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Sieg einer großen Liebe

Sieg einer großen Liebe

Titel: Sieg einer großen Liebe Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Judith McNaught
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friedliches Leben führen will? Es wäre das Klügste, wenn du ihn vergessen und das Beste aus den sich hier bietenden Gelegenheiten machen würdest.“
    „Erstens ...“ warf Victoria ein, doch Jason unterbrach sie und provozierte sie absichtlich. „Natürlich gibt es auch noch die Möglichkeit, daß er dich vergisst. Gibt es nicht ein Sprichwort ,Aus den Augen, aus dem Sinn'?“
    Victoria schien sich nur mit übermenschlicher Anstrengung zu beherrschen. Er glaubte, ihre Zähne knirschen zu hören, aber sie schwieg.
    „Wie, kein Widerspruch?“ stachelte er sie auf und bewunderte, wie ihre Augen vor Zorn dunkelblau wurden.
    Victoria hob das Kinn. „In meinem Land, Lord Fielding, wird es als ungezogen betrachtet, bei Tisch zu streiten.“
    Ihr verschleierter Tadel belustigte ihn. „Wie höchst ungelegen das für dich sein muss“, bemerkte er sanft.
    Charles lehnte sich in seinen Stuhl zurück. Ein zärtliches Lächeln spielte um seine Lippen, als er seinen Sohn beim Streit mit der jungen Schönheit beobachtete. Sie passten ideal zusammen, entschied er. Victoria fürchtete sich nicht vor Jason. Ihr Temperament und ihre Wärme würden ihn weicher machen, und dann würde er der Ehemann werden, von dem junge Mädchen träumen. Sie würden glücklich miteinander werden, und Victoria würde Jason einen Sohn schenken ... Nach all den leeren und verzweifelten Jahren würden Katherine und er tatsächlich Enkelkinder haben.
    Im Moment kamen Jason und Victoria zwar nicht sehr gut miteinander aus, aber das war zu erwarten. Jason war ein harter verbitterter Mann, und aus gutem Grund. Aber Victoria hatte Katherines Mut, Sanftheit und Feuer. Und Katherine hatte sein eigenes Leben verändert. Sie hatte ihm die Bedeutung von Liebe gezeigt...und von Verlust. Er erinnerte sich an die Ereignisse in der Vergangenheit, die bis zu diesem bedeutungsvollen Abend geführt hatten ...

    ~ * ~

    Im Alter von zweiundzwanzig Jahren hatte Charles Fielding bereits einen wohlverdienten Ruf als Spieler und Lebemann. Er kannte keine Verpflichtungen, keine Beschränkungen und hatte keine Zukunftsaussichten, da sein älterer Bruder bereits den Herzogtitel und was dazugehört...Ländereien und Häuser...geerbt hatte. Alles, außer Geld, denn davon besaß die Familie nie viel, da die Männer der Fieldings seit vierhundert Jahren eine starke Neigung zu allen teuren Lastern gezeigt hatten. Charles’ jüngerer Bruder war der einzige Fielding, der jemals den Wunsch hatte, diese „Versuchungen des Teufels“ zu bekämpfen, und das tat er dann mit der typischen Fieldingschen Unmäßigkeit: Er wurde Missionar und beschloss, nach Indien zu gehen.
    Ungefähr zu derselben Zeit verkündete Charles’ französische Geliebte ihm, daß sie schwanger sei: Statt der Ehe bot Charles ihr Geld an. Ihre Tränen und ihr Zorn konnten ihn nicht zu einer Heirat umstimmen. Schließlich verließ sie ihn. Eine Woche nach der Geburt des kleinen Jason tauchte sie bei Charles auf, legte ihm das gemeinsame Kind in den Arm und verschwand.
    Charles hatte kein Bedürfnis, sich mit einem Baby zu belasten, brachte es aber auch nicht übers Herz, den Jungen in einem Waisenhaus abzuladen. Da kam ihm die Idee, den kleinen Jason seinem jüngeren Bruder und dessen hässlicher Frau zu geben, die bald in Indien „die Heiden bekehren“ wollten.
    Ohne zu zögern überließ er diesen beiden gottesfürchtigen, kinderlosen Eiferern das Baby und dazu fast jeden Cent, den er damals besaß.
    Dann wusch er sich die Hände in Unschuld.
    Bis dahin hatte er sich an den Spieltischen durchschlagen können, doch schließlich verließ ihn das Glück. Im Alter von zweiunddreißig Jahren musste sich Charles der Tatsache stellen, daß er nicht länger den Lebensstandard aufrechterhalten konnte, der sich für einen Mann seiner noblen Herkunft schickte. Dieses Problem löste Charles auf die althergebrachte Weise: er beschloss, seinen erlauchten Familiennamen gegen eine fette Mitgift einzutauschen. Er bat um die Hand der Tochter eines begüterten Kaufmanns, die sehr reich, mäßig schön und ungeheuer dumm war.
    Die junge Lady und ihr Vater nahmen den Heiratsantrag begierig an, und Charles älterer Bruder, der Herzog von Atherton, stimmte sogar einer Verlobungsfeier zu.
    Es war bei dieser Gelegenheit, daß Charles seiner entfernten Kusine Katherine Langston wieder begegnete, der achtzehnjährigen Enkelin der Herzogin von Claremont.
    Als er sie das letzte Mal gesehen hatte, war Katherine ein zehnjähriges Kind

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