr Heger.
„Wäre auch nicht schlecht“, rief Christine, „hätten wir eben Schokoladenpudding!“
Das war das
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