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Sieg der Liebe

Titel: Sieg der Liebe Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Mirinda Jarrett
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sie, wie er sie um die Taille packte und auf die Füße zerrte, um sie gegen die Wand zu drücken.
    „Jetzt ist es vorbei mit deinem Stolz, nicht wahr?“ fragte er boshaft. „Im Dunkeln ist eine Dirne wie die andere, auch wenn es eine verdammte Sparhawk ist.“
    Verzweifelt versuchte sie, sich von ihm zu befreien, aber er hielt sie mitleidlos fest, bis sie kaum noch atmen konnte. Die Steine in ihrem Rücken waren kantig. Sie verhakten sich in ihrem Kleid und schürften ihre Haut auf.
    „Du dachtest, du wärest zu gut für mich“, sagte Lovell spöttisch und rieb seine Hüften an ihren, während er ihre Röcke hochschob. „Du hast dich diesem Franzosen hingegeben, aber du warst immer noch zu gut für mich. Doch jetzt wirst du das wiedergutmachen, nicht wahr? Erst gibst du mir dein Geld, kleine Hure, dann deinen Körper, und schließlich dein kostbares Leben.“
    Verzweifelt schloß Jerusa die Augen, um das Entsetzliche, das mit ihr geschah, nicht zu sehen. Aber noch immer fühlte sie die kalte Klinge des Messers, das der Seemann an ihre Kehle gepreßt hatte, und mit furchtbarer Klarheit erkannte sie, daß sie sterben würde.

12. KAPITEL
    Ein unbestimmtes Gefühl führte Michel zu der Gasse hinter der Taverne. Ein unbestimmtes Gefühl und das, was er von einer empörten Dirne gehört hatte über ein Mädchen, das sich in ihre Geschäfte mit den Seeleuten einmischte.
    Fast wäre er zu spät gekommen. Jerusas Gesicht war hinter dem Rücken des Seemanns im Schatten verborgen, aber Michel erkannte sofort ihre Beine, die unter ihren hochgeschobenen Röcken gewaltsam gespreizt waren. Ihre langen, weißen Beine, mit denen sie jetzt um sich trat, um ihre Tugend und ihr Leben zu verteidigen. Er hätte ihre Beine unter allen Umständen erkannt, schließlich hatte er sie an jenem ersten Abend im Garten ihrer Eltern gesehen, lange ehe er einen Blick auf ihr Gesicht geworfen hatte.
    Seine Jerusa. Und diese grünen Bänder hatte er ihr vor knapp vier Stunden gekauft.
    Aber er hatte genug Zeit vertan. Wieder einmal hatte sie ihm keine Wahl gelassen.
    Michel zog sein Messer und schlich sich nahezu lautlos an den Seemann heran. Einen Augenblick lang fragte Michel sich, wer der Mann wohl sein mochte, und warum Jerusa ausgerechnet ihm vertraut hatte.
    Der Mann zuckte nur einmal zusammen, als Michel zustach, während sein eigenes Messer von Jerusas Kehle glitt und klirrend zu Boden fiel. Michel trat zurück in den schützenden Schatten, und der Mann fluchte. Seine Stimme war heiser und seine Augen schon glasig vom nahen Tod. Als er zurücktaumelte, zog er Jerusa mit. Zusammen stürzten sie zu Boden.
    Sie keuchte, während sie verzweifelt versuchte, sich zu befreien, ohne zu wissen, daß der Griff, den sie zu lösen versuchte, von einem Toten stammte. Unsicher stützte sie sich auf Hände und Knie. Schließlich bückte Michel sich und zerrte sie grob auf die Füße.
    „Siehst du, was du getan hast, cherie ?“ fragte er. „Nein, wende dich nicht ab. Wenn du mir nicht wieder davongelaufen wärst, würde der Mann noch leben.“
    Ihre Augen waren weit aufgerissen vor Entsetzen, und sie versuchte, sich loszumachen. Aber Michel hielt sie fest und drehte sie so, daß sie gezwungen war, Lovells Leiche und die große Blutlache anzusehen. Sie mußte verstehen, daß sie schuldig war.
    „Er ... er wollte mich töten, Michel“, stieß sie hervor. Ihre Stimme klang heiser vor Angst bei dem Gedanken an die Klinge, die der Seemann gegen ihre Kehle gepreßt hatte. „Er wollte mich berauben, mich vergewaltigen und töten.“
    „Dann mußte es einen von euch treffen, Jerusa“, sagte Michel mitleidlos. „Du hast mich verlassen, und deswegen hättest du heute hier sterben können. Wäre es das wert gewesen? Denk darüber nach, Jerusa. Das dort könnte dein Blut sein.“
    „Das hätte nicht passieren müssen, Michel, ich schwöre es dir!“
    „Es ist passiert.“ Er packte ihre Hand und drückte sie nach unten, in Lovells warmes Blut. „Hast du dir so sehr gewünscht, von mir fortzukommen?“
    Sie rang nach Atem und riß ihre Hand los, deren Finger und Innenfläche sich rot verfärbt hatten. Entsetzt blickte sie darauf.
    „Was hast du getan, Michel?“ flüsterte sie, als sie endlich das Entsetzliche begriff, das geschehen war.
    Er lächelte finster. Langsam wurde sein Herzschlag ruhiger. „Nur das, wozu du mich getrieben hast, Jerusa“, sagte er leise. „Und wehe dir, wenn du mich noch einmal verläßt.“
    „Es ist alles in Ordnung, ma

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