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Sieg der Liebe

Titel: Sieg der Liebe Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Mirinda Jarrett
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in den Badezuber. sank. Die Fenster waren geöffnet, und die warme Nachmittagssonne schien herein. Der berauschende Duft einer Kletterrose, die draußen am Fensterflügel emporrankte, stieg ihr in die Nase. Eine dicke Hummel summte träge von Blüte zu Blüte.
    Rasch wusch sich Jerusa den Schmutz und den Schweiß der letzten Woche ab und seifte sich ein, bis sie sich endlich wieder sauber fühlte. Mit einem zufriedenen Seufzer ließ sie sich tiefer in das jetzt nach Flieder duftende Wasser sinken und schloß die Augen.
    Sie hatte sich so sehr daran gewöhnt, nachts zu reiten und tagsüber zu schlafen, daß sie sich jetzt am Nachmittag schläfrig fühlte, und während sie versuchte, sich ihren nächsten Schritt zu überlegen, sehnte ihr müder, entspannter Körper sich nach Ruhe. Nur einige Augenblicke wollte sie alles vergessen ...
    Jahrelange Übung hatte dazu geführt, daß Michel jede Tür fast lautlos öffnete und jedes Zimmer so leise wie eine Katze betrat, und als er die Tür zu diesem hier hinter sich verriegelte, rührte Jerusa sich nicht. Er lächelte flüchtig, als er daran dachte, wie sie reagieren würde, wenn sie wüßte, daß er jetzt hinter ihr stand. Sie saß so tief in dem Zuber, daß ihr langes, nasses Haar über den Rand bis auf den Fußboden hing, und gegenüber konnte er ihre Knöchel und Füße sehen, die sie gekreuzt und auf den Rand gestützt hatte. Fliederseife und eine schöne Frau. Morbleu, wurde jemals ein Mann einer größeren Versuchung ausgesetzt?
    Er hätte die neuen Kleider, die er ihr gekauft hatte, bei Mrs.
    Cartwright abgeben und wieder seinen Geschäften nachgehen sollen. Natürlich könnte er das immer noch tun, und Jerusa würde nichts davon erfahren. Er hatte in der letzten Woche wirklich genug von ihr gehabt.
    Obwohl - vielleicht nicht so viel, wie er jetzt sah.
    Sie seufzte, bewegte sich im Wasser und ließ eine Hand über den Rand hängen. Über ihre Finger rannen Tropfen, die im Sonnenlicht glitzerten. Wie gern er Jerusa aus dem Wasser heben und zum Bett tragen würde ...
    Genug. Sie war seine Gefangene, nicht seine Geliebte, und er war ein Narr, wenn er glaubte, daß es jemals anders zwischen ihnen sein würde. Seine Mutter hatte verlangt, eine jungfräuliche Braut zu sehen, und bei Gott, die würde er ihr auch bringen.
    Leise ging Michel durch das Zimmer zum Bett in der Absicht, das neue Kleid dort zu lassen und zu verschwinden, während Jerusa schlummerte. Aber plötzlich schlug sie die Augen auf und stieß einen leisen Schrei aus. Sofort wandte er sich zu ihr um, gerade rechtzeitig, um zu sehen, wie sie vergeblich versuchte, ihre Blöße zu bedecken.
    „Was tust du hier?“ fragte sie atemlos und mit schamroten Wangen. „Wie kannst du es wagen, hierher zurückzukommen, um mich zu beobachten?“
    Sie war so tief in das seifige Wasser gesunken, wie es nur möglich war. Nicht tief genug. Ihre makellose helle Haut schimmerte verführerisch, und die Wassertropfen darauf funkelten wie Perlen.
    Dennoch als Mann von Welt mit vielen Erfahrungen sollte ihn ein solcher Anblick nicht beunruhigen. Warum also mußte er seine ganze Selbstbeherrschung aufbringen, während er vor ihr stand?
    „Ich bin nicht gekommen, um dich zu beobachten, ma cherie sagte er so leidenschaftslos, wie er konnte. „Wenn ich das gewollt hätte, wäre ich im Treppenhaus geblieben und hätte durch das Schlüsselloch gespäht.“
    Sie sah ihn an, noch nicht restlos überzeugt. Er hatte sie wieder überlistet, und sie war genauso wütend auf sich selbst, daß sie es hatte geschehen lassen. „Mrs. Cartwright dachte, du wärest so freundlich, mir ein Bad zu bestellen, während ich jetzt weiß, daß du das nur getan hast, um mich zu betrachten!“
    „Ich bin geneigt, Mrs. Cartwrights Partei zu ergreifen.“
    „Ja, natürlich! “ Trotzig warf Jerusa den Kopf zurück. „Wirst du jetzt von selbst gehen, oder muß ich um Hilfe rufen?“
    „Du kannst schreien, so laut du willst, ma cherie. Oder hast du vergessen, daß man glaubt, wir seien verheiratet?“ Er warf seinen Hut aufs Bett und erinnerte sie wieder daran, daß er erwartete, daß sie es mit ihm teilte. „Nach englischem Recht gehörst du mir, und ich kann mit dir tun, was mir beliebt. Und solange ich dich nicht zu töten beabsichtige, wird niemand eingreifen.“
    Sie hätte vor Zorn beinahe geweint. „Muß ich den ganzen Tag im Zuber verbringen, bis du dich entschließt zu gehen?“
    Er lehnte sich an das Fenster und lächelte, als bemerkte er zum

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