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Siebenmeter fuer die Liebe

Siebenmeter fuer die Liebe

Titel: Siebenmeter fuer die Liebe Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Dora Heldt
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ich rede, ich erzähle von Florian Hoffmann. Ann-Kathrins Mund steht offen, Jana vergisst zu atmen, bis Ellen sie anstößt. »Hol Luft!«
    »Ja. Und hast du ihn denn schon mal spielen sehen? Also, in echt, bei euch in der Halle, nimmt er mal den Ball in die Hand?«
    Jana spielt in meiner alten Mannschaft halb links, dieselbe Position, auf der Florian Hoffmann gespielt hat. Schon deshalb ist sie ein Fan von ihm. Ann-Kathrin genauso.
    »Nur, wenn er etwas erklärt. Und dann zeigt er alles immer ganz langsam. Und mehrmals. Wir sind ja alle Anfänger.«
    Ann-Kathrin fängt an zu lachen. »Das hat Ellen uns erzählt, das ist doch ein Witz, oder?«
    Ich finde es überhaupt nicht witzig, dass Ellen mein Problem allen erzählt, deshalb kann ich auch gar nicht mitlachen. »Das ist kein Witz und   …«
    Plötzlich stehen Max Petersen und sein Freund Hannes Bruhn vor uns. »Hey, das ist doch die Lady aus der Großstadt!«
    Gestern war ich noch das Landei, so schnell kann sich das ändern.
    »Paula Hansen! Na, hast du Heimweh?«
    Blöder Spruch. »Nein, ich besuche Ellen.«
    Max lässt sich auf einen Stuhl am Nebentisch fallen |108| und streckt seine Beine aus. »Erzähl mal, wie ist es in Hamburg?«
    Was soll man auf so eine Frage antworten? »Gut.«
    »Und handballmäßig?«
    Ich habe das Gefühl, dass Ellen angestrengt guckt, dabei fällt mir Vanessa ein und ich antworte: »Geht so. Mein Trainer heißt Florian Hoffmann.«
    O. k., Trainer trifft es nicht ganz, aber das ist die Strafe für Vanessa.
    »Wie? Er heißt genauso wie der Hoffmann aus Göppingen?«
    »Er IST der Hoffmann aus Göppingen.«
    Ellen guckt triumphierend, Hannes und Max entgeistert. »Echt? Wow! Und? Wie ist er so?«
    »Na, super eben. Noch besser als im Fernsehen.«
    Max wird vor Neid fast grün im Gesicht, Hannes gibt sich Mühe, cool zu sagen: »Ich wusste gar nicht, dass der Lehrer ist.«
    »Nein?« Ellen lächelt ihn freundlich an und ignoriert Max. »Doch, das habe ich mal in der ›Handballwoche‹ gelesen. Ich habe ihn auch schon gesehen, weißt du noch, Paula, als wir mit Thorben und Julius auf dem Stadtteilfest waren. Beim Konzert.«
    Da haut sie ja richtig viele Halbwahrheiten rein. Als ich aus dem Fenster sehe, verstehe ich auch den Grund. Vanessa Purschke trippelt in weißen Schühchen auf das Eiscafé zu. Ihre blonden Locken wehen im Wind, sie trägt rosa Lippenstift und einen kleinen herzförmigen Rucksack über die Schulter.
    |109| »Fräulein Purschke.« Jana sieht mit gerunzelter Stirn in dieselbe Richtung. »Paula, hast du schon gehört, dass sie bei uns ein kurzes Gastspiel gegeben hat?«
    Max sieht mich komisch und Jana sauer an. »Ihr habt es ihr auch nicht leicht gemacht.«
    »Das stimmt.« Ann-Kathrin hat eine sehr sanfte Stimme. »Aber das Grundproblem bestand darin, dass Vanessa nicht auf flachen Schuhen laufen kann. Und Turnschuhe haben nun mal keine Absätze. Was sollten wir tun?«
    Max steht auf, Hannes bleibt sitzen. Ellen guckt Max kurz an und sagt dann zu Hannes: »Willst du ein Autogramm von Florian Hoffmann? Das kann Paula dir bestimmt organisieren.«
    Mit leuchtenden Augen nickt er. »Das wäre super, gehen auch zwei? Dann könnte ich   …«
    »Hallo. Ach, hallo Paula, wohnst du wieder hier?«
    Ich ignoriere das Augenrollen von Ellen und Jana und kneife die kichernde Ann-Kathrin ins Knie. »Hallo Vanessa, nein, ich bin nur zu Besuch.«
    »Super. Na, Maxi?«
    Jana hustet und Ann-Kathrin kichert jetzt richtig, nur Ellen ist ganz ernst. Max ist die Begrüßung anscheinend peinlich, er nickt kurz und schiebt die dauerlächelnde Vanessa an uns vorbei zum Ausgang. Hannes Bruhn beeilt sich, hinterherzukommen, schafft es gerade noch, mir ein »Also bitte zwei Autogramme, ja?« zuzurufen.
    |110| Wir sehen dem Trio nach, dann schüttelt Jana den Kopf. »Wie blöd sind Jungs eigentlich? Max Petersen und Hannes Bruhn waren die nettesten Typen aus der B-Jugend , und seit sich Vanessa an sie hängt, kannst du die echt vergessen.«
    Ann-Kathrin grinst. »Du hättest Vanessa beim Handball sehen sollen. Sie hat sich so dämlich angestellt, ich konnte mich gar nicht mehr aufs Training konzentrieren. Wie die schon läuft   …«
    »In meiner neuen Klasse gibt es eine Jette, die ist genauso wie Vanessa. Aber dabei noch bösartig.«
    »Oh Gott, Vanessa ist wenigstens nur doof«, sagt Ann-Kathrin, »und das reicht ja schon. Ich muss los, Jana, kommst du mit?«
    »Ja. Bis Mittwoch, Ellen, Paula, bis bald.«
    Ich warte, bis wir allein sind,

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