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Sieg der Liebe

Titel: Sieg der Liebe Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Mirinda Jarrett
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Oder suchst du einen neuen Schäfer?“
    Unbehaglich wich sie zurück. Jetzt kamen auch seine Freunde näher. Jeder musterte sie abschätzend.
    Und so wahr ihr Gott helfe, nie zuvor hatte sie sich so verlassen gefühlt.
    „Nun komm schon, Lämmchen“, redete der rothaarige Mann ihr gut zu. „Die Jungs und ich werden dafür sorgen, daß du gut behandelt wirst.“
    Zum Teufel mit der Wahrheit. Diese Seeleute würden ihr ohnehin nicht glauben. Sie hob das Kinn und straffte die Schultern. Ihre Mutter hatte ihr schließlich beigebracht, wie eine Lady sich bewegen sollte, um sich die Achtung anderer zu erwerben.
    „Ich brauche Ihre Hilfe nicht, meine Herren“, erklärte Jerusa würdevoll und deutete auf das Schiff, das am nächsten Kai festgemacht hatte. „Ich habe etwas mit dem Kapitän dieses Schoners dort zu besprechen, und ich wäre Ihnen dankbar, wenn Sie mich gehen ließen, damit der Gentleman dort nicht unnötig lange auf mich warten muß.“
    Der Matrose warf einen kurzen Blick über die Schulter, ehe er wieder Jerusa ansah. Ungläubiges Staunen malte sich in seinem Gesicht. „Du hast mit dem alten Perkins etwas zu besprechen? Ein süßes kleines Mädchen wie du?“
    „Sein Alter hat mit meinen Geschäften nichts zu tun“, erwiderte sie steif, während sie den Namen des Schiffes von seinem Achterdeck ablas. „Sie müssen nur wissen, daß ich an Bord der Hannah Barlow erwartet werde. “
    Bekümmert schüttelte der Seemann den Kopf, während er und die anderen ihr den Weg freigaben. „Das verstehe ich nicht“, sagte er unglücklich. „Ein hübsches Mädchen und der alte Perkins.“
    Obwohl es Jerusa überraschte, daß ihr Täuschungsmanöver geglückt war, konnte sie der Versuchung nicht widerstehen, ihren Röcken einen besonderen Schwung zu geben, als sie an den Seeleuten vorüberschritt. Wie hätte Michel gelacht, wenn er den enttäuschten Ausdruck in ihren Gesichtern gesehen hätte, als sie die Geschichte über diesen Kapitän Perkins schluckten!
    Aber ihr Triumph war nur von kurzer Dauer. Jerusa war am Kai entlanggegangen und hatte einen ersten Blick aus der Nähe auf die Hannah Barlow geworfen. Die Gangway war nicht bewacht, kein einziges Besatzungsmitglied schien sich an Deck zu befinden, und Jerusa ging vorsichtig an Bord. Nur ein scheckiger Hund mit einem Stummelschwanz knurrte sie halbherzig an, ehe er den Kopf senkte und sich wieder auf seinem Lager aus Segeltuch neben dem Hauptmast schlafen legte.
    Kein gutes Zeichen, dachte sie unbehaglich, und fragte sich, ob sie eine unglückliche Situation gegen eine noch schlechtere eingetauscht hatte. Ihrem Vater und ihren Brüdern war es zu verdanken, daß Jerusa mehr über Schiffe wußte als die meisten Frauen, und was sie von diesem Schoner sah, trug nur wenig zu ihrer Beruhigung bei. Die Farbe war verblaßt und blätterte ab, die Planken waren schmutzig, die Leinen zu unordentlichen Haufen zusammengeworfen statt sorgfältig aufgerollt, wie jeder gewissenhafte Kapitän es verlangt hätte.
    „Was wollen Sie hier, Miss?“ fragte ein Mann unfreundlich, der zusammengesunken auf den Stufen der Leiter saß. Er hockte verborgen im Schatten, so daß sie ihn zuvor übersehen hatte, und sie wünschte, sie würde ihm auch jetzt nicht begegnet sein, denn seine Augen hatten einen lauernden, hinterlistigen Ausdruck.. „Deinesgleichen wollen wir nicht hier an Bord haben. Geh weiter, verschwinde! Mach deine schmutzigen Geschäfte mit denen, die daran interessiert sind.“
    „Ich bin nicht das, wofür Sie mich halten“, erklärte Jerusa so würdevoll, wie es ihr nur möglich war. „Ich heiße Jerusa Sparhawk, aus Newport, Rhode Island.“
    „Natürlich, und ich bin der Prince of Wales.“ Der Fremde trank noch einen Schluck aus der Rumflasche, die er in der Hand hielt. Abschätzig ließ er den Blick über Jerusa gleiten. „Fort mit dir, du kleine Dirne, sonst hetze ich den Hund auf dich. “
    Jerusa fühlte, wie sie bei den derben Worten des Mannes errötete, doch sie rührte sich nicht. „Ich werde nicht eher gehen, bis ich Captain Perkins gesehen habe.“
    „Er ist nicht hier.“ Stöhnend stand der Mann auf. Er schwankte ein wenig unter der Wirkung des Rums. Sein Körper war ausgemergelt, sein dunkles Haar nach Seemannsart zu einen Zopf geflochten, der zwischen seinen Schulterblättern hin und her pendelte, als er langsam an Deck kletterte. „Und er wird erst wiederkommen, wenn er so betrunken ist, daß die Männer ihn an Bord tragen müssen.“
    Jerusa

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