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Sieben Jahre Sehnsucht

Sieben Jahre Sehnsucht

Titel: Sieben Jahre Sehnsucht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sylvia Day
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um besser über Tarleys Tod hinwegzukommen?« Er hasste die Bitterkeit, die sich in seinen Ton stahl, doch er war zu aufgewühlt, um gleichmütig bleiben zu können. Nicht bei diesem Thema. Er schien sich für Jessicas Zwecke bestens zu eignen, aber offenbar war er nicht für das geeignet, was ihm am wichtigsten war – dass sie ihm ihr Herz schenkte. Er wünschte, er könnte sich damit zufriedengeben, einfach nur das Mittel zum Zweck zu sein, damit sie ihren Schmerz und ihre Verletzungen überwinden könnte, doch es genügte ihm nicht, ihr über Tarley und Hadley hinwegzuhelfen. Denn das Leben, das er einst geführt hatte, war durch Jessica aus den Fugen geraten und ihm nun für immer versperrt.
    »Alistair …« Abrupt wandte Jessica sich ab und hielt sich mit der freien Hand am Dollbord fest. Ihr Rücken war stocksteif, ihr Kopf erhoben. Ihre Haltung verriet Trotz, ließ Alistair aufmerken, erregte ihn. »Es kommt mir so vor, als würdest du nur darauf warten, dass ich irgendetwas sage, was dir Grund gibt, mich zu verachten oder dich von mir zurückzuziehen.«
    Zurückziehen? Allein der Gedanke war absurd. Er war süchtig nach diesem tiefen, reinen Gefühl von Verbundenheit, das er mit ihr im Bett erlebt hatte. Das könnte er genauso wenig aufgeben wie die Rangfolge seiner Geburt. Sein Leben lang hatte er sich gegen jede Art von Abhängigkeit gewehrt, und jetzt gab es kein Entrinnen daraus. Zumindest nicht für ihn. »Was könntest du mir enthüllen, das meine Faszination für dich mindern würde? Erzähl es mir, damit ich weiß, was ich vor dir verbergen muss, um dein Interesse nicht zu verlieren. Da meine Vergangenheit als männliche Hure dein Interesse eindeutig nicht erlahmen ließ, würde ich wahrscheinlich durch wohlanständiges Verhalten aus dem Rennen geworfen werden. Vielleicht bin ich für dich wegen meines zweifelhaften Rufs von Nutzen.«
    »Hör auf!«, zischte sie und funkelte ihn aus schmalen Augen an. »Dein Ton gefällt mir nicht.«
    »Verzeihung. Bin ich für deinen Geschmack zu weit gegangen? Darf sich ein Liebhaber nicht so viel herausnehmen?«
    Sie entriss ihm ihre Hand und wandte sich ab. »Wir sehen uns morgen, Alistair. Ich hoffe, du wirst morgen, wenn du ausgeschlafen bist, in besserer Stimmung sein.«
    »Schick mich nicht weg!«, rief er, gegen den Drang ankämpfend, sie festzuhalten. Doch er würde niemals körperliche Gewalt gegen sie anwenden, zumal er nun wusste, was sie in ihrer Kindheit erlitten hatte.
    Jessica drehte sich zu ihm um. »Du bist unmöglich. Grässlich. Und ich verstehe nicht, warum.«
    »Ich glaubte immer, ich könnte alles bekommen, was ich wollte, wenn ich mich nur hart genug anstrengte. Wenn ich gerade so viel opferte wie nötig, geschickte Verträge und Zugeständnisse machte, riesige Summen bezahlte … Ich dachte, alles sei möglich und machbar.« Er brachte die Stimme in seinem Kopf zum Verstummen, die ihn zur Vorsicht und zum Selbstschutz mahnte. »Jetzt bin ich mit einer Frau konfrontiert, die ich mehr als alles andere auf der Welt begehre, und ich weiß, ich kann sie nicht kaufen oder überreden oder gar zwingen, mich anzunehmen. Dieses Gefühl von Machtlosigkeit kann ich nicht dulden. Es raubt mir die Kraft und frustriert mich zutiefst.«
    Feine Linien zeichneten sich zu beiden Seiten ihres sinnlichen Mundes ab. »Was sagst du da?«
    »Ich möchte, dass du unser Arrangement nicht als zeitlich begrenzt, sondern als unbegrenzt in Betracht ziehst. Ich möchte, dass du dir in deiner Fantasie endlose Tage wie heute vorstellst. Morgen, in denen du in meinen Armen erwachst. Nächte voller Leidenschaft und Erotik. Gemeinsame Ausritte im Hyde Park und Walzer auf eleganten Bällen.«
    Sie hob die Hand an den Hals. »Du würdest dich schrecklich fühlen.«
    »Ohne dich, ja.« Er verschränkte die Arme. Eine kräftige Brise wehte durch sein Haar. Jetzt war er es, der sich rebellisch und trotzig fühlte. »Es tut mir leid, dass ich dir diese Bedingungen nicht zu Beginn präsentieren konnte. Ich weiß, ich habe von einer zeitlich begrenzten Affäre gesprochen. Doch meine Absichten – meine Bedürfnisse – haben sich geändert.«
    »Ich bin mir nicht sicher, ob ich verstanden habe, was deine Absichten sind«, sagte sie vorsichtig. »Worum genau bittest du mich?«
    »Du sagtest, dich kümmere eine Trennung nicht mehr, hieltest sie aber für unvermeidbar. Mir wäre es lieber, du würdest sie als vermeidbar betrachten.«
    »Ich dachte, wir seien übereingekommen, dass wir

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