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Sieg der Liebe

Titel: Sieg der Liebe Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Mirinda Jarrett
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zu reisen, aber irgendwie erschien es weitaus beängstigender, mit ihm allein in einem Raum zu sein. „Dreh dich um, damit ich mich anziehen kann, ehe du dich wäschst.“
    „Ich sagte dir schon, daß ich dich nicht daran hindere, liebe Jerusa.“ Er öffnete den ersten Knopf und überlegte, wie weit er noch gehen konnte, um sie zu necken.
    „Aber, Michel ...“
    „Aber, Jerusa.“ Es gefiel ihm, wenn sie seinen Namen sagte, vor allem jetzt, da sie es so selbstverständlich tat.
    „Michel, nicht!“ rief sie endlich angstvoll. Er hatte ihr schon so viel genommen, und es war ihr nur noch wenig geblieben. „Bitte, tu mir das nicht an!“
    Der ängstliche Unterton in ihrer Stimme ließ ihn innehalten. Seit der ersten Nacht hatte er das nicht mehr von ihr gehört, und es erschreckte ihn. Kurz zuvor hatte sie ihn angefaucht, ihm getrotzt und ihn herausgefordert. Aber wenn sie so flehte, fühlte er sich schlecht und gemein.
    „Wie Sie wünschen, mademoiselle“, sagte er leise, und als er ihr den Rücken zudrehte, bemerkte er den Ausdruck von Dankbarkeit und Erleichterung in ihren Augen. Er hatte ihr nicht weh tun wollen. Aber mordieu, was hatte sie ihm angetan?
    Michel hörte, wie sie mit einem plätschernden Geräusch aus dem Zuber kletterte, und er mußte daran denken, wie ihr das Wasser von ihrem entzückenden Körper lief. Er fluchte leise und bemühte sich, sich abzulenken. Warum konnte Gabriel Sparhawks Lieblingstochter nicht Froschaugen und ein Mondgesicht haben?
    „Du kannst dich jetzt waschen, wenn du es immer noch willst“, meinte sie verlegen, nachdem sie fertig war. „Ich setze mich unterdessen ans Fenster.“
    Doch als er sich zu ihr umdrehte, stöhnte er leise auf. Sie hatte sich in das Tuch eingewickelt und es unter den Armen festgesteckt, so daß es ihre Brüste verbarg und bis zum Boden reichte. Doch wenn sie glaubte, nun anständig bedeckt zu sein, unterlag sie einem bedauerlichen Irrtum. Das verschlissene, dünne Leinen klebte an jeder Kurve ihres feuchten Körpers und betonte ihre schmale Taille, die sanften Rundungen der Hüften und die langen Beine.
    Sie hob die Arme, um sich das nasse dunkle Haar auszudrücken, und ihre Brüste hoben sich mit ihnen. Das Wasser, das an ihnen entlangfloß, ließ das Tuch so durchsichtig erscheinen, daß die rosigen Knospen deutlich zu sehen waren. Kleine Wassertropfen glitzerten wie Diamanten in ihren Wimpern, als sie ihn scheu anlächelte.
    Ob sie wohl ahnte, was sie ihm gerade antat? Sie mußte nur auf die Vorderseite seiner Reithose blicken, dann wüßte sie es. Ehe sie das machen konnte, trat er ans Bett und riß das Paket auf, das er zusammen mit seiner Satteltasche dorthin gelegt hatte.
    „Hier“, sagte er kurz und vergaß die feinen Formulierungen, die er sich im Geschäft der Schneiderin ausgedacht hatte. „Das wird dir besser passen als die alten Sachen.“
    Er schüttelte das grüne Kleid, das er für sie gekauft hatte, aus und warf es über das Bett. Ein neues Paar Strümpfe fiel dabei auf den Boden, zusammen mit einem neuen Hemd, einem Unterrock und einem grünen Seidenband für ihr Haar.
    Verwirrt sah sie darauf hinunter. „Aber Mrs. Cartwright hat gesagt, sie würde mir gleich meine eigenen Sachen bringen, sobald sie sauber sind:“
    „Zur Hölle damit“, sagte er scharf. „Ich möchte, daß du jetzt diese trägst.“
    Prüfend blickte sie ihn an. Weshalb war er plötzlich so unfreundlich?
    Er seufzte, bekümmert darüber, wie sehr er es an guten Manieren fehlen ließ. „So habe ich es nicht gemeint“, erklärte er und strich sich durchs offene Haar. „Jerusa, ich glaube, daß dir diese hier besser gefallen. Trag sie, wenn du es willst.“
    Sie sagte noch immer nichts, und sein Ärger über sich selbst wuchs. Das Kleid und der übrige Flitter waren modischer und teurer als das, was er ihr zuvor gegeben hatte. Und er hoffte, sie würde merken, daß er beim Auswählen nur an sie gedacht hatte. Das Grün entsprach beinahe genau dem ihrer Augen, und das enge Mieder würde ihre schmale Taille betonen.
    Es war das erste Geschenk, das er einer Frau gemacht hatte, erkannte er auf einmal voller Unbehagen - seine Mutter ausgenommen. Warum hatte er es getan?
    „Ich danke dir, Michel“, sagte sie, und bei ihrem Lächeln wurde ihm ganz warm ums Herz. „Wie konntest du ahnen, daß ich diesen besonderen Grünton bevorzuge?“
    Sie beugte sich anmutig vor, um das Kleid aufzunehmen, und als sie das tat, rutschte das nasse Tuch ein Stück tiefer

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