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Siebenpfahl (German Edition)

Siebenpfahl (German Edition)

Titel: Siebenpfahl (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Michael R. Schröder
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antwortete
Siebenpfahl.
    Nun war Kathar doch überrascht. Er musterte Siebenpfahl eindringlich
und überlegte. »Wollt Ihr mich an der Nase herumführen?«, fragte er nach einer
kurzen Weile, wobei der warnende Unterton in seiner Stimme nicht zu überhören
war. Dann fügte er an: »Das würde Euch schlecht bekommen, wie Ihr Euch sicherlich
denken könnt!«
    Diesmal blieb Siebenpfahl unbeeindruckt. »Wieso sollte ich Euch mit
Eurem stolzen Heer von so weit herholen lassen, um Euch dann an der Nase
herumzuführen?«, versuchte er Kathar klarzumachen. »Welchen Sinn sollte das ergeben?«
    Wieder überlegte Kathar. »Wie könnt Ihr mir das ewige Leben versprechen
… seid Ihr ein Zauberer?«
    »Ich bin ein Magier und habe bereits die Zeit verändert. Wenn ich
bestimmte Dinge, die sich auf der Burg befinden, von Euch und Euren Kriegern zurückgebracht
bekomme, so könnte ich die Zeit anhalten, sodass es nur noch den Wechsel
zwischen Tag und Nacht geben würde. Die Zeit selbst jedoch würde nicht mehr fortschreiten.
Niemand würde mehr sterben, es sei denn, man würde ihn töten.«
    Kathar blickte kurz zu seinen Unterführern, dann wieder zu Siebenpfahl.
»Was sollen wir Euch zurückholen?«
    »Zwei Bücher und zwei Kisten, das ist alles!«
    »Und diese Dinge befinden sich auf der Burg?«
    »Ich gehe davon aus«, war sich Siebenpfahl sicher. »Allerdings
könnte sich eine ganz wichtige Sache noch immer im Haus des Doktors befinden.«
    »Und die wäre?«
    »Ein Gefäß mit einer Flüssigkeit.«
    »Wer kann uns zu diesem Haus führen?«
    »Ich kann es!«, antwortete Siebenpfahl.
    Siebenpfahl wusste, dass er sich diesmal nicht im Hintergrund
halten durfte. Er wusste, worauf es ankam, und konnte gegebenenfalls
Entscheidungen vor Ort treffen, zu denen außer ihm sonst niemand in der Lage sein
würde.
    »Was wäre, wenn wir es nicht tun würden?«, wollte Kathar wissen.
    »Dann wäre unser aller Leben in wenigen Stunden zu Ende!«, antwortete
Siebenpfahl und fuhr sich mit der Handkante an der Kehle entlang. Er erklärte
den Männern, was es mit dem Zeitsprung auf sich hatte und was bisher geschehen
war. Er ließ diesmal – bis auf ein paar wenige Einzelheiten – nichts aus. So
wusste jeder, worauf es ankam.
    »Nun gut!«, zeigte sich Kathar einverstanden. »Ich werde unsere
Reiter und Pferde eine Stunde ausruhen lassen, dann greifen wir an.
Währenddessen brauche ich noch genaue Angaben über die Beschaffenheit der
Stadttore, die Anzahl der Soldaten in der Stadt … und vor allem, die Stärke und
Anzahl der Burgtore.«
    »Ich sage Euch, was Ihr von mir wissen möchtet, aber lasst uns sofort
angreifen … die Zeit drängt«, versuchte Siebenpfahl seinen Verbündeten doch
noch zu überzeugen. Es kam auf jede Minute an!
    »Wir können nicht mit erschöpften Pferden angreifen«, bestand
Kathar auf eine Ruhepause. »Wir benötigen all unsere Kraft, von der ich hoffe,
dass sie dafür ausreichen wird. Ihr wisst, eine Burg ist durch Angriff nur
schwer einnehmbar, was bisher nur selten geglückt ist.«
    Siebenpfahl winkte ab. »Der Burgherr ist nicht so reich, um sich
ein großes Heer leisten zu können. Mit Mut, List und Kampfesstärke könntet Ihr
sie stürmen.«
     
    *
     
    J ohann hatte Irmel und Caspar zu Margrets bester Freundin gebracht.
Als er zurückkam, kniete Conrad neben Margret und hatte seine Stirn auf ihre
gelegt. Seine Verzweiflung war kaum zu beschreiben. Dass Margret tot war, hatte
er zwar registriert, doch konnte er es noch immer nicht fassen.
    Die Jungen saßen auf dem Boden an die Wand gelehnt und beobachteten
Conrad mit traurigen Blicken. Er tat ihnen leid und sie wussten nicht, wie sie seine
Aufmerksamkeit wieder auf die bevorstehenden Aufgabe lenken konnten.
    Marcel stand auf, trat zu ihm hin und legte ihm die Hand auf die
Schulter. »Es ist wegen uns. Wären wir nicht in eure Welt gekommen, so würde
sie noch leben. Sie hat ihr Leben geopfert, um uns zu helfen.«
    Conrad starrte erst Marcel an, dann die anderen. Plötzlich war er
sich im Klaren darüber, dass Margrets Tod nicht umsonst gewesen sein durfte. Er
war es ihr schuldig, weiter zu kämpfen und das zu Ende zu bringen, was sie
gemeinsam begonnen hatten. Er blickte auf Margret, die dalag, als schliefe sie,
dann erhob er sich. Er ging zu den Jungen und blieb vor ihnen stehen. »Lasst
uns weitermachen!«, sprach er mit fester Stimme, woraufhin auch sie sich erhoben.
Sie sahen an Conrad vorbei zu Eberhard, der ihnen erleichtert zunickte.
    »Conrad, wir

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