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Sieh mich an, Al Sony

Sieh mich an, Al Sony

Titel: Sieh mich an, Al Sony Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Denise Danks
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etwas zu dem flachgesichtigen, stämmigeren der beiden Kolumbianer, und der sagte etwas zu seinem gutaussehenden Freund. Pal starrte in den Spiegel wie auf eine Kinoleinwand.
    »Sie gehen«, sagte er.
    Die Männer standen auf und gingen zusammen auf die weiße Marmortreppe und das Foyer zu. Pal nahm meinen Arm, und wir folgten ihnen. Ich hatte inzwischen wieder angefangen zu denken. Entweder gehörte er zu ihnen, oder er gehörte zu jemand anderem, der wußte, was sie im Schilde führten. Er gehörte folglich entweder zu den Guten oder zu den Bösen. Ich hätte mich gern umgeschaut, um ein paar Gute zu sehen, oder wenigstens die, die Pal so gut informiert hatten, aber ich hatte keine Zeit dazu. Die Japaner hatten bereits einen Wagen, und die Kolumbianer jetzt auch — schicke Mercedes-Schlitten mit Chauffeur, und sie fuhren ab. Ich wollte hinterher, aber Pal hielt meinen Arm fest und meinte, wir könnten noch ein Glas trinken.
    Zwanzig Minuten später bekam er einen Anruf, und wir nahmen ein Taxi zum Savoy. Pal lehnte sich zurück und lächelte vor sich hin.
    »Was geht hier vor?« fragte ich.
    »Vielleicht versucht Japan, einen Punkt zu machen.«
    »Also, was ist los?«
    »Drams gegen Koks, Koks gegen Drams. Das ist eine Währung.«
    »Koks oder Drams?«
    »Drams natürlich. Du kannst Drams für eine Million im Aktenkoffer mit dir herumschleppen, und kein Mensch wird dich fragen, wieso. Versuch das mal mit einer Million Dollar. Oder versuch es mit zweihundert Kilo unverschnittenem Kokain.«
    «Wohin haben die Kolumbianer dann geliefert? Nach Japan?«
    »Ich denke ja. Was meinst du?«
    »Und Sano wurde mit den Drams nach Vegas geschickt, wo die Kolumbianer sie würden verkaufen können; aber er verspielte die Ladung an Charlie.«
    »Seine Bosse begingen den Fehler, ihn allein loszuschicken. Wann sieht man jemals einen Japaner allein Geschäfte machen, selbst wenn er kann? Die Zentrale muß immer sicher sein, daß ein Mann den anderen im Zaum halten kann. Und dieser Mann muß wissen, daß er einen Partner hat. Sie sind nicht gern allein, die Japaner. Sie werden dann verrückt vor lauter Sorgen. Sie sind nicht gern Fremde in einem fremden Land.«
    Ich dachte plötzlich, daß so etwas von Esther hätte kommen können, aber nicht von Pal. Ich suchte in seinem Blick nach irgendeinem Hinweis, aber da war keiner, nur dieses allwissende Lächeln.
    »Dann sind sie mit Sano also ein Risiko eingegangen«, sagte ich.
    »Komisch, nicht? Vielleicht, weil er so ein Yankee war.«
    »Woher weißt du soviel über die Japaner?«
    »In meinem Job kommt man rum. Bis jetzt ’ne gute Story für dich, eh?«
    Er redete wie ein Mann, der einem Kind eine Freude macht. Ich hatte das Gefühl, daß es in seiner Macht stand, mir diese Freude zu machen. Wir steckten mitten im Verkehr auf dem Strand, und seine Finger bohrten sich durch das Hemd in meine Schulter. Ich hatte geschworen, so etwas nie wieder zu tun — vergessen Sie die kleine Bildunterschrift mit Charlie; das war bloß ein Witz gewesen. Ich hatte geschworen, nie wieder einer solch großen Story nachzujagen, nach der letzten nicht mehr. Das war ungefähr die größte Story gewesen, die ich je an Land gezogen hatte, und am Ende hatte Max Winter sie schmählich kassiert. Alle hatten sie kassiert. Niemand hatte sie bringen können. Es war zu peinlich, und zu verdammt gefährlich. Ich hatte meinen Stolz herunterschlucken müssen, und Detective Inspector Robert Falk ebenfalls. Aber mein guter Freund Warren Graham, der nette Junge, von dem die weiße Bettwäsche stammte, der hatte seinen und das ganze Geld behalten dürfen. Das bißchen Profit, das ich auf eigene Faust dabei hatte machen können, hatte ich Charlie gegeben. Deshalb war ich hier, im Sturzflug abwärts, weil der verdammte Charlie mir Geld schuldete.
    Pal wischte das beschlagene Fenster klar. »Nervös?« fragte er.
    »Wie ein Baby auf ’ner Seilbrücke.«
    »Willst du nachher tanzen gehen?«
    »Hast du in letzter Zeit mal in London getanzt?«
    »Nein. Noch nie. Aber ich habe im Regine’s in Paris getanzt.«
    »Scharf. Auf was?«
    »Disco. Michael Jackson.«
    »Und in Budapest?«
    »Daß ich da getanzt habe, ist schon ’ne Weile her.«
    »Na, hier ist es ein bißchen anders. Wenn du nicht House spielst, bist du out.«
    »House? «
    »Äußerst High-Tech und schweißtreibend. Serious und groovy. Die beiden Wörter mußt du dir merken: serious und groovy. Tanzen, aber keinesfalls berühren. Du glaubst sowieso, daß du alle Welt

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