Sieben Jahre Sehnsucht
rätselhaft.
»Ich begehre dich schon so lange«, stieß er rau hervor. »Ich weiß gar nicht mehr, wie es sich anfühlt, ohne dieses Verlangen zu sein. Aber du musst genau wissen, was du tust. Bedenke, wer du bist und wo du bist und wer ich bin. Bedenke, wie es sein wird, wenn wir diese Schwelle erst einmal überschritten haben. Bedenke, wie du diese Kabine verlassen wirst – zerzaust und durchgevögelt. Bedenke, wie du beim Abendessen mir gegenüber am Tisch sitzen wirst, umgeben von Männern, denen ein Blick auf dich genügen wird, um zu wissen, dass ich dich heute lang und hart rangenommen habe.«
Seine Grobheit löste eine körperliche Reaktion in ihr aus, schreckte sie auf, überraschte sie mit einer wild aufwallenden Erregung. Ihr wurde heiß. Der Mann, der vor ihr stand, war kein zärtlicher Liebhaber. Es war ein Mann, der einst für seinen beißenden Witz bekannt gewesen war, ein Mann, dessen Worte einen gleichermaßen betören wie zerstören konnten. Ein Mann, der alles tun würde, um zu bekommen, was er wollte.
Und er wollte sie. Ihr erschüttertes Selbstbewusstsein zog daraus neue Kraft.
Alistair ging zu ihr. »Bedenke, was du hier tust, Jessica«, mahnte er abermals. Sein Ton war hart und unnachgiebig. »Ich kann warten, bis du bereit bist.«
»Ich will nicht länger warten.« Abrupt stand sie auf und deutete auf den Sessel neben ihr. »Nehmen Sie Platz, Mr. Caulfield. Es wird Zeit, dass ich mich über Sie hermache.«
13. Kapitel
Alistair atmete einmal scharf ein und aus. Dann ging er zu dem Sessel, zog den Gehrock aus und legte ihn über die Lehne, ehe er sich setzte. »Laut unserer Vereinbarung soll ich die Stimme der Vernunft sein. Ein Vorbild an Wohlanständigkeit.«
Jessica betrachtete ihn, bewunderte die Sinnlichkeit in seinen geschmeidigen Bewegungen. Und sein straffes Hinterteil, das sie hoffte sehr bald nackt zu sehen. »Seien Sie mein Gast, Mr. Caulfield, aber Sie werden mich nicht umstimmen können. Ich verstehe indes, dass es Ihnen zutiefst missfällt, eine Wette zu verlieren.«
Die Hände auf den Knien wartete er ab. Seine Erregung spiegelte sich in seinem verhangenen Blick. Unter seinen Breeches zeichnete sich der Umriss seines erigierten Glieds ab. »In diesem Fall trifft das nicht zu. Ich würde mein Vermögen dafür geben, um Sie zu bespringen, Mylady. Eine Wette zu verlieren ist ein lächerlich geringer Preis für dieses Privileg.«
Seine Leidenschaft raubte ihr den Atem; ihr Korsett wurde unerträglich eng. Um sich davon zu befreien, stand sie auf, ging zu Alistair und wandte ihm den Rücken zu, damit er ihr das Kleid öffnete. »Hilf mir.«
Die Berührung seiner Finger war leicht, zu leicht, um ihren Durst nach ihm zu löschen. Als ihr Gewand am Rücken auseinanderfiel, fühlte sie sich fiebrig und leicht berauscht. Sein Geruch, diese exotische Mischung, die so typisch für ihn war, stieg ihr mit jedem Atemzug in die Nase. Sie wusste, er war ebenso erregt wie sie, und sie sehnte sich danach, seine nackte Haut zu berühren, ihre Nase und die Lippen dagegenzupressen.
Alistair streifte ihr die Ärmel von den Schultern, und sie schlängelte sich aus ihrem Gewand, bis es zu Boden fiel. Als Nächstes nahm er sich ihres Korsetts an, öffnete es mit einer Geschicklichkeit, die von langer Übung zeugte. Sie genoss es, sich seinen erfahrenen Händen hinzugeben, hatte die ganze Zeit davon geträumt.
Er schob ihr das Korsett über die Hüften, und sie trat aus dem mit Fischbeinstäbchen versteiften Mieder und spürte ein ganz neues Gefühl von Freiheit und Ungezwungenheit.
»Jess«, flüsterte er, ehe er sie von hinten umschlang und an sich zog. Mit den Händen umfasste er ihre Brüste, knetete sie fest, aber dennoch zärtlich.
Sie lehnte den Kopf nach hinten und schloss die Augen, während sich ihr ein Seufzen entrang. Das Verlangen, sich ihm voll und ganz zu überlassen, war nahezu unwiderstehlich, doch sie blieb standhaft. Er hatte zu vielen Frauen zu Diensten sein müssen. Und Jess wollte nicht wie diese Frauen sein, vor allem nicht nach ihrer taktlosen Bemerkung von neulich. Sie wollte selbst Lust schenken, und sie wollte, dass er dieses Geschenk annahm.
Behutsam drehte sie sich in seinen Armen um und schob sich zwischen seine gespreizten Beine. Dann nahm sie sein Gesicht in die Hände und senkte die Lippen auf seinen Mund, verlangte nach Küssen, die ihr das Gefühl gaben, verführerisch und begehrenswert zu sein. Seine Hände legten sich um ihre Taille, zogen sie
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