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Sieg der Liebe

Titel: Sieg der Liebe Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Mirinda Jarrett
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warmzuhalten, während Joshua versuchte, den Zunder an die kleinen roten chinesischen Knallfrösche zu halten.
    Es war nach Mitternacht, die Zeit zum Schlafengehen lange vorbei, aber weil das neue Jahr erst wenige Minuten alt war und ihre Eltern und die anderen Erwachsenen zu sehr damit beschäftigt waren, einander zuzutrinken, hatten sie nicht bemerkt, wie Jerusa und Joshua hinausgeschlichen waren. Draußen hatten sie die letzten Feuerwerkskörper angezündet, die ihr älterer Bruder Jon für Weihnachten aus London mitgebracht hatte.
    „Du mußt sie ruhig halten, Joshua “, beschwerte sie sich. In den Straßen wurden noch mehr Feuerwerkskörper in die Luft gejagt, manche krachten so laut, daß sie das Läuten der Neujahrsglocken übertönten.
    „Sei still, Jerusa “, befahl Joshua, „und kümmere dich um den Zunder, oder wir werden sie niemals abbrennen können!“
    Aber während er sprach, entstand ein Funken, und er zischte an der Talgschnur entlang. Jerusa schrie vor Aufregung, als Joshua den Knallfrosch auf die Pflastersteine warf. Einen Augenblick lang lag er da und rollte leicht hin und her, dann explodierte er mit einem ohrenbetäubenden Krachen und einem hellen Lichtblitz.
    „Wach auf, Jerusa!“ rief Michel. „Mach schon!“
    Sie zog sich die Decke höher über die Schultern und rollte sich von ihm weg, die Augen noch immer fest geschlossen. Jerusa wollte im Schnee bei Joshua und den Knallfröschen bleiben. Es gab noch einen Blitz, und ein weiterer Knallfrosch explodierte. Jerusa lächelte schläfrig. Joshua hatte geschworen, daß nur noch dieser eine von Weihnachten übrig war, dieser gierige kleine ...
    „Jerusa, wach endlich auf.“ Michel packte die Decke und zog sie ihr von den Schultern. „Du hast behauptet, du könntest so gut mit Pferden umgehen. Jetzt brauche ich deine Hilfe! “
    „Und ich dachte, du könntest alles so gut allein“, murmelte Jerusa vor sich hin, während sie sich aufsetzte. Michel war bereits gegangen. Sie hatten beschlossen, in dem leeren Stall zu schlafen, und jetzt zupfte sie das Stroh von ihrem Rock. „Müssen wir wirklich schon aufbrechen?“
    In diesem Moment zuckte ein Blitz am Himmel, gefolgt von lautem Donnern. Joshuas Knallfrösche, dachte sie, und gleich darauf hörte sie das Wiehern der verängstigten Pferde und das Trommeln, als sie in Panik mit den Hufen gegen die Box traten. Lieber Himmel, die Pferde!
    Geschwind zog sie die Schuhe an und eilte zu Michel, um ihm zu helfen. Er stand in der Box neben seinem Wallach, Buck, hielt ihn am Halfter, strich ihm über die Flanke und flüsterte ihm leise auf französisch etwas zu, um ihn zu beruhigen. Aber in der nächsten Box tänzelte Abigail aufgeregt herum, warf den Kopf zurück und zitterte vor Furcht.
    Jerusa spähte durch die offene Stalltür. Der Himmel war beinahe so dunkel wie in der Nacht. Graue Wolken zogen vorüber, und der Wind blies so heftig, daß die Bäume wie Grashalme hin und her wogten. Kein Wunder, daß die Pferde Angst hatten.
    „Sei vorsichtig, ma cherie“, warnte Michel leise, ohne sich zu ihr umzudrehen. „Die Stute ist so außer sich, daß sie sich vor ihrem eigenen Schatten erschrecken würde.“
    In Crescent Hill blieben die Knechte während eines Unwetters bei den Pferden, und sie hatte genug Geschichten über den Schaden, den ein verängstigtes Pferd anrichten konnte, mit angehört, um auf der Hut zu sein.
    Langsam ging sie auf die Box zu, in der Abigail stand. „Meine
    Hübsche“, wisperte sie, „ich weiß, du hast dich erschreckt, aber dir wird nichts geschehen. Das Gewitter draußen kann dir nichts anhaben.“
    Die Ohren der Stute stellten sich auf beim Klang von Jerusas vertrauter Stimme.
    „Das ist alles, mein Mädchen“, redete sie dem Pferd gut zu. „Du kennst mich, ich bin es, Jerusa, und du weißt, daß ich dich niemals anlügen würde, nicht wahr?“
    Vorsichtig griff sie nach dem Halfter und strich über die Stirn des Tieres, während sie die Finger unter die Lederriemen hakte. Es überraschte sie, zu sehen, daß Michel sein Pferd bereits gesattelt hatte. Sie hatte nicht gedacht, daß es schon Zeit zum Aufbruch war.
    „Na also, Abigail. So ist es gut, meine Schöne. Jerusa erzählt dir keine Geschichten, stimmt’s?“
    Aus der Box des Wallachs hörte sie Michels leises Lachen. „Buck, mein alter Freund, vielleicht weißt du es ja. Wann wird Jerusa aufhören, mir Geschichten zu erzählen?“
    Noch einmal blitzte es, später folgte ein schwächeres Donnern. Obwohl

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