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Siebenmeter fuer die Liebe

Siebenmeter fuer die Liebe

Titel: Siebenmeter fuer die Liebe Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Dora Heldt
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bevor ich was sage. »Du findest Max Petersen immer noch toll, oder?«
    »Quatsch. Soll er doch glücklich werden mit Barbie, ist mir doch egal.« Schlecht gelaunt schiebt Ellen ihr leeres Glas beiseite. Seit ich gestern angekommen bin, ist sie komisch. Wahrscheinlich war sie es schon die letzte Zeit und ich hab’s nur nicht mitgekriegt.
    Wir haben uns nicht gestritten, aber es ist ganz anders als sonst. Ellen ist dauernd in Gedanken, sie fragt kaum etwas, nur ab und zu, weil sie es wohl selbst merkt. Ich habe ein bisschen von der Schule erzählt, von Frieda und Johanna, natürlich von Florian Hoffmann, ich habe trotzdem das Gefühl, dass es sie null interessiert.
    |111| »Hast du was?«
    Mit zusammengekniffenen Augen starrt Ellen aus dem Fenster. »Ich glaube, die fahren jetzt zum Baggersee.«
    Also doch. Meine Freundin hat Liebeskummer. Deshalb ist sie so komisch.
    »Ach komm, Max ist doch ein Idiot, wenn er Vanessa so toll findet. Was willst du von dem?«
    »Er findet Vanessa BESSER als mich!«
    »Ellen! Nur weil er dämlich ist.«
    »Ist auch egal. Was machen wir jetzt? Zur Halle? Da spielt um 16   Uhr die B-Jugend gegen Schöndorf. Wir könnten ja zugucken.«
    Ich kann mir denken, dass es die männliche B-Jugend ist. Also gut, dann sitze ich am Spielfeldrand, umgeben von der affigen Vanessa und der eifersüchtigen Ellen, und schaue zwölf Jungen beim Handball zu. Ich gehöre nicht mehr zum Verein, habe dafür den weltbesten Sportlehrer, bei dem ich aber nichts lernen kann, weil ich offiziell vom Handball keine Ahnung habe. Super.
    »Sag mal, Ellen, können wir nicht ins Kino gehen?«
    Meine beste Freundin verdreht nur die Augen. »Kino! Das kannst du echt in Hamburg machen. Ich will die B-Jugend sehen.«
    »Schon gut.«
    Wahrscheinlich muss man Liebeskummer behandeln, als wäre es Magen-Darm-Grippe. Einfach jeden Wunsch erfüllen.
     
    |112| Als der Zug aus dem Mackelstedter Bahnhof fährt und ich noch meine alte Schule und die Sporthalle an mir vorbeiziehen sehe, fällt mir ein, dass morgen wieder Handball-AG ist und wir die Mathearbeit wiederbekommen, bei der ich ein ganz gutes Gefühl habe. Und dann schießt mir plötzlich durch den Kopf, dass Julius irgendwie besser aussieht als Max und Hannes. Sofort schiebe ich diesen Gedanken weg, Ellen hat mich ganz wuschig gemacht. Trotzdem finde ich die Rückfahrt nicht mehr so schlimm   …

|113| Applaus
    Paula, du hast dir anscheinend unser Gespräch zu Herzen genommen, hier, das ist eine Zwei, geht doch.«
    Frau Schröder guckt fast freundlich, während sie mir mein Heft auf den Tisch legt, ich drehe mich um und sehe das breite Grinsen von Frieda. Wenn ich ihr nur halb so gut Handball beibringen könnte wie sie mir Mathe, dann könnte sie direkt mit nach Malente kommen.
    Oder in die norddeutsche Jugendauswahl. Ich werde mir noch mehr Mühe geben. Sie muss ihre Sport-Drei schaffen.
    Die beste Arbeit hat natürlich Frieda, das ist klar, die zweitbeste hat Jette, da bin ich platt. Ungerührt steckt sie ihr Heft weg, einen kurzen Moment habe ich das Gefühl, sie lächelt. Aber das täuscht wohl, sofort ist ihre Miene wieder gelangweilt.
    Johanna flüstert mir ein »Super«, zu, sie hat auch eine Zwei. Sie freut sich richtig mit.
     
    In der Pause stehen Mela und Lucie mit Julius zusammen. Die Zwillinge reden ununterbrochen auf ihn ein, er steht da wie der große Zampano und guckt betont |114| interessiert. Als Jette dazukommt, fängt er an zu grinsen, sofort denke ich an Max und Vanessa und könnte mich schütteln. Nur dass ich nicht eifersüchtig bin, nicht wegen so einem rothaarigen Trottel.
    »Glückwunsch. Ich wusste doch, du kriegst das hin. Mensch, gleich eine Zwei.«
    »Ja, danke, Frieda, du hast das auch gut erklärt. Hier, Brötchen mit Schinken, möchtest du?«
    Ich halte ihr meine Brotdose hin, meine Mutter macht jetzt immer zwei Brötchen.
    »Nein, danke.«
    Während ich noch überrascht über die Ablehnung bin, deutet sie auf die drei um Julius.
    »Die machen bestimmt Trainingspläne. Oder? Johanna, warte mal!«
    Meine Sitznachbarin dreht auf dem Weg ab und kommt zu uns. Sie gibt ihrem Bruder ein Zeichen und bleibt vor Frieda stehen. »Was ist denn? Ich wollte eben zu Julius.«
    »Was beredet Julius denn mit denen?«
    Johanna sieht uns beide an. »Wir trainieren doch zusammen. Julius soll uns fit machen.« Etwas verlegen streicht sie sich die roten Haare aus dem Gesicht. »Ich weiß, das klingt albern, aber wir wollen nicht wie die letzten Idioten durch

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