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Sigma Force 05 - Das Messias-Gen

Titel: Sigma Force 05 - Das Messias-Gen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: James Rollins
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nur einen aus.
    Nicolas’ Männer , hatte Jelena gemeint, als das Feuergefecht geendet hatte.
    Im Inneren des Kontrollraums machte Jelena sich sogleich an die Arbeit. Sie beugte sich über die Konsole und schob die Hydraulikregler bis zum Anschlag vor, um das Schließen des Hangars zu beschleunigen.
    Durch das Fenster der Baracke sahen sie, dass einer der großen Motoren zu qualmen begann. Offenbar drohte er durchzubrennen. Auf den Monitoren blinkten rote Warnsymbole.
    Das konnte nichts Gutes bedeuten.
    Kowalski hielt sich abseits, um Jelena nicht zu stören, und betrachtete die aufgereihten Monitore. Sie zeigten Ansichten
aus dem Inneren des Hangars. Auf dem mittleren Bildschirm waren zwei winzige Gestalten zu erkennen.
    Gray und der Russe.
    Die Kamera zeigte, was Gray nicht sehen konnte.
    O Scheiße!
    »Jelena!«, rief er. »Ich brauche Ihre Hilfe!«
    Als er den Kopf wandte, rutschte sie plötzlich aus. Er fasste sie um die Hüfte. Die Hemdbluse unter der dunklen Jacke war nass und warm. Als er die Jacke teilte, sah er, dass ihre linke Seite blutgetränkt war. Offenbar war ihr Tanz doch nicht so makellos gewesen, wie er gemeint hatte.
    »Warum haben Sie nichts gesagt?«, fragte er gequält.
    Jelena zeigte auf die Monitore. »Zeigen Sie mir, was Sie meinen.«
     
    Gray bemühte sich zu begreifen, weshalb die Bewegung des Hangars sich plötzlich beschleunigt hatte. Zwanzigtausend Tonnen besaßen eine enorme Trägheit, doch der Container bewegte sich eindeutig schneller als zuvor, und das Kreischen der Hydraulik war nicht zu überhören.
    »Nein!«, schrie Nicolas.
    Gray wurde bewusst, dass die Angst des Mannes zwei Ursachen hatte: Einerseits fürchtete er, ihnen bliebe zu wenig Zeit zur Flucht, andererseits bestand die Gefahr, dass sein Plan scheiterte, wenn der Hangar sich zu schnell schloss.
    »Los!«, sagte Gray und zielte mit der Pistole auf den Russen.
    Nicolas ließ die abgestreckten Arme sinken - und nun wurde sichtbar, was hinter den gestapelten Trägern verborgen gewesen war: eine zweite Pistole.
    Er zielte auf Grays Bauch und drückte ab.
    Gray drehte sich zur Seite, doch die Kugel brannte trotzdem eine Feuerlinie über seinen Bauch. Er zielte und drückte
ab. Aufgrund des unerwarteten Angriffs aus dem Gleichgewicht gebracht, traf er nur den Boden. Außerdem sprang der Schlitten auf.
    Keine Munition mehr.
    Für Nicolas galt das nicht.
    Der Russe hob die Waffe und zielte erneut auf Gray.
    Infolgedessen entging Nicolas eine Bewegung am gewölbten Dach des Containers. Ein gewaltiger gelber Kran schob sich über die beiden Kontrahenten. Dann löste sich ein riesiger Haken.
    Ein sirrender Pfeifton ließ Nicolas innehalten. Er schaute zu dem Stahlhaken auf, der so groß wie ein Schiffsanker war und im nächsten Moment auf den Trägerstapel prallte. Nicolas versuchte wegzuspringen, doch der Stapel kippte um, und seine Beine wurden eingeklemmt.
    Seine Pistole schlitterte über den Betonboden.
    »Helfen Sie mir!«, stöhnte er in panischer Verzweiflung.
    Keine Zeit.
    Hinter dem Stapel war die Lücke zwischen dem Container und der Betonmauer des Sarkophags auf einen knappen halben Meter geschrumpft. Gray hechtete über die Träger hinweg und rannte zum Ausgang.
    Als er den Streifen Sonnenschein erreichte, kreischte Nicolas: »Du hast noch nicht gewonnen, du swoloch ! Millionen Menschen werden sterben!«
    Gray hatte keine Zeit, ihm zu antworten. Er zwängte sich in die Lücke und schlängelte sich zwischen den zusammenrückenden Wänden hindurch, Beton an der einen Seite, Stahl an der anderen. Der Schutzcontainer war ein Dutzend Meter dick. Gray beeilte sich. Trotzdem wurde der Druck auf seine Brust immer größer; er drohte stecken zu bleiben.
    Er atmete noch einmal ein und vollständig wieder aus, um sich möglichst flach zu machen. Dann kämpfte er sich über
den letzten Meter, stürzte japsend aus dem Spalt und landete auf allen vieren.
    Eine Art Neugeburt.
    Zunächst bemerkte er nicht die Gestalt, die an der Seite des Hangars stand. Sie zwängte sich in die Lücke, die er freigemacht hatte.
    Gray wandte den Kopf. »Jelena! Nicht! Sie werden es niemals schaffen!«
    Er sprang auf und hechtete ihr nach. Doch sie war bereits tief in der Spalte verschwunden; aufgrund seines größeren Körperumfangs konnte er ihr nicht folgen. Mit geschmeidigen Bewegungen entfernte sie sich immer weiter.
    Gray hoffte, dass sie unbeschadet bis zur anderen Seite gelangen würde. Dennoch war ihr der Tod gewiss. Erst jetzt bemerkte er

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