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Sieben Tage: Thriller (German Edition)

Sieben Tage: Thriller (German Edition)

Titel: Sieben Tage: Thriller (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Deon Meyer
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Testament.«
    »Was stand in dem Brief?«
    »Er hat geschrieben, sie könne wieder heiraten, aber nicht Willem Potgieter. Das ist der Nachbar, ein alter Junggeselle. Er und Oom Henning haben sich völlig zerstritten …«
    »Sollie, was hat in dem Brief über de Vos gestanden?«
    »Nur Frikkie de Vos dürfe die Bücher prüfen.«
    »Und warum?«
    »Ich glaube, dass de Vos in den letzten acht Jahren die Buchhaltung und die Steuer für Oom Henning erledigt hat. AntieJackie meint, es hätte etwas mit den Steinen und dem Würfeln zu tun. Und ich glaube ihr.«
    »Was heißt das jetzt schon wieder?«
    »Oom Henning … Kaptein, alle hier im Distrikt wussten, dass er Diamanten schmuggelt. Vor meiner Zeit haben ihn irgendwann einmal die Zollfahnder zu schnappen versucht, aber er war zu clever. Etwa zwei Mal pro Jahr ist er rauf nach Sun City gefahren oder runter ans Kap, und wenn er zurückkam, hat er überall herumerzählt, wie viel er beim Spielen gewonnen habe. Aber in Wirklichkeit hat er das Geld mit den Diamanten verdient. Antie Jackie hat erzählt, er hätte de Vos wohl vor Jahren in einer Spielhölle kennengelernt, und seit damals frisierte er die Bücher, um das Diamantengeld vor der Steuer geheim zu halten. Ende des Jahres hat Oom Henning immer alle Unterlagen runter nach Kapstadt geschickt. Aber nachdem er gestorben war, wollte Antie Jackie nichts mehr wegschicken und hat gesagt, de Vos soll zu ihr raufkommen und mit ihr zusammen die Steuer machen. Stattdessen hat er seinen Assistenten geschickt, diesen Samuel.«
    »Und Samuel hat das Gewehr gestohlen?«
    »Antie Jackie hat gesagt, nur er könne es getan haben, weil sonst das Arbeitszimmer von Oom Henning immer abgeschlossen war. Daraufhin habe ich de Vos angerufen, aber er hat sich nie gemeldet. Ich habe ihm sogar ein Schreiben geschickt.«
    »Sind Sie ganz sicher, dass Oom Henning ein Gewehr besessen hat?«
    »Ja, Kaptein. Ein Sako, drei Jahre alt. Quittung und Waffenschein sind auf der Farm.«
    »Sollie, wir glauben, dass es sich bei diesem Samuel um den Attentäter handeln könnte. Salomo.«
    »Guter Gott, Kaptein!«
    »Sie müssen mir deshalb alles erzählen, was Sie über ihn wissen.«
    »Aber ich weiß im Grunde gar nichts«, seufzte Sollie, beklommen, weil er den Kollegen in Kapstadt nicht helfen konnte.

57
    »Antie Jackie konnte den Mann nicht leiden. Sie sagte, der sei so mager gewesen, und mageren Leuten wie ihm könne man nicht trauen. Und er hat ein schickes Auto gefahren.«
    »Ein schickes Auto.«
    »Mehr wusste sie nicht, Kaptein.«
    »Wohnt sie ganz allein auf der Farm?«
    »Nein, Kaptein, sie hat auch Angestellte. Sie bewirtschaftet die Farm noch.«
    »Wie lange war dieser Samuel da?«
    »Zwei Tage, Kaptein.«
    »Wo hat er übernachtet?«
    »Auf der Farm.«
    »Vielen Dank, Sollie. Sie sind ein guter Polizist.«
    »Jissie, Kaptein …«
    »Bitte geben Sie mir jetzt noch einmal Ihren Dienststellenleiter.«
    »Er steht neben mir. Danke, Kaptein.«
    »Hallo?«, meldete sich der Dienststellenleiter.
    »Hier spricht Bennie Griessel, Leonard. Wir brauchen jetzt dringend Ihre Hilfe.«
    »Was können wir tun?«
    »Haben Sie die Möglichkeit, Fingerabdrücke zu nehmen?«
    »Ja, natürlich.«
    »Zuerst schicken Sie bitte Sollie und Ihren besten Kriminaltechniker raus zu dieser Tannie Jackie in das Zimmer, in dem der Mann übernachtet hat. Schärfen Sie Ihren Leuten ein, äußerst sorgfältig zu arbeiten, wir brauchen jeden einzelnen Abdruck. Anschließend sollen sie so schnell wie möglich zurückfahren und uns sofort die Abdrücke schicken.«
    »Wird erledigt.«
    »Während sie auf der Farm sind, soll Sollie mit allen dortreden. Mit jedem Einzelnen. Er soll alles in Erfahrung bringen, woran die Leute sich in Bezug auf den Mann noch erinnern. Alles. Egal was. Seinen Namen, sein Aussehen, seine Kleidung, sein Auto. Bitte senden Sie auch jeden, den Sie entbehren können, nach Vosburg, schicken Sie sie von Haus zu Haus und lassen sie nachfragen, ob jemand den Mann gesehen hat. Vielleicht hat er dort getankt, gegessen oder Ähnliches.«
    »Machen wir.«
    »Leonard, die Zeit drängt. Ihre Leute müssen sorgfältig arbeiten, aber zugleich mit Hochdruck.«
    »Das können wir!«
    Jetzt blieb ihnen nur, zu warten.
    Im Präsidium verbreitete sich die Nachricht, dass Hoffnung auf einen Durchbruch bestehe, und die Zentrale des Kriminal-Informationsdienstes füllte sich. Nyathi bat die Kollegen, im Konferenzraum zu warten, er würde ihnen persönlich Bescheid sagen, wenn

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