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Sieg der Leidenschaft

Titel: Sieg der Leidenschaft Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Heather Graham
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- ja, wir laden ihn zum Dinner ein.«
    Wieder in der Hütte, stellten sie fest, dass der Yankee sich inzwischen um Hadley Blake gekümmert hatte, den anderen Verwundeten. Soeben desinfizierte er die Wunde in Hadleys Unterarm mit Alkohol aus einer kleinen Flasche, die er in der Tasche seines Jacketts verwahrte. Ohne sich umzudrehen, meinte er: »Ihr Bruder muss wirklich ein fabelhafter Arzt sein, Madam - wenn er diesen Jungen behandelt hat.«
    »Das hat er getan.«
    »Eigentlich hätte der ganze Arm amputiert werden müssen.«
    »Oh, mein Bruder hat schon viele Gliedmaßen gerettet.« In Tias Stimme schwang unverhohlener Stolz mit.
    Der Yankee stand auf. »Ist der Brei für den Umschlag fertig?«
    »Ja, hier.«
    »Dann machen Sie sich an die Arbeit.«
    Erbost über seinen gebieterischen Ton, ging sie zur Werkbank, auf der Stuart lag. Halb bewusstlos, zuckte er hin und wieder zusammen. Mit seinen sechzehn Jahren war er das jüngste Mitglied des jämmerlichen kleinen Trupps. Auch er hatte gelogen, um sich der Miliz anzuschließen. Behutsam strich sie ihm das Haar aus der Stirn.
    »Helfen Sie mir, Trey.« Sofort eilte McCormack zu ihr. »Glauben Sie, Stuart könnte einen Schluck Whiskey vertragen, Sir?«, fragte sie den Yankee.
    »Zweifellos.« Er ging zu ihr, beträufelte die frisch genähte Wunde mit Alkohol, und Stuart Adair bäumte sich stöhnend auf. Aber inzwischen war etwas Farbe in sein Gesicht zurückgekehrt.
    In den meisten Fällen war Whiskey das beste medizinische Reinigungsmittel. Julian hatte erklärt, die Wunden, die er damit behandle, würden dann am schnellsten und problemlos heilen. Vorsichtig tupfte Tia die Wunde des jungen Mannes trocken, strich die Masse aus Pilzen und Moos darauf und bandagierte die Wade.
    »Legen wir ihn da drüben auf die Strohmatte«, schlug der Yankee vor. Mit Jemmys Hilfe bettete er Stuart auf das weiche Stroh.
    Als die Verletzten tief und fest schliefen, fragte Trey: »Glauben Sie, die beiden werden es schaffen, Sir?«
    »Wenn sie genug Lebenswillen aufbringen - ganz sicher«, antwortete der Yankee.
    »Essen Sie ein bisschen Schiffszwieback mit uns, Sir?«, lud Gilly ihn ein. »Was wir haben, teilen wir sehr gern mit Ihnen.«
    »Weichen Sie das Zeug in frischem Wasser aus dem Bach ein«, riet der Unionsoffizier, »dann picke ich die Maden heraus. Und vielleicht kann ich noch was Besseres zum Dinner beitragen. Geben Sie mir den Rest vom Besenstiel, mein Junge.«
    Gilly gehorchte und der Yankee verließ die Kabine. Offenbar machte es ihm nichts aus, den Rebellen den Rücken zu kehren. Aber Tia fand, der richtige Zeitpunkt für einen Angriff wäre noch nicht gekommen, und so folgte sie ihm mit den drei Soldaten zum Bach.
    Reglos blieb er am Ufer stehen und beugte sich hinab.
    »Was zum Teufel - Verzeihung, Miss Tia, was um alles in der Welt macht er da?«, fragte Jemmy.
    »Keine Ahnung ...«, murmelte Tia und beobachtete den Yankee unbehaglich. Wieder einmal gewann sie den sonderbaren Eindruck, sie würde ihn kennen.
    Plötzlich bewegte er sich blitzschnell. Als er sich aufrichtete, hing ein großer Wels am zerbrochenen Besenstiel.
    »Verdammt noch mal, das war einfach großartig!«, quietschte Jemmy entzückt. »Oh, verzeihen Sie, Miss Tia ...«
    »Hören Sie auf, sich für Ihre Flucherei zu entschuldigen«, seufzte sie. »Immerhin befinden wir uns im Kriegszustand.«
    »Ja, Ma'am, es tut mir Leid, Ma'am. Dann will ich mal Feuer machen.«
    »Wartet, Jungs ...«, begann Tia beklommen. Sie wollte keine Geschenke von ihrem fremden Feind annehmen.
    Aber die drei waren bereits zur Feuerstelle vor der Hütte gelaufen. Seit fast achtundvierzig Stunden hatten sie nichts gegessen und seit Monaten keine anständige Mahlzeit bekommen. Bald loderten helle Flammen. Gilly war ein Experte in der Zubereitung von >Schiffszwiebackpüree<, wie er das Gericht nannte. In den gekochten Zwieback wurde Speckfett gemischt -diesmal sogar gehackter Räucherspeck aus der Satteltasche des Yankees. So bildete der Brei eine sättigende Beilage zum köstlichen frischen Fisch. Der Unionsoffizier steuerte Kaffee bei, den er mit Whiskey würzte. Als der Mond am Nachthimmel empor stieg, stellte Tia entsetzt fest, dass ihre Jungs den Yankee geradezu anhimmelten.
    »Trotz allem ist er ein Feind und sehr gefährlich«, erklärte sie in strengem Ton, während sie mit Jemmy am
    Bach kniete und das Kochgeschirr wusch. »Das dürft ihr nicht vergessen.«
    »Ja, Miss Tia, aber Gilly hat mir gesagt, wir müssen Zeit

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