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Sieg der Liebe

Titel: Sieg der Liebe Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Mirinda Jarrett
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fragte sie: „Und welcher Kapitän überläßt es seinem Maat, den nächsten Hafen zu bestimmen? Vielen Dank, Mr. Lovell, aber ich glaube, ich werde warten und mit Captain Perkins selbst sprechen. “
    Lovell verbeugte sich spöttisch. „Dann kommen Sie mit nach unten und machen Sie es sich in der Kajüte des Alten bequem. Sie wollen doch nicht, daß der verdammte Franzose Sie hier an Deck sieht, oder? Ich hole noch eine Flasche, so daß wir zwei die Zeit nett zusammen verbringen können.“
    Für wie dumm hielt dieser Mann sie eigentlich? Sie würde es bei einem Franzosen wie Michel eher darauf ankommen lassen, als mit diesem elenden Engländer unter Deck zu gehen.
    „Danke, nein, Mr. Lovell“, lehnte sie höflicher ab, als seine Einladung es verdient hätte. „Ich denke, ich werde statt dessen hier auf die Rückkehr von Captain Perkins warten.“

Lovell runzelte die Stirn, fluchte und kratzte seinen Bauch. „Wie wäre es dann, wenn wir an Land gingen, um den alten Bastard zu suchen und ihn zurück auf die Hannah Barlow zu bringen? Oder sind Sie zu vornehm, um sich mit mir sehen zu lassen?“
    Jerusa hörte schweigend zu und fragte sich, wie weit sie ihm trauen durfte. Die Sonne war über den grünen Hügeln von Connecticut beinahe untergegangen, aber durch die Laternen, die außen an den Tavernen hingen, konnte sie sehen, daß der Einbruch der Dunkelheit die Geschäftigkeit dort keineswegs vermindert hatte.
    Heiseres Gelächter sowohl von Männern als auch von Frauen ertönte über das Wasser und mischte sich mit dem Klang einer Drehorgel. Was konnte Lovell ihr schon anhaben, wenn so viele Menschen unterwegs waren? fragte sie sich. Und wenn sie Captain Perkins wirklich fanden, würde sie um so eher nach Newport zurückkehren.
    Vom Meer her wehte eine leichte Brise, und gedankenverloren strich sie sich eine Locke aus dem Gesicht. Im Dämmerlicht konnte sie gerade noch das Dach des Versammlungshauses ausmachen, das rechts von Mrs. Cartwrights Gasthaus stand. Sie fragte sich, ob Michel wohl jetzt dort sei, und was er wohl denken mochte, wenn er entdeckte, daß sie fort war. Vermutlich werde ich ihn wohl nie Wiedersehen, ging es Jerusa durch den Kopf. Würde er sie wenigstens ein kleines bißchen vermissen, oder würde er nur bedauern, daß sie ihm die Möglichkeit genommen hatte, sich zu rächen?
    „Wie lange dauert es denn noch, bis Sie sich entschieden haben?“ fragte Lovell ärgerlich. „Ich bitte Sie doch nur, diesen Kai entlangzugehen, bis wir jene Taverne dort erreicht haben. Sie werden den alten Mann so nahe am Feuer sitzend finden, wie es ihm nur möglich ist, und er wird Gin in sich hineinschütten, so schnell, wie das Mädchen ihn nur bringen kann.“
    „Also schön, Mr. Lovell“, sagte Jerusa rasch, ehe sie es sich anders überlegen konnte. „Wir suchen Captain Perkins. Vielleicht haben wir Glück und spüren ihn auf, bevor er völlig betrunken ist.“
    „Jawohl, Miss“, stimmte Lovell zu. „Vielleicht gelingt uns . das.“
    Aber als Jerusa ihm von Bord und den Kai entlangfolgte, wuchs ihr Unbehagen noch. Er sagte nichts, und er versuchte auch nicht, sie am Arm zu fassen, wie andere Männer es getan hätten, aber gerade das beunruhigte sie. Vorher hatte er mehr Interesse gezeigt. Er war drahtig und größer, als sie geglaubt hatte, und jetzt, da sie an Land waren, schienen alle Anzeichen von Trunkenheit zu schwinden, und auf andere Leute wirkte er so bedrohlich, daß sie ihm aus dem Weg gingen.
    Sie blieb stehen und spähte durch die offene Tür einer Taverne, wo, wie er gesagt hatte, Perkins trinken würde. Von ihrem Standort aus konnte sie keinen älteren Mann in der Nähe des Feuers sehen, aber vielleicht, wenn ...
    „Stehen Sie hier nicht herum“, fuhr Lovell sie an. „Sie sagten, Sie würden mitkommen, wissen Sie noch?“
    „Sie behaupteten, Captain Perkins würde hier sein, und ich ..."
    „Jammern Sie nicht, und hören Sie auf mich!“ Lovell packte ihr Handgelenk und zerrte sie um die Ecke in eine dunkle Gasse. „Der Alte bevorzugt einen anderen Eingang.“
    Lovells Griff war so schmerzhaft, daß sie aufstöhnte und taumelte. Sie hörte seinen schnellen Atem, nahm den Geruch von billigem Rum, Zwiebeln und schmutzigen Sachen wahr.
    Warum nur hatte sie ihm vertraut? Warum hatte sie nicht auf ihr Gefühl gehört und ihn verlassen, als sie die Gelegenheit dazu gehabt hatte?
    Mit einem entsetzten Aufschrei befreite sie sich von ihm, stolperte wieder und stürzte. Beim Fallen spürte

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