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Sieben Jahre Sehnsucht

Sieben Jahre Sehnsucht

Titel: Sieben Jahre Sehnsucht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sylvia Day
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meinem Körper zu fühlen«, sagte sie mit überraschender Offenheit. »Das finde ich ziemlich erschreckend.«
    Er hob die Flasche an den Mund, um sein Grinsen zu verbergen. Sie war eine redselige Betrunkene, trug das Herz auf der Zunge. »Ich genieße es, Sie anzusehen. Das war immer so. Und das wird sich auch nicht ändern. Sie sind nicht die Einzige, die diese Anziehung zwischen uns wahrnimmt.«
    »Das hat in unser beider Leben keinen Platz.«
    Die Beine der Länge nach ausstreckend sagte Alistair: »Aber jetzt und in den kommenden Monaten bewegen wir uns außerhalb unseres normalen Lebens.«
    »Wir beide sind sehr unterschiedlich. Vielleicht glauben Sie, mein Verhalten in jener Nacht im Pennington-Wald deute auf einen tieferen, schillernderen Aspekt meiner Persönlichkeit hin, doch seien Sie versichert, dem ist nicht so. Ich konnte mich nicht von der Stelle rühren, weil ich zutiefst verwirrt und entsetzt war; mehr war da nicht.«
    »Und dennoch sind Sie nun hier. Unternehmen Sie alleine eine weite Reise. Nicht aus Notwendigkeit, sondern aus freien Stücken. Tarley hat Ihnen eine sehr gute Einkommensquelle vermacht. Warum war er so darauf bedacht, Sie nicht nur gut versorgt zu wissen, sondern auch überaus wohlhabend? Ich glaube, er wollte Ihnen die nötigen Mittel geben, um frei über Ihren künftigen Lebensweg entscheiden zu können, und gleichzeitig wollte er Sie dazu zwingen, seine Geschäfte in großem Rahmen weiterzuführen. Mit einer Hand beschützte er Sie, während er Sie mit der anderen in eine neue Welt schubste. Ich finde das sehr faszinierend.«
    Jessica leerte ihr Glas und stellte es auf den Stuhl, auf dem sich vorher die Flasche befunden hatte. Dann setzte sie sich auf, schlang die Arme um ihre angezogenen Knie und sah zur Tür hinüber. »Ich kann nicht Ihre Geliebte werden.«
    »Darum würde ich Sie niemals bitten.« Den Blick auf die feuchte Locke geheftet, die an ihrem bleichen Rücken klebte, lehnte er sich halb über den Tisch. Sein steifer, pochender Schwanz wölbte sich deutlich sichtbar unter dem Stoff seiner maßgeschneiderten Breeches. »Ich möchte kein Arrangement mit Ihnen treffen. Ich will keine Frau, die mir zu Diensten ist. Nein, ich sehne mich danach, mich Ihren Bedürfnissen, Ihren Ansprüchen unterzuordnen.«
    Sie sah ihn mit ihren großen grauen Augen an.
    »Ich möchte Ihnen dienen, Jessica. Ich möchte das beenden, was vor sieben Jahren begonnen hat.«

6. Kapitel
    Alistair sah Jessica an, dass sie über seinen Vorschlag nachdachte.
    »Sie können sich nicht vorstellen, wie ich mich fühle«, sagte sie schließlich, »weil ich ausgerechnet heute diese Unterhaltung mit Ihnen führe.«
    »Hat Tarley Ihnen deshalb Calypso hinterlassen? Weil er Sie auch nach dem Tod noch an sich binden wollte? Weil er Ihnen keine Ausrede bieten wollte, sich einem anderen Mann zuzuwenden, der Sie versorgt?«
    Sie wandte den Kopf ab und stützte das Kinn auf ihre angezogenen Knie. »Für so viel Selbstsucht war er viel zu gütig. Er sagte zu mir, ich solle glücklich sein. Wieder lieben. Und diesmal meine eigene Wahl treffen. Gleichwohl bin ich mir sicher, dass er dabei an eine zweite Ehe gedacht hat und nicht an eine Affäre mit einem Mann, der als skrupelloser Frauenheld gilt.«
    Alistair spannte sich an, doch er war klug genug, seine Zunge im Zaum zu halten.
    »Männer haben einfach viel mehr Freiheiten«, fuhr sie mit einem Seufzen fort.
    »Wenn Sie nach Freiheit streben, warum sollten Sie dann wieder heiraten?«
    »Ich habe nicht die Absicht, das zu tun. Wozu auch? Ich brauche keine finanzielle Unterstützung, und da ich unfruchtbar bin, habe ich einem Mann von Stand nichts zu bieten.«
    »Finanzielle Erwägungen sind natürlich gerechtfertigt. Doch was ist mit Ihren Bedürfnissen als Frau? Wollten Sie den sinnlichen Freuden, die die Berührung eines Mannes schenken kann, denn für immer entsagen?«
    »Die Hände mancher Männer verursachen nur Schmerzen.«
    Er wusste, dass sie damit nicht Tarley meinen konnte. Die Harmonie zwischen den beiden war für jedermann erkennbar gewesen. »Sprechen Sie über jemand Bestimmten?«
    Sie hielt sich am Wannenrand fest und erhob sich aus dem Wasser wie Botticellis Venus. Tropfnass und herrlich nackt. Nun strich sie mit den Händen über ihre vollen Brüste, dann weiter über ihren Bauch, während ihr Blick die Bewegungen ihrer Hände verfolgte. Als sie den Kopf hob und Alistair ansah, geriet sein Atem ins Stocken. Es war der Blick einer Sirene. Voller

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