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Sieben Tage für die Ewigkeit - Roman

Sieben Tage für die Ewigkeit - Roman

Titel: Sieben Tage für die Ewigkeit - Roman Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Blanvalet-Verlag <München>
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Schweigen, das seine Worte auslösten. »Ich bin Inspektor Pilguez von der Kriminalpolizei San Francisco, und ich bitte Sie, einige Schritte zurückzutreten, ich leide nämlich an Platzangst!«
    Keiner gehorchte, und von der Tribüne schrie Manca herüber:
    »Warum sind Sie hier, Inspektor?«
    »Um Ihre Freunde daran zu hindern, eine Dummheit zu begehen und – wie die junge Dame sagt – in eine Falle zu tappen!«
    »Was geht Sie das an?«, rief der Gewerkschaftsvertreter.
    »Das hier geht mich etwas an!«, erklärte Pilguez und streckte die Hand mit der Sicherung in die Höhe.
    »Was ist das?«, fragte Manca.
    »Das, was die Beleuchtung in dem Laderaum hätte sichern sollen, in dem Gomez gestürzt ist!«
    Alle Augen richteten sich auf Manca, der die Stimme hob:
    »Wir sehen nicht, worauf Sie hinauswollen, Inspektor.«
    »Wie Gomez, der im Laderaum nicht viel sehen konnte.«
    Der kleine Zylinder flog über die Köpfe der Docker hinweg, Manca fing ihn auf.
    »Der Unfall Ihres Kollegen ist auf Sabotage zurückzuführen«, fuhr Pilguez fort. »Diese Sicherung ist zehn Mal zu schwach, überzeugen Sie sich selbst.«
    »Und warum hätte das jemand tun sollen?«, fragte eine anonyme Stimme.
    »Damit ihr anfangt zu streiken«, antwortete Pilguez lakonisch.
    »Sicherungen gibt es überall auf dem Schiff«, rief einer der Männer.
    »Was Sie da sagen, stimmt nicht mit dem Bericht der Untersuchungskommission überein!«, schrie ein anderer.
    »Ruhe!«, brüllte Manca. »Nehmen wir an, Sie hätten recht. Wer hätte die Sache dann angezettelt?«
    Pilguez sah Zofia an und seufzte, ehe er dem Gewerkschaftsvertreter antwortete:
    »Nun, diese Seite der Sache ist noch nicht ganz klar!«
    »Dann verschwinden Sie mit Ihren albernen Geschichten«, rief der Docker, der die Brechstange hielt.
    Die Hand des Polizisten glitt langsam zu seinem Holster. Die Menge bewegte sich auf sie zu wie eine bedrohliche Flutwelle, die sie bald überspülen würde. Zofia erkannte den Mann, der neben der Tribüne stand und sie anstarrte.
    »Ich weiß, wer das Verbrechen in Auftrag gegeben hat!«
    Lukas’ gesetzte Stimme ließ die Docker erstarren. Alle Gesichter wandten sich jetzt ihm zu. Er stieß die angelehnte Tür des Containers auf, die in den Angeln quietschte und den Blick auf den Jaguar freigab. Lukas deutete mit dem Finger auf den Fahrer, der mit fieberhafter Eile den Zündschlüssel ins Schloss steckte.
    »Es werden saftige Schmiergelder verteilt, um den Grund zu kaufen, auf dem ihr arbeitet … nach dem Streik natürlich. Fragt ihn, er ist der Käufer!«
    Hurt legte hastig den ersten Gang ein, die Reifen drehten auf dem Asphalt durch, und der Dienstwagen des stellvertretenden Generaldirektors der A&H -Gruppe begann ein wildes Rennen zwischen den Kränen hindurch, um dem Zorn der Docker zu entkommen.
    Pilguez befahl Manca, seine Männer im Zaum zu halten.
    »Beeilen Sie sich, ehe es zu Lynchjustiz kommt!«
    Der Gewerkschaftsabgeordnete verzog das Gesicht und rieb sich das Knie.
    »Ich habe furchtbare Arthrose«, jammerte er, »die Feuchtigkeit hier im Hafen, was wollen Sie, das bringt der Beruf mit sich!«
    Er entfernte sich hinkend.
    »Rührt euch nicht vom Fleck, ihr beiden!«, brummte Pilguez.
    Er ließ Lukas und Zofia stehen, um den Dockern nachzurennen. Lukas folgte ihm mit den Blicken.
    Als die Silhouette des Inspektors hinter einem Traktor verschwand, trat Lukas auf Zofia zu und nahm ihre Hände in die seinen. Sie zögerte, bevor sie ihre Frage stellte.
    »Sie sind kein Kontrollengel, nicht wahr?«, sagte sie mit hoffnungsvoller Stimme.
    »Nein, ich weiß nicht, wovon Sie sprechen!«
    »Und Sie gehören auch nicht der Regierung an?«
    »Sagen wir, ich arbeite für … für etwas Ähnliches. Aber ich bin Ihnen doch ein paar Erklärungen schuldig.«
    Ein Scheppern von Blech war aus der Ferne zu hören. Lukas und Zofia sahen einander an und rannten beide los in die Richtung, aus der das Geräusch gekommen war.
    »Wenn die ihn erwischen, wird er seine Haut nicht retten können«, keuchte Lukas.
    »Dann beten Sie, dass es nicht passiert«, rief Zofia, die ihn eingeholt hatte.
    »Sie ist ohnehin nicht viel wert«, meinte Lukas, jetzt wieder zwei Schritte voraus.
    Zofia überholte ihn.
    »Sie sind ganz schön aufgeblasen!«
    »Was das Atmen angeht, bin ich unschlagbar!«
    Er verzog das Gesicht und legte sich mächtig ins Zeug, um in dem schmalen Durchgang zwischen zwei Containerstapeln wieder die Führung zu übernehmen. Zofia aber konnte ihr

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