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Sieg einer großen Liebe

Sieg einer großen Liebe

Titel: Sieg einer großen Liebe Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Judith McNaught
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recht“, gab er zurück. „Ich bin herzlos. Merke dir das, und mache dir nicht vor, daß ich unter meinem grimmigen Äußeren zahm wie ein Schoßhund bin. Dutzende von Frauen haben diesen Fehler begangen und es bereut.“
    Victoria ging mit zitternden Knien davon. Wie hatte sie jemals glauben können, sie könnten Freunde sein! Er war kalt, zynisch, hart und unberechenbar. Kein normaler Mann würde eine Frau im einen Augenblick zärtlich und leidenschaftlich küssen, um dann kurz darauf unnahbar und hassenswert zu werden. Er war kein Schoßhund ... er war ebenso gefährlich wie ein Panther! Ein finsteres schwarzes Raubtier!
    Obwohl sie so schnell ging wie sie konnte, kam sie gleichzeitig mit Jason vor der runden Auffahrt zum Schloss an.
    Graf Collingwood saß bereits im Sattel seines herrlichen Rotfuchses, John sicher und bequem vor sich.
    Verlegen und ärgerlich verabschiedete sich Victoria von dem Grafen, gab John sein Boot zurück und eilte ins Haus.
    John sah erst Jason an, dann seinen Vater. „Er hat Miß Tory nicht verhauen, nicht wahr?“ fragte er besorgt.
    Der Graf schaute Jason belustigt vom durchnässten Hemd ins Gesicht. „Nein, John, Lord Fielding hat sie nicht verhauen.“ An Jason gewandt sagte er: „Soll ich Caroline bitten, daß sie Miß Seaton morgen ihre Aufwartung macht?“
    „Wenn du mitkommst, können wir unsere geschäftliche Besprechung fortsetzen.“
    Robert nickte. Schützend legte er den Arm um seinen kleinen Sohn, berührte mit der Ferse die Flanke seines Pferdes, und der Rotfuchs trabte an.
    Jason sah ihnen nach. Der höfliche Ausdruck auf seinen Zügen wich grimmigem Verdruss, als Jason sich eingestand, was am Bach tatsächlich mit ihm geschehen war.

10. KAPITEL
    Am darauffolgenden Nachmittag war es Victoria immer noch nicht gelungen, Jasons Kuss zu vergessen. Sie saß neben Willie im Gras und streichelte seinen Kopf, während er an einem Knochen nagte. Wieder fiel ihr Jasons leichtfertige Haltung nach dem Kuss ein, und beim Gedanken an seine Erfahrenheit fühlte sie sich jung und dumm.
    Wie konnte er sie im einen Augenblick umarmen, als wollte er sie nie wieder loslassen, und im nächsten darüber scherzen? Und wie konnte er sie nach alledem mit kalten Augen ansehen und ihr raten, nicht denselben Fehler zu machen, den „Dutzende“ Frauen vor ihr gemacht hatten?
    Weshalb ist er nur so? fragte sie sich. Es war unmöglich, mit ihm auszukommen, ihn zu verstehen. Andrew war ganz anders, ihn hatte sie immer verstanden.... Plötzlich schämte sie sich. Hatte sie den Kuss nicht sogar willig erwidert?
    Sie sah auf, als Jason zu den Ställen ritt. Er war am frühen Morgen zur Jagd aufgebrochen, so daß sie Ruhe vor ihm gehabt hatte. Doch nun ging die Gnadenfrist anscheinend zu Ende, denn sie sah auch, wie die Kutsche des Grafen von Collingwood ebenfalls vorfuhr. Widerwillig erhob sie sich. „Komm, Willie“, sagte sie angespannt. „Wir wollen dem armen O'Malley den Weg zu den Ställen ersparen und Lord Fielding mitteilen, daß der Graf und die Gräfin eingetroffen sind.“
    Der Hund hob den großen Kopf und sah sie mit klugen Augen an, rührte sich aber nicht. „Es wird Zeit, daß du aufhörst, dich vor den Menschen zu verstecken. Ich weigere mich, dir weiterhin dein Fressen hierher zu bringen, Northrup sagte mir, daß du gewöhnlich bei den Ställen gefüttert wirst. Also komm, Willie!“ wiederholte sie entschlossen.
    Sie machte zwei Schritte weiter und wartete. Der Hund stand auf Und beobachtete sie wachsam.
    „Willie“, sagte sie ärgerlich. „Ich verliere bald die Geduld mit arroganten männlichen Wesen.“ Sie schnippte mit den Fingern und ging weiter. „Komm!“ befahl sie scharf, und Willie folgte ihr endlich.
    Glücklich über ihren kleinen Sieg ging Victoria zum Stall, aus dem eben Jason trat, sein Gewehr lose in der Hand....
    Vor dem Schloss hob Graf von Collingwood seine Frau aus der Kutsche. „Dort drüben sind sie“, meinte er und machte eine Kopfbewegung in Richtung der Ställe. Liebevoll nahm er Carolines Arm und geleitete sie über den Rasen auf das andere Paar zu. „Lächle“, flüsterte er. „Du siehst aus, als stündest du gleich vor deinem Henker.
    „So fühle ich mich auch“, gab Caroline zu. „Ich weiß, du wirst darüber lachen, aber Jason Fielding jagt mir Angst ein.“ Sie nickte bekräftigend, als sie den erstaunten Blick ihres Gatten sah. „Das geht nicht nur mir so ... fast alle scheuen sich vor ihm.
    „Jason ist ein sehr kluger Mann,

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