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Siegel der Nacht: Mercy Thompson 6 - Roman (German Edition)

Siegel der Nacht: Mercy Thompson 6 - Roman (German Edition)

Titel: Siegel der Nacht: Mercy Thompson 6 - Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Patricia Briggs
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waren.
    Ich riss mein Hosenbein hoch. »Sieht aus wie das, was ich auch habe.«
    »Könnte passiert sein, als wir letzte Nacht aus unserem Boot an Land gingen«, sagte Jim. »Er hat nichts davon gesagt, dass er verletzt ist – aber so ist Hank. Kojote-Walker sind gegen den Effekt immun?«
    Gordon grunzte. »Dieser Kojote-Walker anscheinend schon.«
    Und als Hank stöhnte und anfing, sich zu bewegen, fügte Jim hinzu: »Ich habe ein Seil im Truck.« Damit sprang er auf, um es zu holen.
    »Wir wollen das Rudel nicht hierhaben«, sagte Adam sehr leise zu mir. Ich ging davon aus, dass er mir erklären wollte, warum ich Samuel nicht hatte anrufen dürfen. »Erstens – Wölfe sind nicht gut im Wasser. Zweitens – stell dir nur vor, was dieses Wesen anrichten könnte, wenn es ein Werwolfrudel kontrolliert.«
    »Würde die Rudelmagie das nicht verhindern?«, fragte ich. Wenn der Flussteufel Hank kontrollieren konnte, einen anderen Walker, war es vielleicht nicht der Walker-Teil in mir, der ihn davon abhielt, dasselbe bei mir zu tun. Vielleicht lag es am Rudel – oder sogar an meiner Gefährtenbindung mit Adam.
    Adam schüttelte den Kopf. »Vielleicht. Aber ich bin nicht bereit, das zu riskieren. Nicht, bevor die Lage um einiges verzweifelter ist.«
    »Du heilst schnell«, sagte Jim unverbindlich, als er mit dem Seil zurückkam.
    »Werwölfe tun das«, sagte ich – und erinnerte mich daran, dass einer der Nebeneffekte einer schnellen Heilung ein noch größerer Appetit war, als ihn Werwölfe sowieso schon hatten. Adam brauchte Fleisch – jede Menge und je roher, desto besser. Er schaffte es noch, sich zu kontrollieren, was wahrscheinlich nicht einfach war, da er hier verwundet vor möglicherweise feindlich gesonnenen Fremden saß. Alpha-Werwölfe können sich diese Art von Schwäche nicht leisten. Er versteckte seine Schmerzen gut, aber sie wussten alle, dass er angeschossen worden war, und sie konnten das Blut sehen.
    »Ich hole etwas zu essen«, sagte ich.
    »Nein«, meinte Adam und packte meinen Arm, bevor ich gehen konnte. »Noch nicht. Erst bringen wir dieses Treffen hinter uns.«
    Er wollte diesen Leute nicht noch mehr Schwäche zeigen. Wahrscheinlich war das verständlich, aber glücklich machte es mich nicht. Aber er war Alpha und ich war seine Gefährtin. Ich würde später mit ihm diskutieren … Okay, wen wollte ich hier belügen? Ich hätte auch vor dem Rudel mit ihm diskutiert. Aber nicht vor Fremden. Zumindest nicht, wenn er verletzt war.
    Er sah zu den anderen, die überwiegend damit beschäftigt waren, Hank mit Jims Seil zu fesseln. Gordon war hinübergegangen, um sie dabei zu beaufsichtigen.
    Adam hob seine gute Hand und sagte leise: »Hilf mir hoch.«
    Das tat ich und bemühte mich dabei, nicht zu zeigen, wie viel Kraft es kostete, ihn auf die Beine zu ziehen. Er ging – nur ein wenig steif – zum Picknicktisch und lehnte sich mit einer Hüfte dagegen. Anscheinend war er zufrieden
mit Freds Arbeit, weil er nichts sagte, bis Fred damit fertig war, seinen Bruder einzuwickeln.
    Es ist schwer, jemanden so zu fesseln, dass er nicht entkommen kann. Als ich ungefähr zehn war, hatte ein ganzer Haufen von Kindern aus Aspen Creek – inspiriert von irgendeinem Film – einen Monat damit verbracht, sich in den Schulpausen mit Springseilen zu fesseln, bis Bran auftauchte und der Sache ein Ende machte. Wahrscheinlich hätte er sich die Mühe nicht gemacht, wenn wir nicht Jem Goodnight gefesselt an der Schaukel hätten hängenlassen, auch nachdem die Pause vorbei war. Wir fühlten uns im Recht, weil Jem uns mitgeteilt hatte, dass kein Mädchen ihn jemals so fesseln würde, dass er nicht entkommen konnte. »Mädchen«, hatte er verkündet, »können einfach keine Knoten.«
    Es hatte uns drei Pausen gekostet, es richtig zu machen, aber nachdem Bran sich eine halbe Stunde abgemüht hatte, musste er schließlich sein Messer benutzen, um Jem zu befreien. Ich konnte Knoten binden, ob ich nun ein Mädchen war oder nicht. Bryan, der einst Matrose auf großen, alten Segelschiffen gewesen war, hatte sie mir beigebracht, sobald ich gelernt hatte, meine Schuhe zu binden.
    Adams Handy klingelte und er sah auf das Display, bevor er abhob. Er klappte es mit einer Grimasse auf und sagte: »Mir geht es gut, Darryl. Nur ein Missverständnis.« Die Rudelbindung kann manchmal ziemlich nervig sein, zum Beispiel, wenn Adam angeschossen wird und nicht will, dass das ganze Rudel angestürmt kommt.
    »Du bist verletzt«, sagte

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