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Sieben Jahre Sehnsucht

Sieben Jahre Sehnsucht

Titel: Sieben Jahre Sehnsucht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sylvia Day
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beobachtete, öffnete dann die Tür und trat ein.
    Wie vom Donner gerührt blieb er stehen. Sein Verstand setzte für einen Moment komplett aus. Der Anblick, der ihn empfing, war derart aufregend, dass ihm erst nach einer Weile einfiel, die Tür hinter sich zu schließen. Er warf einen letzten Blick in den Gang, um sicherzugehen, dass niemand hereingespäht hatte, ehe er die Tür mit Nachdruck hinter sich schloss und sich wieder der sinnesverwirrenden Szenerie zuwandte, die sich ihm darbot.
    »Mr. Caulfield«, gurrte das Objekt seiner Begierde, »hat man Sie nicht gelehrt, vor dem Eintreten anzuklopfen?«
    Ein langes, schlankes, sehr nacktes Bein streckte sich über den Rand einer Kupferwanne. Jessica war erhitzt vom heißen Badewasser und zu viel Rotwein … zumindest ließen das ihre leicht belegte Stimme, ihr mangelndes Schamgefühl und die Weinflasche auf dem Stuhl neben ihr vermuten. Ihr Haar war nachlässig hochgesteckt, was ihr ein zerzaustes, zerwühltes Aussehen verlieh, das noch erotischer war, als er es sich in seinen lüsternen Fantasien ausgemalt hatte. Ihr sinnlicher Körper erfüllte alle Erwartungen. Sie hatte eine herrlich glatte Pfirsichhaut, vollere Brüste, als er gedacht hatte, und unglaublich lange, wohlgeformte Beine.
    Teufel noch mal, seine Entscheidung, ihr zu Gefallen zusätzliche Wasserfässer zum Baden mitzunehmen, entpuppte sich als echter Geniestreich!
    Als sein Schweigen andauerte, hob Jessica spöttisch die Brauen und fragte: »Darf ich Ihnen ein Glas Wein anbieten?«
    So souverän, wie es mit einem harten, wild pochenden Schwanz möglich war, ging Alistair zum Stuhl hinüber. Er hob die Flasche an die Lippen, setzte an und leerte sie fast bis auf den letzten Tropfen. Doch so hervorragend der Wein auch war, er konnte seine heftige Gier nicht dämpfen, zumal er nun einen neuen Blickwinkel auf Jessica hatte – eine Frontalansicht.
    Sie legte den Kopf nach hinten und sah mit anrüchig gesenkten Lidern zu ihm empor. »Sie bleiben in Gegenwart einer badenden Lady bemerkenswert gelassen.«
    »Und Sie bleiben unter meinem Blick bemerkenswert gelassen.«
    »Erleben Sie so etwas öfter?«
    Über verflossene Liebschaften zu reden war nie ratsam. Und er würde jetzt auch nicht damit beginnen. »Und Sie?«
    »Für mich ist es das erste Mal.«
    »Ich fühle mich geehrt.« Er ging zum Tisch, nahm auf einem Stuhl Platz und überlegte, wie er weiterhin vorgehen sollte. Es war Neuland für ihn. Gestern hatte er sie viel zu früh zu sehr bedrängt. Er konnte es sich nicht erlauben, heute einen ähnlichen Fehler zu begehen. Aber nun wurde ihm eine nackte, angetrunkene, hemmungslose Frau präsentiert, nach der er sich seit Jahren verzehrte. Selbst ein Heiliger würde da in Versuchung geraten, und er war bei Gott weit von einem Heiligen entfernt.
    Alistairs Blick fiel auf die Weinkiste am Bettende. Die Anzahl der Flaschen deutete auf eine Frau hin, die gelegentlich Vergessen suchte. Er fand es beunruhigend, dass sie Tarley anscheinend immer noch so tief verbunden war. Wie konnte er mit einem Gespenst konkurrieren? Vor allem mit einem, das so perfekt zu ihr gepasst hatte, wie es Alistair niemals könnte.
    »Werden Sie uns beim Abendessen Gesellschaft leisten?«, fragte er so gleichmütig, wie es ihm möglich war.
    »Nein, das werde ich nicht.« Jessica lehnte den Kopf an den Wannenrand und schloss die Augen. »Und Sie sollten mir nicht in meiner Kabine Gesellschaft leisten, Mr. Caulfield.«
    »Alistair«, berichtigte er sie. »Dann fordern Sie mich zum Gehen auf. Obwohl jemand hier sein sollte, um Ihnen zu helfen. Da Ihre Zofe für heute entlassen ist, würde ich mich glücklich schätzen, als Ersatz für sie zu dienen.«
    »Ha, sobald Sie gehört haben, dass ich allein bin, haben Sie mich sofort überfallen. Sie sind so leichtsinnig, so unbesonnen und –«
    »– und voller Bedauern über das Durcheinander, das Sie gestern erlebt haben.«
    Sie seufzte. Statt zu einer Erklärung auszuholen, sagte sie: »Mein Ruf ist mir sehr wichtig.«
    Obwohl sie es nicht aussprach, war der Nachsatz »Im Gegensatz zu Ihnen« deutlich herauszuhören. »Ihr guter Name ist mir ebenfalls wichtig«, sagte er.
    Sie öffnete die Augen und musterte ihn. »Warum?«
    »Weil es für Sie von Bedeutung ist.«
    Dieser taxierende Blick hätte irritierend sein können, wäre Alistair nicht entschlossen gewesen, ihr gegenüber völlig aufrichtig zu sein. Mit einem Nicken machte sie die Augen wieder zu.
    »Ich genieße es, Ihren Blick auf

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