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Sieben Jahre Sehnsucht

Sieben Jahre Sehnsucht

Titel: Sieben Jahre Sehnsucht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sylvia Day
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Er liebte die Geschichte schon jetzt. »Was hat dich überhaupt in die Sahara geführt?«
    »Vor allem der eisige Winter.«
    »Hattest du Angst?«
    »Anfangs schon. Ich wusste ja nicht, was man an einem so feindseligen Ort mit einer Frau machen würde. Ich wurde zu einer Oase gebracht und in das Zelt des Scheichs geführt.«
    Eine Gefangene. Die Geschichte wurde sogleich pikanter. »Warst du gefesselt?«
    »Ja.« Sie stockte. »An den Handgelenken.«
    Genießerisch schmunzelte er in sich hinein. Ihr Wunsch, ihn sexuell zu unterwerfen, schien ebenso stark zu sein wie das Verlangen, beherrscht zu werden. Ein sehr reizvoller Gedanke. »Was war der Scheich für ein Mann?«
    »Er war jünger als erwartet. Attraktiv.«
    »Wie sah er aus?«
    Mit rätselhaftem Lächeln schaute Jessica ihn an. »Wie du.«
    »Köstlich«, murmelte er. Er freute sich, dass er in ihre abenteuerliche Geschichte mit einbezogen war. Auf Tarley gab es bislang noch keinen Hinweis, was recht aufschlussreich war, doch die Geschichte hatte ja gerade erst begonnen. Vielleicht würde ihr untadeliger Gatte der Held sein, der sie aus den Klauen des lüsternen Scheichs befreite. »Was sagte er, als er dich sah?«
    »Er war derjenige, der mich entführt hatte. Der mich über sein Pferd geworfen und mich aus allem, was mir vertraut war, herausgerissen hatte.«
    Die Parallelen zur Wirklichkeit lagen auf der Hand – die endlose Wüste und das weite Meer. Alistair drehte sich auf den Rücken. Er stopfte sich ein Kissen unter den Kopf und blickte in den klaren blauen Himmel hinauf.
    »Es gab Speisen und bauchige Karaffen mit Wein«, fuhr sie fort. »Der Boden des Zelts war mit Teppichen bedeckt, die von Kissen übersät waren. Er bat mich, mich neben ihm auszustrecken. Genau so, wie wir beide es uns gerade auf der Decke bequem machen. Dann nahm er mir die Handfesseln ab, aber ich war nach wie vor auf der Hut.«
    »Warum? Er scheint ein recht umgänglicher Knabe zu sein.«
    »Er hat mich geraubt!«, protestierte sie mit einem amüsierten Unterton.
    »Das kann ich ihm nicht verübeln. In einer kargen Wüstenlandschaft findet man nicht alle Tage einen solchen Schatz.« Auch hier ließen sich wieder Parallelen ziehen, dachte er.
    »Soll sich ein Mann also einfach nehmen, was er möchte?«
    »Wenn niemand dabei zu Schaden kommt, warum nicht?«
    Jessica ließ ihr bezauberndes Lachen erklingen. »Mein lieber Sir, Sie sind einfach unverbesserlich.«
    »Das will ich hoffen«, grinste er.
    »Der Scheich war leider genauso. Ich fand ihn recht charmant, aber äußerst hartnäckig. Obwohl ich ihn mehrfach warnte, dass ich aus einer viel sittenstrengeren Welt kam, als er es kannte, und ich dies auch nicht abschütteln könnte, blieb er völlig unbeeindruckt.«
    »Ich mag ihn schon jetzt.«
    »Das wundert mich nicht.« Jessica nahm sich einen Moment Zeit, um ein Stück Käse zu essen.
    »Und was hast du getan?«
    »Du bist ein grässlicher Zuhörer«, beklagte sie sich. »Ständig bedrängst du mich mit Fragen, statt zu warten, bis ich die Details enthülle. Zum Glück war der Scheich in dieser Hinsicht wesentlich besser erzogen als du.«
    »Welche Details hast du ihm erzählt?«
    »Das fragst du jetzt, obwohl ich dir gerade erklärt habe, wie unhöflich das ist?«
    Alistair merkte, wie sie ihn musterte. Nicht sein Gesicht, sondern seinen Körper, was ihm ausnehmend gut gefiel. »Hartnäckigkeit ist eine Tugend.«
    »Ich glaube, das verwechselst du mit Geduld. Wie auch immer, ich habe ihm keine Details erzählt. Ich erzählte ihm Geschichten.«
    »Um ihn von seinen amourösen Interessen abzulenken? Wie Scheherazade?«
    »In gewisser Weise.« Sie senkte den Blick auf ihr Brot und pickte mit den Fingern darin herum. »Worüber hätten wir uns auch unterhalten sollen? Über Etikette oder Schachstrategien? Derlei Dinge würden einen Mann, der das Abenteuer liebt, sehr schnell langweilen.«
    »Ich bin überzeugt, er wäre an allem interessiert gewesen, was du ihm erzählst«, erwiderte er. »Selbst wenn du gar nichts gesagt hättest, wäre er glücklich gewesen, dich einfach nur betrachten zu dürfen.«
    Sie lächelte. »Schmeicheleien kommen dir sehr leicht über die Lippen.«
    »Du darfst mir auch gerne schmeicheln. Obwohl ich nicht versprechen kann, dass ich mich dann genauso schicklich verhalten werde wie du.«
    »Für welche Dinge würdest du gern bewundert werden?«
    »Für alles, solange die Bewunderung echt ist.« Er biss in seine Birne und dachte bei sich, dass er im Moment

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