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Sieben Jahre Sehnsucht

Sieben Jahre Sehnsucht

Titel: Sieben Jahre Sehnsucht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sylvia Day
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beunruhigte ihn die Vorstellung, dass sie seiner Hilfe womöglich nicht mehr bedürfte, wenn sie Calypso behielte, da sie dann weder einen Käufer noch die Vermittlung von Kontakten benötigte. Aber das gab ihm nicht das Recht, ihre Hoffnungen zu zerstören. Sie wollte sich einer neuen Aufgabe stellen, deren Ausmaß sie überhaupt nicht absehen konnte. Ungeachtet der Konsequenzen, die sich für ihn daraus ergaben, sollte er solch ein mutiges Unterfangen unterstützen. Gott allein wusste, wie sehr er das bewunderte.
    »Das heißt nicht, dass nicht das eine oder andere verändert werden kann«, lenkte er rasch ein. »Für Verbesserungen besteht immer Bedarf.«
    Der Blick, mit dem sie ihn bedachte, war dankbar und wissend zugleich. Obwohl sie in dem Spiel der Verführung und des sexuellen Machtkampfs ein Neuling war, merkte sie doch, dass er ihr Zugeständnisse machte, weil er sie begehrte. »Ich hoffe. Letztlich wäre ich froh, wenn es mir gelingt, dass auch weiterhin alles reibungslos funktioniert.«
    Er grinste. »Und an dir soll nichts Besonderes sein?«
    Jessica blickte auf ihre Hand, die ein großer Saphirring zierte. »Vielleicht doch ein wenig«, stimmte sie zu. »Zumindest siehst du das so.«
    »Wie andere das sehen, ist egal.« Er hätte einen Rubin für sie ausgesucht. Rot passte zu ihrem inneren Feuer, das sie so sorgsam mit Asche bedeckte.
    »Kannst du … Willst du mir helfen?« Der Blick ihrer grauen Augen war verhangen. »Du hast mit nichts begonnen. Inzwischen weißt du sicher alles über den Anbau und Verkauf von Zuckerrohr.«
    Ein Gefühl von Triumph durchströmte ihn, begleitet von einer weicheren, wärmeren Empfindung. »Selbstverständlich helfe ich dir. Sobald du dich ein wenig eingelebt hast, werde ich dich in allen Dingen unterweisen. Ich möchte dich nicht zu früh einführen, aber wann immer du Fragen oder Probleme hast, wäre es mir eine Ehre, dir zu helfen.«
    »Ich danke dir.«
    In freundschaftlichem Schweigen aßen sie beide je eine Stück Birne. Alistair beobachtete, dass Jessicas Haltung immer entspannter wurde, je länger das Schweigen anhielt. Nicht zum ersten Mal fragte er sich, wie nah sie Menschen überhaupt an sich heranließ. Sie wich mehr Fragen aus, als sie Fragen beantwortete. Alles in allem war klar, dass ihre Erziehung nicht ohne Härte gewesen war, mit »Konsequenzen«, die schwer genug wogen, um sie in eine Form zu pressen, die nicht zu ihrem eigentlichen Wesen passte.
    Erneut warf er einen Blick auf den Saphirring an ihrer schlanken Hand und fragte sich, wie gut Tarley sie gekannt hatte. Die meisten Adelsehen waren oberflächliche Verbindungen, basierend auf der gegenseitigen Übereinkunft, dass leidenschaftliche Auseinandersetzungen nicht stattfinden würden. Es war nicht unüblich für Ehegatten, nur die kurzen Höhepunkte ihrer getrennten Tagesabläufe anzusprechen, ohne dabei freilich in die Tiefe zu gehen und herauszufinden, wie der jeweils andere ein bestimmtes Ereignis oder eine Begegnung empfunden hatte.
    Gab es in Jessicas Leben jemanden, dem sie sich anvertraute?
    »Du hattest einen Hund«, fiel ihm ein. »Er war immer bei dir.«
    »Temperance«, sagte sie mit einem Anflug von Wehmut. »Sie war eine Hündin und ist vor einigen Jahren gestorben. Ich vermisse sie ganz schrecklich. Manchmal, wenn mein Rock beim Gehen über meine Knöchel streift, glaube ich für einen Moment, dass das Temperance ist.«
    »Das tut mir leid.«
    »Hattest du jemals ein Tier, dem du dich verbunden fühltest?«
    »Mein Bruder Aaron hatte einen Beagle, den ich sehr gernhatte. Albert hatte eine Dogge, die unglaublich sabberte. Und Andrew hatte einen Terrier namens Lawrence, der eine wahre Plage war, was uns sehr schnell zu Freunden machte. Nachdem Lawrence dann sämtliche Möbel und Teppiche ruiniert hatte, verfügte Masterson, dass keine weiteren Tiere im Haus aufgenommen werden. Es war mein Pech, der jüngste und letzte seiner Söhne zu sein.«
    Ein weiches Lächeln erhellte ihre Züge. »Ich glaube, du würdest einen Hund entsetzlich verwöhnen.«
    Er wollte sie verwöhnen, sie mit Geschenken überschütten, ihren nackten Körper mit Juwelen behängen …
    Er räusperte sich. »Hat Lady Regmont auch eine Schwäche für Haustiere?«
    »Hester ist viel zu beschäftigt, um Zeit für ein Haustier zu haben. Es gibt kaum einen Tag, der nicht mit Terminen und Verabredungen gefüllt ist.«
    Alistair entsann sich, wie lebhaft Hester früher gewesen war. »Michael hat ihre gesellige Art immer gut

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