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Siegel der Nacht: Mercy Thompson 6 - Roman (German Edition)

Siegel der Nacht: Mercy Thompson 6 - Roman (German Edition)

Titel: Siegel der Nacht: Mercy Thompson 6 - Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Patricia Briggs
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gefressen.
    Ich wusste nicht, was mit Adam los war. Er atmete, sein Herzschlag war gleichmäßig – er war einfach nur bewusstlos. Ich kniete neben ihm und suchte nach einer Verletzung, als die Schmerzen auch mich überschwemmten, und ich verstand, warum er gefallen war.
    Meine Haut brannte, als hätte sie jemand mit kochendem Wasser übergossen. Ich schrie und kämpfte mich unsicher auf die Beine. Und diesmal war ich es, die einen Tribut heulte, während mir die Tränen über das Gesicht liefen – und es war Kojote, der starb.
    Danach dauerte es nicht mehr lange. Ich glaube, als sie alle noch am Leben waren, war es ihnen noch gelungen, sie ständig zu belästigen und ihre Stärken zu vereinigen, so dass sie sich ergänzten. Aber als sie anfingen zu sterben, verloren sie die Fähigkeit, das Monster abzulenken.
    Rabe starb, um Schlange zu retten – die Ablenkung erlaubte es Schlange, seinen Speer in ihre Seite zu rammen, aber nicht tief genug. Als ich sie beobachtete, begriff ich, warum sie mich nur mit einem Tentakel gepackt hatte – sie konnte immer nur einen gezielt bewegen. Die ungenutzten
Tentakel hingen um ihren Kopf als hätte sie drahtige Haare. Sie warf sich auf Schlange und ich sah ihn nicht wieder. Die einzigen, die anscheinend noch übrig waren, waren Donnervogel und Bussard.
    Donnervogel ging in den Sturzflug wie eine F-15 und schlug mit beiden krallenbewehrten Füßen gleichzeitig zu. Ich hatte gesehen, wie er so eine tiefe Furche auf ihrer Schnauze hinterlassen hatte. Aber dieses Mal wickelte sie einen Tentakel um seine Beine und riss ihn aus der Luft ins Wasser.
    Plötzlich kreischte sie – weder sie noch ich hatten Bussard gesehen. Es war ihm gelungen, ihr ein Auge auszustechen, während sie sich auf Donnervogel konzentrierte. Aber Bussards Klauen hingen fest und sie tauchte plötzlich ab. Für einen Moment war der Fluss ruhig und Donnervogel trieb allein im Rhythmus der Strömung an der Oberfläche. Dann verschwand er unter Wasser, unter die Oberfläche gezogen von etwas unter ihm.
    Warte, bis sie auftaucht und still liegt, hatte Kojote mich ermahnt, während er auf dem Rücksitz des Trucks saß und Hamburger aß – ein fettiges Brötchen in jeder Hand. Falls wir nicht ausreichen sollten, um sie mit dem Bauch nach oben treiben zu lassen, macht es keinen Sinn, dass du auch noch stirbst.
    Ich hatte ihn gefragt, was ich tun sollte, wenn sie nicht wie erwartet reagierte.
    Vielleicht ist das dann der richtige Zeitpunkt, um die Atombomben anzufordern, hatte er gesagt. Aber obwohl ein Lächeln auf seinem Gesicht gelegen hatte, war ich mir ziemlich sicher gewesen, dass es kein Witz sein sollte.
    Ich zog Adams Hemd aus. Als ich Blut entdeckte, bemerkte
ich, dass Donnervogel mir eine ziemliche Schramme am Arm beigebracht hatte, als er mich gerettet hatte. Aber ich würde mich nicht beschweren. Ich kontrollierte den Messergürtel. Ein paar Messer fehlten, aber ich hatte noch acht übrig. Ich konnte nur hoffen, dass das ausreichen würde.
    Ich watete in den Fluss, bis mir das Wasser bis zum Knie reichte, dann legte ich die langen, pinkfarbenen Flossen an. Und dann wartete ich, fast an derselben Stelle, an der ich auch vorher gewartet hatte.
    Ich hatte damit gerechnet, dass das Wasser den Geruch des Gemetzels gering halten würde, aber ich konnte Blut wittern. Etwas stieß gegen mein Knie. Ich fiel nach hinten um, als ich versuchte, mit den unförmigen Flossen auszutreten, und landete auf dem Hintern. Der Messergurt ruckte und ich packte den Otter mit einer Hand und warf ihn, so weit ich konnte, bevor ich aufstand. Ich kontrollierte den Gurt, aber bis auf ein Bissmal an einer Stelle schien er okay zu sein. Es waren immer noch acht Messer.
    Auf der Oberfläche vielleicht drei Meter vor mir erschien eine lange, fahle Form. Sie bewegte sich in der Strömung langsam vor und zurück. Es folgte der nächste Tentakel und dann noch einer, bis ihr Kopf erschien – ihr halber Kopf zumindest, weil der Rest noch unter der Oberfläche ruhte. Ein Auge starrte zum Himmel und ihr Maul war weit geöffnet. Schließlich tauchte ihr Körper auf, schlaff und riesig. Wirklich, wirklich riesig. Ich war mir ziemlich sicher, dass er länger war als Kojotes Schätzung von ungefähr dreißig Metern.
    Showtime.
    Ich watete hinaus und ignorierte die Otterkin, die mich
in Kreisen umschwammen. Hätten sie mich angreifen können, hätten sie es längst getan. Was auch immer das Feenvolk mit dieser Bucht gemacht hatte, jetzt kam es

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