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Sieben Tage: Thriller (German Edition)

Sieben Tage: Thriller (German Edition)

Titel: Sieben Tage: Thriller (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Deon Meyer
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von der Tür entfernt. Doch sie hatte sich nicht gewehrt.
    Der Inhalt der dritten Küchenschublade deutete darauf hin, dass sie keinen großen Wert auf Kochen gelegt hatte. Griessel vermutete, dass sie nichts weiter an Küchengerätschaften besaß. Selbst wenn es ein viertes, wesentlich breiteres und längeres Messer gegeben hätte, hielt er es für äußerst unwahrscheinlich, dass der Mörder in die Küche gegangen war und dort nach der richtigen Stichwaffe gesucht hatte, während Hanneke Sloet geduldig an der Tür wartete.
    Nein. Der Mörder hatte die Waffe mitgebracht.
    Absichtlich. Bewusst. Zielstrebig.
    Das alles wiederum bedeutete, dass Nxesi den vorbestraften Hausmeister Faruk Klein zu Recht verdächtigte. Er würde dessen Alibi noch einmal genauer unter die Lupe nehmen müssen.
    Alexa öffnete ihm im Nachthemd die Tür. Sie hatte sich noch nicht zurechtgemacht. Aber sie war nüchtern.
    Erleichtert und schuldbewusst zugleich sagte er: »Es tut mir so furchtbar leid, Alexa, ich habe dich blamiert, und dann musste ich zur Arbeit. Ich …« Doch da hatte sie sich bereits von ihm abgewandt, mit einem eigenartigen Gesichtsausdruck, den er nicht einordnen konnte.
    Sie ging in die Küche.
    »Alexa …«, begann er erneut. Sie schüttelte den Kopf, als wolle sie nichts hören.
    Er folgte ihr.
    Ihre Kaffeetasse stand auf dem Tisch, ein Stuhl war zurückgeschoben.
    Wortlos schenkte sie ihm Kaffee ein und setzte sich wieder an den Tisch. Sie schob ihm Milch, Zucker und Teelöffel zu und legte die Hände um ihren Becher, das Gesicht hinter den blonden Haaren verborgen.
    Besorgt nahm er Platz. So hatte sie ausgesehen, als er ihr zum ersten Mal begegnet war, im Wohnzimmer ihres Hauses. Am Morgen nach dem Tod ihres Mannes.
    »Es war nicht deine Schuld«, sagte sie.
    Er wollte ihr widersprechen, doch sie hob die Hand und brachte ihn zum Schweigen.
    »Das ist meine Art, mit Leuten umzugehen«, sagte sie.
    Er gab Zucker und Milch in seinen Kaffee.
    »Ich schaffe es nicht, aufzuhören, Bennie.« Zum ersten Mal sah sie ihn an, flehentlich und so tief verzweifelt, dass er sie unbedingt trösten wollte, auch wenn er sich mit den richtigen Worten schwertat.
    »Du bist fantastisch, Alexa«, sagte er schließlich etwas unbeholfen. »Du bist … Du hast alles. Du bist die beste Sängerin im ganzen Land, und jedes Mal, wenn du mich anrufst, frage ich mich, warum, denn ich bin doch nur ein Polizist.«
    Gequält verzog sie den Mund.
    »So ist es, wirklich«, sagte er.
    »Hast du dir mal überlegt, dass vielleicht genau das das Problem ist?«
    »Wie meinst du das?«
    »Mein Gott, Bennie, die Musikbranche … Du weißt nicht, wie das ist. Ich bin nicht stark genug …«
    »Doch, das bist du«, widersprach er.
    »Du verstehst das nicht. Es ist verführerisch. Diese… Aufmerksamkeit. Ständig im Mittelpunkt des Interesses, diese intensive, unablässige, unnatürliche Aufmerksamkeit. Es ist, als ob … Dabei ist es doch etwas so Natürliches, singen zu können, eine Begabung wie alle anderen auch. Wie… bei dem Maler, der das Haus anstreicht, der die Farben und Materialien vorgeschlagen hat. Er ist so kreativ, so geschickt, sein Talent so … offensichtlich. Trotzdem scharen sich keine Trauben von Menschen um ihn und erzählen ihm von morgens bis abends, wie wundervoll und wie zauberhaft er ist und wie sehr er ihr Leben verändert hat … Irgendwann glaubt man das, Bennie, man kann sich nicht dagegen wehren. Und es hört niemals auf, jeden Tag, bei jedem Auftritt, jedes Mal, wenn man die Nase zur Tür hinaussteckt, ist man davon umgeben. Ich hatte schon vergessen, wie das ist. Bis gestern Abend. Wir sind solche Egoisten! Wir lassen uns so leicht verführen! Man wird abhängig davon, durch und durch. Das war … das ist meine Droge. Früher habe ich Menschen um mich versammelt, die mich mit der nötigen Bewunderung versorgten, falls mir einmal Zweifel kamen. Denn manchmal wird einem plötzlich die Wahrheit bewusst, nämlich dass diese atemlose Bewunderung, diese Wertschätzung und der Applaus der Musik gilt und den Gefühlen, die sie im Publikum wachruft. Und nicht dir als Künstlerin. Und dann kommt die Angst – dass die Leute das eines Tages erkennen könnten.«
    Alexa seufzte, als habe es sie große Kraft gekostet, das alles auszusprechen. Sie drehte die Tasse zwischen den Händen. »Deswegen sammle ich Menschen, Bennie. Zum Beispiel Dave Burmeister, meinen ersten Bandleader. Dann Adam. Und jetzt dich. Leute, die mir über die Augenblicke

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