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Sigma Force 05 - Das Messias-Gen

Titel: Sigma Force 05 - Das Messias-Gen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: James Rollins
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Ohren.
    Rosauro geleitete sie am Straßenrand entlang, wo ihnen ein verrosteter Laster Deckung bot. »Um die Ecke!«
    Sie würden es niemals schaffen.
    Da Luca das Abwehrfeuer eingestellt hatte, näherte sich das Motorrad über die Straßenmitte.
    Elizabeth blickte sich über die Schulter um. Als das Motorrad einen Schlenker um die Toten machte, wälzte Masterson sich plötzlich mit letzter Kraft herum und rammte seinen Stock zwischen die Speichen des Vorderrads. Der Stock brach, das Motorrad stieg hinten hoch und überschlug sich. Es krachte
aufs Pflaster, schlitterte über die Straße und ließ eine Blutspur hinter sich zurück.
    Rosauro trieb sie zur Eile an: »Los, weiter!«
    Hoffentlich hatte der Motorenlärm den Schusswechsel übertönt. An der Kreuzung bogen sie ab. Fünfhundert Meter weiter lag ein hell erleuchtetes, offenbar frisch renoviertes Hotel. Am Straßenrand stand eine blank gewienerte schwarze Limousine.
    Sie rannten darauf zu. Luca warf die Pistole weg, und sie bemühten sich, so gut es ging ihre Kleider zu richten und den Staub abzuklopfen, um wenigstens den Anschein von Normalität zu erwecken. Als sie das Hotel erreicht hatten, wurden sie langsamer und schritten auf den Eingang zu, als wären sie ganz gewöhnliche Gäste. Niemand hielt sie auf. Das Hotel war weitgehend verlassen, nur zwei Fahrer fläzten sich in der Lobby. Hinter der Rezeption standen ein paar Angestellte. Die Hotelgäste wohnten anscheinend alle den Feierlichkeiten bei.
    Rosauro trat vor den Tresen. »Könnte ich mal telefonieren? Wir … wir sind von der New York Times .«
    »Im Presseraum … dort drüben«, antwortete ein junger Mann mit müden Augen in gebrochenem Englisch. Er zeigte zu einer Tür, die von der Lobby abging.
    » Spassibo «, bedankte sich Rosauro.
    Sie trat als Erste durch die Tür. In dem dahinter liegenden quadratischen Raum führte ein niedriges Bord an den Wänden entlang. Auf dem Tisch in der Mitte waren Papierstapel, Notizblöcke, Kugelschreiber und Heftmaschinen ausgelegt. Elizabeths Blick wurde jedoch magnetisch von zwei Dutzend schwarzen Telefonen angezogen, die auf dem Wandbord aufgereiht waren.
    Rosauro eilte hinüber, nahm den Hörer ab und wartete auf das Freizeichen. Sie nickte zufrieden. Während sie wählte,
sagte sie: »Ich alarmiere die Kommandozentrale. Von dort aus wird man eine Rettungsaktion einleiten.«
    Elizabeth ließ sich auf einen Stuhl sinken. Jetzt, da sie einen Moment Ruhe hatte, begann sie am ganzen Leib zu zittern. Sie konnte einfach nicht mehr aufhören. Mastersons Tod … da war etwas in ihr zerbrochen. Tränen strömten ihr über die Wangen - sie trauerte um den Professor, aber auch um ihren Vater.
    Rosauro wartete darauf, dass abgenommen wurde. Ihre Stirn legte sich in Falten, und sie kniff die Augen zusammen.
    »Was ist los?«, fragte Luca.
    Rosauro schüttelte besorgt den Kopf. »Es geht niemand ran.«

00:50 Washington, D.C.
    PAINTER KLOPFTE LEISE an die Tür der Umkleide und drückte sie vorsichtig auf. Eine Pistole zielte auf sein Gesicht. Dann senkte Kat erleichtert die Waffe.
    »Wie sieht’s aus?«, fragte er und trat in den Raum.
    »Bislang ganz gut.«
    Ein Sigma-Angehöriger nahm ihren Platz an der Tür ein. Malcolm saß auf einer Bank und Lisa auf dem Boden. Den Arm hatte sie um Sascha gelegt. Das Mädchen schaute mit großen blauen Augen zu ihm auf und schaukelte leicht mit dem Oberkörper. Als sie Kat in den Blick fasste, entspannte sie sich.
    Lisa richtete sich auf. Sie trug einen sauberen, fleckenlosen Kittel. Kat bückte sich, hob Sascha hoch und setzte sich mit ihr auf eine Bank. Sie flüsterte dem Mädchen etwas ins Ohr, was ihm ein Lächeln entlockte.

    Lisa umarmte Painter, dann rückte sie ab und musterte ihn. »Was ist los?«, flüsterte sie besorgt.
    Painter hatte sich eigentlich nichts anmerken lassen wollen, doch wie hätte er die Wut und die Trauer verbergen können, die in ihm tobten?
    »Es geht um Sean«, sagte er.
    Kat und Malcolm blickten ihn an.
    Painter holte tief Luft. »Der Schuft hat ihn erschossen.« Er hörte noch immer den Schuss und das Ratschen des Pistolenschlittens und sah seinen Freund zusammenbrechen.
    »Ach, Gott …«, murmelte Lisa und schloss ihn in die Arme.
    »Mapplethorpe ist unterwegs nach hier unten, er sucht nach dem Mädchen.« Painter sah auf die Uhr.
    Kat hatte es mitbekommen. »Das Sicherheitsprogramm?«
    »Wird in vier Minuten ausgelöst.« Painter hoffte, dass er alles richtig vorbereitet hatte. Die Luft war

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