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Sieg einer großen Liebe

Sieg einer großen Liebe

Titel: Sieg einer großen Liebe Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Judith McNaught
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nicht bereit! Sie war überhaupt noch nicht dazu bereit!
    Caroline strich die Schleppe von Victorias diamantenbesetzem blauem Satinkleid glatt und lächelte ihrem Ehemann zu. „Ist Lord Fielding nervös?“
    „Er sagt nein“, antwortete Robert. „Aber er würde gern die Angelegenheit in Gang bringen.“
    Wie kalt, dachte Victoria, und ihre Angst begann panisch zu werden. Wie gefühllos. Wie typisch für Jason.
    Charles war ungeduldig. „Wir sind fertig“, sagte er. „Lasst uns beginnen.“
    Victoria fühlte sich wie eine Marionette, deren Fäden von anderen gezogen wurden, als sie die Hand auf Charles’ Arm legte und den Gang entlangschritt. Im Licht der zahllosen Kerzen schimmerten die Diamanten in ihrem Haar, an ihrem Hals und auf dem Schleier. Auf der Empore hoch oben sang der Chor, doch Victoria hörte ihn nicht. Mit jedem Schritt ließ sie das Lachen und die sorgenfreien Tage ihrer Kindheit weiter hinter sich zurück. Vor ihr... . wartete Jason, in einen prächtigen Anzug aus kostbarem tiefblauem Samt gekleidet. Sein Gesicht lag halb im Schatten, er wirkte so düster. So düster wie das Unbekannte ....die ihre Zukunft.
    Warum tue ich das?! fragte sich Victoria gequält, als Charles sie zu Jason führte.
    Ich weiß es nicht, dachte sie. Jason braucht mich.
    Das ist kein Grund! widersprach sie sich selbst. Ich kann immer noch entkommen, wenn ich jetzt davonlaufe!
    Das geht nicht!
    Doch. Ich brauche mich nur umzudrehen und zu laufen. Jetzt, bevor es zu spät ist.
    Nein, das kann ich nicht tun! Ich kann ihn nicht einfach stehenlassen.
    Warum nicht?
    Damit würde ich ihn mehr demütigen, als es seine erste Frau jemals getan hat.
    Denke daran, was dein Vater über die Liebe gesagt hat! Erinnere dich daran, wie verzweifelt er war. Schnell! Sieh zu, daß du hier hinauskommst, bevor es zu spät ist!
    Victoria verlor den Kampf gegen die Angst, als Charles ihre eiskalte Hand in Jasons warme legte und zurücktrat. Ihr Körper spannte sich zu Flucht, sie raffte ihre Röcke, ihr Atem wurde schneller. Sie versuchte ihre rechte Hand aus Jasons Griff in demselben Augenblick zu befreien, als er seine Finger fest wie eine stählerne Falle um ihre schloss. Er wandte heftig den Kopf und sah sie mit einem Blick an, der sie warnte, es nicht zu versuchen. Dann gab er sie plötzlich frei. Seine Augen wurden ausdruckslos, und er schaute den Erzbischof an.
    Er wird alles auf halten! erkannte Victoria entsetzt, als der Erzbischof sich vor ihm verbeugte und fragte: „Können wir anfangen, Mylord?“
    Jason schüttelte kurz den Kopf und wollte etwas sagen.
    „Nicht!" hauchte Victoria und versuchte, ihn daran zu hindern.
    „Was sagten Sie?“ wollte der Erzbischof wissen und blickte sie finster an.
    Victoria sah Jason in die Augen und erkannte die Demütigung, die er hinter einer Maske spöttischer Gleichgültigkeit verbarg. „Ich bin nur erschrocken, Jason. Bitte nimm mich an die Hand.“
    Er zögerte und musterte sie prüfend. Langsam breitete sich Erleichterung über seine grimmigen Züge. Dann schloss er beruhigend seine Finger um ihre.
    „Kann ich jetzt anfangen?“ flüsterte der Erzbischof gereizt.
    Jasons Lippen zuckten. „Bitte tun Sie das.“
    Während der Erzbischof die lange Messe las, betrachtete Charles glücklich Braut und Bräutigam. Das Herz wollte ihm zerspringen vor Freude.
    Doch aus dem Augenwinkel sah er plötzlich etwas Purpurnes auf-leuchten und hatte gleichzeitig das ungute Gefühl beobachtet zu werden. Er schaute zur Seite und erstarrte vor Schreck, als er plötzlich in die blassblauen Augen der Herzogin von Claremont bückte.
    Charles starrte sie mit einem verächtlichen, kalt triumphierenden Ausdruck im Gesicht an. Dann wandte er sich wieder ab und sah zu, wie sein Sohn neben Victoria stand, zwei stolze, schöne junge Menschen, die einen Schwur ablegten, der sie auf ewig verband. Tränen standen ihm in den Augen, als der Erzbischof sprach. „Willst du, Victoria Seaton ...“
    „Katherine, Geliebte“, flüsterte Charles in seinem Herzen, „siehst du unsere Kinder hier? Passen sie nicht herrlich zusammen? Deine Großmutter hat verhindert, daß wir eigene Kinder haben konnten, mein Liebling ... das war ihr Sieg, doch dieser hier ist unser. Meine süße, schöne Katherine, wir werden Enkel haben...“ Charles neigte den Kopf, damit die Herzogin auf der anderen Seite des Mittelgangs nicht sah, daß er weinte.
    Doch der Herzogin von Claremont standen selbst Tränen in den Augen. „Katherine, meine

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