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Sieg einer großen Liebe

Sieg einer großen Liebe

Titel: Sieg einer großen Liebe Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Judith McNaught
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setzen, den er dicht ans Feuer gezogen hatte.
    Er nahm ihr gegenüber Platz.
    „Stört es Sie, wenn ich rauche?“ fragte er und hielt eine Pfeife in die Höhe.
    „Überhaupt nicht“, antwortete Victoria höflich.
    Der Kaptän stopfte die Pfeiffe, zündete sie an und rauchte gemütlich, wobei er einen nachdenklichen Blick auf Victorias Gesicht warf. „Warum taten Sie das nicht?“ meinte er schließlich.
    „Warum ich was nicht getan habe?“
    „Heute zu Hause zu bleiben.“
    Victoria zuckte ausweichend mit der Schulter. „Ich wollte Nahrungsmittel zum Waisenhaus bringen. Von unserem Fest gestern war noch so viel übriggeblieben.“ Sie hoffte, nicht so elend auszusehen, wie sie sich fühlte.
    Kapitän Farrell paffte nachdenklich vor sich hin. „Sie hätten auch einen Diener zum Waisenhaus schicken können.“
    „Ich musste. .. wollt... . ich meine, eine Weile aus dem Haus kommen“, brachte Victoria hervor und rührte angelegentlich in ihrer Teetasse.
    „Es überrascht mich, daß Jason Sie fahren ließ," bohrte er weiter.
    "ich hielt es nicht für nötig, seine Erlaubnis einzuholen“, entgegnete Victoria und sank unter Farrells forschendem Blick zusammen.
    „Er macht sich inzwischen bestimmt die größten Sorgen um Sie.“
    „Ich bezweifle, daß er mein Verschwinden bemerkt hat.“ Oder daß es ihn überhaupt interessiert, fügte sie in Gedanken hinzu. „Lady Fielding?“
    Victoria wünschte, sie könnte dieses allzu offene Gespräch beenden, doch was konnte sie tun? „Ja, Kapitän?“ fragte sie müde.
    „Ich habe Jason heute früh gesehen. “
    Victorias Unruhe wuchs. „Ach ja?“ Sie fürchtete, Jason sei möglicherweise hergekommen, um mit seinem alten Freund über sie zu sprechen. Die ganze Welt schien sich gegen sie verschworen zu haben.
    Kapitän Farrell spürte ihren Argwohn. „Jason besitzt eine große Flotte. Ich habe auf einem seiner Schiffe das Kommando, und er wollte den Erfolg der letzten Reise mit mir besprechen“, erklärte er.
    Victoria stürzte sich auf diese Bemerkung, um das Gespräch von sich abzulenken. „Ich wusste nicht, daß Lord Fielding etwas von der Seefahrt versteht oder gar etwas damit zu tun hat“, sagte sie.
    „Das ist eigenartig.“
    „Was denn?“
    „Vielleicht bin ich zu altmodisch, aber ich finde es ziemlich seltsam, wenn eine Frau nicht weiß, daß ihr Ehemann Jahre an Bord eines Schiffs verbracht hat.“
    Victoria starrte ihn verblüfft an. Soviel sie wusste, war Jason ein englischer Lord, ein arroganter, reicher, der Welt überdrüssiger, verwöhnter Aristokrat. Das einzige, das ihn von den anderen Edelmännern unterschied war, daß er offensichtlich sehr viel arbeitete, während die restlichen wohlhabenden Herren nur dem Vergnügen nachzujagen schienen.
    „Vielleicht interessieren Sie sich nur nicht für seine Qualitäten?“ bemerkte Mike Farrell eisig und zog an seiner Pfeife. „Weshalb haben Sie ihn geheiratet?“ fragte er dann unverblümt.
    Erschreckt riss Victoria die Augen auf. Sie fühlte sich, als säße sie in der Falle. Trotzig hob sie den Kopf und betrachtete den Kapitän, wobei sie ihren Ärger nicht verbergen konnte. „Ich habe Lord Fielding aus den üblichen Gründen geheiratet“, erwiderte sie ausweichend und so würdevoll sie konnte.
    „Geld, Einfluß und soziales Prestige“, fasste Kapitän Farrell verächtlich zusammen. „Nun haben Sie ja alles. Meinen Glückwunsch.“
    Dieser Angriff war zuviel für Victoria. Zornestränen stiegen ihr in die Augen, während sie aufstand und die Decke fester um sich zog. „Kapitän Farrell, ich bin noch nicht nass, elend oder verzweifelt genug, um mich beschuldigen zu lassen, geldgierig und... . und selbstsüchtig und.... ein Schmarotzer zu sein ..."
    Warum nicht?“ gab er grob zurück. „Offensichtlich sind Sie das doch.“
    „Es ist mir gleichgültig, was Sie von mir denken."
    „Ich ...“ Die Stimme versagte ihr, und sie ging auf das Schlafzimmer zu, um ihre Kleider zu holen.
    Doch Mike Farrell sprang auf die Füße und blockierte ihr den Weg. Er musterte sie so prüfend, als wollte er ihr bis ins Herz schauen. „Weshalb wollen Sie sich scheiden lassen?" fragte er barsch.
    Aber dann wurde sein Ausdruck weicher, als er den hilflosen Zorn in Victorias Augen sah. Sie hat Charakter, dachte er. Und es wäre ein Jammer, wenn dieser Geist gebrochen würde.
    „Heute früh“, versuchte er zu erklären, „habe ich Jason im Scherz gefragt, ob Sie ihn schon verlassen hätten. Er antwortete, Sie

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