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Sieg einer großen Liebe

Sieg einer großen Liebe

Titel: Sieg einer großen Liebe Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Judith McNaught
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Luft. „Du hast den Fehler mit dem Schwimmen gemacht“, sagte er schließlich. „Dies hier war meiner. Es tut mir leid.“
    „Wie bitte?“ Sie konnte kaum glauben, was sie da hörte.
    „Es ist nicht meine Art, unschuldige junge Mädchen zu verführen, auch wenn du das glaubst.“
    „Ich war nicht in Gefahr, verführt zu werden“, sagte sie hochmütig.
    Belustigung blitzte in seinen Augen auf. „Nein?“ fragte er.
    „Nein, das war ich ganz bestimmt nicht! “
    „Dann schlage ich vor, du ziehst dich an. Sonst könnte ich in Versuchung geraten, dir zu beweisen, wie unrecht du hast.“
    Victoria wollte mit einer angemessenen bissigen Bemerkung antworten, doch sein impertinentes Grinsen war zuviel für sie. „Du bist unmöglich" sagte sie lahm.
    „Du hast recht“, stimmte er zu und drehte sich um, damit sie sich anziehen konnte.
    Während Victoria in ihr Kleid schlüpfte, bemühte sie sich, ihrer Verwirrung Herr zu werden. Andrew hatte sie ein paarmal geküsst, doch niemals so.
    Jason hätte das nicht tun dürfen, und er dürfte auch nicht so unerträglich überheblich sein. Sie fand, daß sie guten Grund hatte, wütend auf ihn zu sein, aber vielleicht waren die Dinge hier in England anders. Vielleicht nahmen die Damen hier solche Zärtlichkeiten ohne Aufhebens hin, und sie machte sich nur lächerlich, wenn sie deswegen in Aufruhr geriet. Und selbst dann würde Jason den Zwischenfall nur als unbedeutend abtun, das tat er ja jetzt schon. Sie hatte nichts zu gewinnen, wenn sie ihn sich zum Gegner machte, aber alles zu verlieren. Dennoch konnte sie ihren Groll nicht ganz herunterschlucken. „Du bist wirklich unmöglich“, wiederholte sie.
    „Darüber waren wir uns bereits einig.“
    „Außerdem bist du unberechenbar.“
    „In welcher Hinsicht?“
    „Nun, ich dachte schon, du wolltest mich schlagen, weil ich dich erschreckt hatte. Statt dessen küsst du mich.“ Sie bückte sich und hob Johns Boot auf. „Ich glaube langsam, du bist wie dein Hund... . ihr seht beide furchterregender aus, als ihr seid.“
    „Mein Hund?“ fragte er verständnislos.
    „Willie“, erläuterte sie.
    „Wenn du Willie furchterregend findest, müsstest du auch Angst vor einem Kaninchen haben.“
    „Ich komme zu dem Schluss, daß es keinen Grund gibt, Willie oder ein Kaninchen oder dich zu fürchten“, beharrte sie.
    Ein leichtes Lächeln spielte um seinen sinnlichen Mund, während er ihr das Boot abnahm und seinen Rock um ihre Schultern legte. „Erzähle das nicht weiter, sonst ruinierst du noch meinen Ruf.“ Victoria kuschelte sich in den Rock und neigte den Kopf ein wenig zur Seite.
    „Hast du denn einen Ruf?“
    „Den schlimmsten“, behauptete er und warf ihr einen herausfordernden Blick zu. „Soll ich dir nähere Einzelheiten erzählen?“
    , „Nein, danke“, wehrte Victoria steif ab. Da sie jedoch hoffte, daß ihn seine milde Reue über den Kuss etwas zugänglicher machte, nahm sie ihren Mut zusammen und sprach das Thema an, das ihr schon seit Tagen am Herzen lag. „Es gibt etwas, womit du deinen .Fehler' wiedergutmachen könntest“, sagte sie versuchsweise, als sie zum Schloss zurückgingen.
    Jason warf ihr einen abschätzenden Blick zu. „Ich würde sagen, ein Fehler hebt den anderen auf. Aber was willst du?“
    „Ich möchte meine Kleider zurückhaben.“
    „Nein.“
    „Du verstehst nicht“, rief sie aus. „Ich trauere um meine Eltern.“
    „Das verstehe ich sehr gut. Dennoch glaube ich, daß ein Kummer niemals so groß sein kann, daß man ihn nicht in sich verschließen könnte. Ich halte nichts von äußerlicher Zurschaustellung von Trauer. Außerdem wollen Charles und ich dir ein neues Leben aufbauen ... eines, das du genießen kannst.“
    „Ich brauche kein neues Leben..." sagte Victoria verzweifelt. „Ich bin nur hier, bis Andrew kommt und ..."
    „Er wird dich nicht holen, Victoria“, sagte Jason. „In all den Monaten hat er dir nur einmal geschrieben.“
    Die Worte drangen ihr wie ein Dolch ins Herz. „Er wird mich holen! Es war nicht genug Zeit für mehr als einen Brief, bevor ich abreiste.“
    Jasons Züge wurden hart. „Ich hoffe, daß du recht hast. Aber ich verbiete dir, Schwarz zu tragen. Man trauert im Herzen.“
    Victoria fuhr herum und stemmte die Hände in die Seite. „Woher könntest du das wissen?“ brauste sie auf. „Wenn du ein Herz hättest, würdest du mich nicht zwingen, in diesen Kleidern herumzustolzieren, als hätten meine Eltern nie gelebt! “
    „Du hast

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