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Siegel der Nacht: Mercy Thompson 6 - Roman (German Edition)

Siegel der Nacht: Mercy Thompson 6 - Roman (German Edition)

Titel: Siegel der Nacht: Mercy Thompson 6 - Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Patricia Briggs
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Gestaltwandler. Statt nachzuhaken, was genau er war, beantwortete ich seine Frage.
    »Sie wollte nicht, dass wir ihren Namen benutzen, aber könntet ihr mir Bennys Schwester beschreiben? Bevor ich euch erzähle, was sie zu mir gesagt hat, möchte ich gerne sicherstellen, dass ich über die richtige Person rede.«
    »Nein«, erklärte Jim kühl. »Du erzählst uns, wie sie aussah, und wir werden dir sagen, ob du es richtig gemacht hast.«
    Okay. Damit konnte ich umgehen. »Sie ist ein wenig kleiner als ich und ziemlich muskulös. Nicht einfach so, sondern die Art von Muskeln, die durch harte Arbeit oder Sport entsteht. Sie hat eine kleine Narbe direkt vor ihrem linken Ohr.« Ich legte meinen Finger an die Stelle an meinem Kopf.
    »Sie hat eine Website«, blaffte Hank feindselig. »Mit ihrem Foto drauf.«
    »So wird das nicht funktionieren«, sagte Adam plötzlich. »Wenn ihr nicht glaubt, dass Mercy Bennys Schwester
gesehen hat, dann wird euch nichts davon überzeugen können.«
    »Sie hat Calvin erzählt, dass ihnen am Horsethief Lake eine Frau gefolgt ist.« Jim stieß seinen Stiefel in die Erde. »Sie hat ihm erzählt, dass die Frau eine dunkelblaue Bluse mit zwei Aras auf dem Rücken trug, bevor er ihr erzählt hat, dass Bennys Schwester mit auf dem Boot war. Außerdem sehe ich nicht, was es ihr momentan bringen sollte, zu behaupten, sie hätte Fai…« Er stotterte ein wenig, als er seinen Satz umformulierte, »… Bennys Schwester gesehen.«
    »Diese Bluse hat sie geliebt«, murmelte Hank. »Hat sich eine neue Nähmaschine angeschafft, eine, mit der man feine Stickarbeiten ausführen konnte. Diese Bluse war das Erste, was sie damit angefertigt hat.«
    »Benny hat ihr wegen der verdammten Papageien das Leben schwer gemacht«, sagte Fred. Dann lachte er und schüttelte den Kopf.
    Ich hatte das Gefühl, ich hätte Faith gemocht, wenn ich sie kennengelernt hätte, als sie noch lebte.
    »Was hat sie gesagt?«
    »Sie hat gesagt, dass das Monster einen Bissen von Benny hatte und jetzt den Rest will. Ich habe ihr gesagt, dass wir ihn beschützen können, aber sie war nicht besonders überzeugt.« Ich warf einen Blick auf die Männer, die auf der Bank des Picknicktisches saßen. »Dann noch einige Kleinigkeiten – und eine Botschaft an Benny. Sie will ihm ausrichten, dass es ihr gutgeht, und sie will, dass er für sie in diesem Jahr eine Blume auf das Grab ihrer Mutter legt.«
    Ich krempelte mein Hosenbein hoch, um allen das Mal
zu zeigen, das ich am Bein trug. Das Blut und der Eiter waren verschwunden, aber trotzdem zog sich noch eine dunkelbraune Kruste um meinen Unterschenkel. Es juckte leicht, aber ich ließ die Finger davon.
    »Siegel des Flusses hast du es genannt«, sagte ich zu Gordon. »Was bedeutet das?«
    Er zog einen roten Stiefel aufs Knie und schürzte die Lippen. Aber noch bevor er etwas sagen konnte, hörte man den scharfen Knall einer Pistole und Adam zuckte neben mir zusammen.

H ank hielt die Pistole als wüsste er genau, was er tat. Ich sprang auf ihn zu, aber egal, wie schnell ich mich bewegte, ich musste vier Meter überwinden und er musste nur schießen. Aber ich war nicht die Einzige, die sich bewegte  – sein Bruder schlug gegen Hanks Schusshand, als er zum zweiten Mal feuerte.
    Fred packte die Waffe und drückte sie Richtung Boden, wo Hank seine dritte Kugel hinfeuerte. »Was tust du? Hank? Hör auf.«
    Hank konnte kein viertes Mal schießen, weil ich den Stab, über den ich fast gefallen wäre, packte wie einen Baseball-Schläger und Hank gegen den Hinterkopf schlug, so dass er bewusstlos umkippte.
    Es wäre mir egal gewesen, ob ich ihn umbrachte – und das hätte gut passieren können, weil der Stab, den ich mir geschnappt hatte, der Wanderstab des Feenvolkes war, der mir folgte – wie auch immer er das machte –, seitdem ich ihm zum ersten Mal begegnet war.
    Obwohl er keine Füße hatte und nicht lebendig war – er enthielt alte Feenvolk-Magie und das reichte offensichtlich aus, um ihn mir folgen zu lassen wie einen treuen
Hund. Obwohl er elegant und filigran war, war er doch mit Silber beschlagen und ziemlich schwer. Ich hätte Hanks Hinterkopf genauso gut mit einem Bleirohr bearbeiten können.
    Lugh hat nie etwas gefertigt, was nicht als Waffe verwendet werden kann, hatte der Eichendryad mir erklärt, kurz bevor er den Stab eingesetzt hatte, um einen wirklich scheußlichen Vampir zu töten. Lugh war ein uralter Held der Tuatha de Danann  – ich hatte das später

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