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Sieg einer großen Liebe

Sieg einer großen Liebe

Titel: Sieg einer großen Liebe Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Judith McNaught
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sicher wusste sie jedoch, daß sie den männlichen Richtern niemals erklären konnte, was Jason ihr angetan hatte.
    Sie hatte sich an einen Strohhalm geklammert, als ihr die Idee mit der Scheidung gekommen war. Nein, sie saß hier in der Falle, bis sie Jason den Sohn geschenkt hatte, den er sich wünschte. Und dann würde sie an Wakefield Park gebunden sein - eben wegen dieses Kindes.
    Verzweifelt sah sich Victoria in dem luxuriös ausgestatteten Zimmer um. Sie musste also stillhalten und das Beste aus ihrem Leben machen, bis das Schicksal ihr vielleicht zu Hilfe kam.
    Eine steinerne Ruhe breitete sich in ihr aus. Bald würde sie ein Kind haben, das sie lieben konnte und das sie wiederlieben würde. Sie konnte auch Zeit mit ihren Freunden verbringen, ihren eigenen Interessen nachgehen, wieder malen und sich um die Kranken kümmern, auch mal nach London zu Dorothy fahre.... Auf keinen Fall durfte sie hier herumhocken und sich selbst bemitleiden.
    Entschlossen strich Victoria sich das Haar aus dem Gesicht und stand auf. Sie klingelte nach Ruth. Warum verachtet mich Jason nur so? fragte sie sich kläglich. Sie sehnte sich danach, sich jemandem anzuvertrauen. In Amerika war immer jemand dagewesen, mit dem sie reden konnte, aber nun hatte sie niemanden mehr. Charles hatte eine schwache Gesundheit, außerdem war Jason sein Neffe. Caroline Collingwood war eine treue Freundin, doch war sie meilenweit weg.
    Victoria hatte keine andere Wahl, als alles in sich zu verschließen und vorzugeben, daß sie glücklich und zuversichtlich war.
    „Ruth“, sagte sie, als das Mädchen erschien, „lass einen kleinen Wagen anspanne... . einen den ich leicht lenken kann. Und dazu das sanfteste Pferd. Dann sage bitte Mrs. Craddock, sie möchte mehrere Körbe voller Essensreste vom gestrigen Fest einpacken, damit ich sie mitnehmen kann.“
    „Aber, Mylady“, widersprach Ruth zaghaft, „schauen Sie doc...um Fenster hinaus. Ein Sturm ist im Anzug. Der Himmel ist schon ganz dunkel.“
    Victoria warf einen Blick durch das Fenster auf die bleigrauen Wolken. „Ich glaube nicht, daß es in den nächsten Stunden regnet, wenn überhaupt“, meinte sie entschieden. „Ich werde in einer halben Stunde abfahren. Oh, ist Lord Fielding fortgegangen, oder ist er unten?“
    „Seine Lordschaft sind ausgegangen, Mylady?“
    „Weißt du zufällig, ob er Wakefield Park verlassen hat?“ fragte Victoria, wobei sie ihre Unruhe zu verbergen suchte. Der Gedanke, ihm jetzt zu begegnen, gefiel ihr nicht. Außerdem würde er ihr wahrscheinlich befehlen, zu Hause zu bleiben, wenn ein Gewitter im Anzug war. Aber sie musste einfach eine Weile diesem Haus entfliehen.
    „Lord Fielding ließ die Reisekutsche anspannen. Er sagte, er müsse einige Besuche machen“, erwiderte Ruth und Victoria sah der Zofe an, daß sie sich über das seltsame Gebaren dieses Hochzeitspaares wunderte.
    Als Victoria die Treppe hinunterkam, wartete die Kutsche mit den Körben voller Essen in der Einfahrt.
    „Was soll ich Seiner Lordschaft ausrichten?“ erkundigte sich Northrup zögernd. Er wirkte äußerst besorgt darüber, daß Victoria trotz des drohenden Sturms das Haus verließ.
    Victoria drehte sich um, damit er ihr den malvenfarbigen Umhang über die Schultern legen konnte. „Sagen Sie ihm ,auf Wiedersehen'“, meinte sie ausweichend.
    Sie trat hinaus, ging zur Rückseite des Schlosses und löste Wolfs kette. Dann kam sie wieder nach vom. Der Stallknecht half ihr in die Kutsche, und Wolf sprang neben sie. Er schien so glücklich, nicht mehr angebunden zu sein, daß Victoria lächelte und ihm den Kopf liebkoste. „Vielleicht bist du bald frei“, meinte sie zu dem großen Tier. „Und ich auch.“

23. KAPITEL
    Victoria nahm die Zügel in die Hände, und das „sanfte Pferd stob vorwärts. „Ruhig, ruhig“, flüsterte sie ängstlich. Anscheinend hielt Jason nichts davon, sanftmütige Pferde in seinem Stall zu halten, denn die Stute vor Victorias Kutsche war äußerst temperamentvoll. Sie tänzelte und galoppierte, bis Victoria vom Versuch, sie zum Trab zu zügeln, Blasen an den Händen hatte.
    Als sie sich dem Dorf näherte, zuckten bereits Blitze über den Himmel, und Donner kündigte das nahende Gewitter an. Es wurde finster wie die Nacht, und Minuten später begann es in Strömen zu gießen. Der Regen klatschte Victoria ins Gesicht und weichte ihren Umhang in kürzester Zeit durch.
    Sie strich sich die tropfnassen Haare aus dem Gesicht und strengte die Augen an, um die

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