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Siegel der Nacht: Mercy Thompson 6 - Roman (German Edition)

Siegel der Nacht: Mercy Thompson 6 - Roman (German Edition)

Titel: Siegel der Nacht: Mercy Thompson 6 - Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Patricia Briggs
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Stimme erklang in meinem Kopf und ich erstarrte, sicher, dass ich versagt hatte, dass sie wach war.
    Du bist nicht stark genug für die Aufgabe, die dir übertragen wurde, sagte sie. Du hättest heute Morgen zu mir kommen
und diese Kinder retten sollen. Zumindest hätte dein Tod dann etwas bedeutet.
    Das Gewebe unter meiner Klinge bewegte sich im Rhythmus ihres Herzens – ein Zeichen, wie Kojote mir erklärt hatte, dass ich nah dran war. Ich wechselte zu einem neuen Messer – ich hatte noch drei übrig – und arbeitete weiter.
    Meine Hände waren kalt und taub und ich rutschte ein paarmal ab. Zumindest einer der Schnitte würde genäht werden müssen, falls ich überlebte. Die neue Klinge brach ab. Ich warf sie auf einen der Otterkin und traf ihn am Kopf. Er schnatterte mich an und ich streckte ihm die Zunge heraus, während ich das nächste Messer packte.
    Noch zwei übrig.
    Nicht genug, Mercedes, sagte sie. Nicht gut genug. Der arme Kojote ist umsonst gestorben und hat die letzten Geistkrieger mit sich genommen, die auf Mutter Erde wandelten. Du versagst, aber mach dir keine Sorgen – du wirst nicht mit deiner Niederlage leben müssen.
    Die Klinge wurde stumpf. Und dann hatte ich nur noch ein Messer. Hatte sie sich unter mir bewegt?
    Ich griff mir das Messer und machte mich an die Arbeit. Entweder würde es reichen oder nicht. Der Knöchel, an dem sie mich gepackt hatte, pulsierte im Rhythmus ihres Herzens. Die Hüfte am selben Bein pochte dumpf – ich musste mir einen Muskel gezerrt haben. Der Schnitt an meinem Arm brannte jedes Mal, wenn ich die Hand bewegte.
    Und das Gewebe teilte sich und gab ihr Herz frei.
    Es sah nicht aus wie irgendein Herz, das ich bis jetzt gesehen hatte – es war schwarz und von grauen Venen überzogen,
und die Magie war so stark, dass sie an meinen Fingerspitzen brannte.
    Versuch nicht, ihr ins Herz zu stechen. Kojote hatte eine Weile gekaut, dann geschluckt. Es ist zu hart. Du musst dich auf das verbindende Gewebe konzentrieren.
    Also tat ich das. Es gab vier knorplige Netze, die ihr Herz am Platz hielten. Sobald ich mich darum gekümmert hatte, waren die Venen und Arterien weich genug, dass ich sie mit bloßen Händen herausziehen konnte, oder zumindest hatte Kojote mir das versichert.
    Ich legte mein Messer am ersten Netz an – und genau in diesem Moment wachte sie auf.

S ie wachte nicht von einem Moment auf den anderen auf – oder ich hatte sie schwer genug verletzt, dass sie nicht sofort reagieren konnte. Als Erstes streckte sie sich. Dabei bewegte sich ihre Brustflosse und traf meine Hand, so dass ich das Messer verlor. Ich beobachtete, wie es ins Wasser fiel und verschwand.
    Die Otterkin hatten sich zurückgezogen und warteten jetzt in einem Halbkreis ungefähr fünf Meter von ihr entfernt.
    Sie wand sich unter mir und die hintere Hälfte ihres Körpers verschwand unter Wasser. Ich würde ins Wasser springen und schwimmen müssen, wenn ich die Chance haben wollte, das hier zu überleben.
    Ja, Mercedes, du solltest jetzt fliehen, sagte sie. Ich jage meine Beute gerne.
    Stattdessen packte ich die Ränder ihrer Haut und grub meine Finger hinein, damit sie mich nicht abwerfen konnte. Kojote war gestorben, um mir diese Chance zu geben, und ich hatte ihn enttäuscht. MacKenzie, die niemals älter werden würde als acht Jahre und vier Tage, war gestorben, um mir diese Chance zu geben, und ich hatte auch sie und
ihre Familie enttäuscht. Faith Jamison war mir erschienen und ich hatte auch sie enttäuscht.
    Ich hatte sie alle im Stich gelassen. Aber sie waren tot; es würde ihnen nichts ausmachen. Adam dagegen schon.
    Ich würde nicht einfach kampflos aufgeben. Nicht, wenn Adam auf mich wartete.
    Ein einzelner Tentakel schoss nach hinten und traf knallend mein Schienbein, aber der Schmerz berührte mich nicht. Ich versteifte meine Hand, wie ich es bei Bruchtests im Dojo tat, und schlug auf ihr Herz. Ich hatte keinen guten Winkel, weil ich gleichzeitig versuchte, mich auf einem glitschigen Fisch festzuhalten, der nicht kooperierte, und hätte sie genauso gut mit einer von Donnervogels Federn schlagen können. Dann griff ich nach unten und zog mit meinen Fingern an ihrem Herzen und meine Mühen wurden mit nichts weiter belohnt als einem leichten magischen Schlag, als hätte ich einen elektrischen Zaun berührt.
    Ich brauchte eine Waffe, etwas, was die Magie des Flussteufels durchdringen konnte, und ich hatte nur meine Hände.
    Ihre Bemühungen, wieder zu Bewusstsein zu

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