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Sieg der Leidenschaft

Titel: Sieg der Leidenschaft Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Heather Graham
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die Achseln. »Ob ich mich woanders nützlicher gemacht hätte, weiß ich nicht. Alle meine Kenntnisse verdanke ich ...« Sie zögerte, weil sie nicht zu viel verraten wollte.
    »Das alles hat sie von ihrem Bruder gelernt, unserem besten Feldarzt!«, verkündete Trey McCormack.
    Ohne Tia aus den Augen zu lassen, fragte der Yankee lächelnd: »Und wer ist dieser Wunderdoktor, Private?«
    »Sagen Sie's ihm nicht, Trey!«, rief Tia. »Dieser Mann darf nicht erfahren, wie ich heiße - und wer mein Bruder ist. Er soll nicht gefährdet werden.«
    »Aber Miss T...«
    »Trey!«
    »Ja, Ma'am.«
    Obwohl der Yankee das Thema nicht weiter verfolgte, fühlte sie sich unbehaglich unter seinem prüfenden Blick. Womöglich sah er viel mehr, als sie preisgeben mochte. »Und was jetzt, Sir?«
    »Wir warten, bis Gilly uns die Pilze und das Moos bringt.«
    »Wenn Sie wollen, mache ich den Umschlag. Damit kenne ich mich aus.«
    »Sind Sie Ärztin?«
    »Nein, aber zu meinen Vorfahren gehören ein oder zwei Medizinmänner.«
    »Was?«
    »Nicht so wichtig. Das meiste habe ich aus Erfahrung gelernt.«
    Atemlos kehrte Gilly zurück, Moos und Pilze auf seinem Blechteller.
    »Das alles muss man jetzt gut vermischen ...«, begann der Yankee.
    »Das weiß ich. Überlassen Sie's nur mir. Gilly, helfen Sie mir. Gehen wir hinaus.«
    Der Soldat folgte ihr aus der Hütte. Als sie einen umgestürzten Baumstamm entdeckte, den sie als Arbeitstisch benutzen konnte, kniete er an ihrer Seite nieder.
    »Drehen Sie sich nicht um, Gilly, und hören Sie gut zu. Irgendwie müssen wir den Mann überrumpeln.«
    »Wieso? Er will uns doch gar nichts antun.«
    »Aber er ist ein Yankee-Offizier und er kam gewiss nicht hierher, um unsere medizinischen Kenntnisse zu bewundern.«
    »Soeben hat er Stuarts Leben gerettet, Miss Tia.«
    »Ja, und dafür bin ich ihm auch dankbar - obwohl Stuarts Wunde nicht wieder aufgebrochen wäre, hätte euch der Yankee nicht zu dieser überstürzten Flucht gezwungen. Wie auch immer, Gilly, wir dürfen ihn nicht laufen lassen. Sonst kommt er womöglich mit einer ganzen Yankee-Kompanie zurück und nimmt uns fest.«
    »Mit einer ganzen Yankee-Kompanie ...«
    »Inzwischen wimmelt es in Florida von Feinden! Sie versammeln sich im Norden des Staates, westlich von Jacksonville und St. Augustine. Soviel wir wissen, planen sie einen Großangriff gegen die Rebellen. Glauben Sie mir, Gilly - wenn wir ihn davonreiten lassen, kommt er mit Verstärkung zurück.«
    »Und wie sollen wir ihn aufhalten?«
    »Das sagte ich doch schon - irgendwie müssen wir ihn überrumpeln.«
    »Haben Sie seine Waffen gesehen?«
    »Natürlich, und er weiß sicher damit umzugehen. Wir müssten ihn ablenken und Sie überwältigen ihn von hinten. Das ist unsere einzige Chance.«
    »Soll ich ihm etwa in den Rücken schießen? Das wäre kaltblütiger Mord, Miss Tia. In dieser Welt gibt's immer noch so was wie Ehre. Und wenn wir den Krieg überleben, ganz egal, wer ihn gewinnt - will ich noch in den Spiegel schauen können.«
    »Das verstehe ich, Gilly. Und Sie sollen den Yankee auch gar nicht töten. Schlagen Sie ihn nur bewusstlos. Dann fesseln wir ihn und reiten nach Westen zu Dickinsons Truppen. In seinem Lazarett kann ich unsere Verwundeten viel besser pflegen als hier draußen in der Wildnis.«
    »Wollen Sie den Mann etwa gefesselt in der Hütte zurücklassen? Da gibt's eine ganze Menge Ungeziefer.«
    »Sicher kann er sich selber losmachen. Ich hoffe nur, dafür wird er einige Zeit brauchen.«
    »Und wie sollen wir ihn ablenken?«
    »Das weiß ich noch nicht«, gestand sie seufzend. »Wenn's so weit ist, gebe ich Ihnen ein Zeichen. Also halten Sie sich bereit. Wenn Sie eine Gelegenheit finden, informieren Sie Jemmy und Trey über unseren Plan.«
    »Jetzt können wir Hadley bewegen. Aber ich fürchte, wenn wir Stuart auf ein Pferd setzen, wird die Wunde wieder aufplatzen.«
    »Haben wir genug Proviant?«
    »Wozu? Wollen Sie den Yankee zum Dinner einladen, Miss Tia?«
    »Ich versuche einfach nur, Zeit zu gewinnen«, erwiderte sie ungeduldig. Wie begriffsstutzig diese halben Kinder waren ...
    »Ist der Brei für den Umschlag fertig?«, fragte Gilly.
    Sie inspizierte das Moos und die Pilze, die sie miteinander vermengt hatte. Erstaunlich, wie mechanisch sie solche Arbeiten mittlerweile erledigte ... Von den Notwendigkeiten des Krieges durchdrungen, konnte sie ihre Fähigkeiten einsetzen, ohne nachzudenken. Ob das gut oder schlecht war, wusste sie nicht. »Gehen wir hinein. Und

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