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Sigma Force 05 - Das Messias-Gen

Titel: Sigma Force 05 - Das Messias-Gen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: James Rollins
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Gelegenheit, mir über seine Bedeutung Gedanken zu machen.«
    »Worum geht es?«, hakte Painter nach.
    »Dr. Polks Leichnam. Die Strahlungssignatur der Gewebeproben aus der Lunge wies den gleichen Isotopengehalt an Uran und Plutonium auf wie die der Proben aus Tschernobyl. Wie schon erwähnt, wurde diese Einschätzung durch nachfolgende Untersuchungen relativiert. Die Ergebnisse waren nicht ganz so eindeutig, wie ich zunächst geglaubt hatte. Es sah eher so aus, als wäre Dr. Polk von mehreren radioaktiven Quellen verstrahlt worden. Die stärkste Strahlenquelle war allem Anschein nach aber der Kernbrennstoff von Tschernobyl.«
    »Worauf wollen Sie hinaus?«, fragte Kat.

    »Meine Untersuchungsergebnisse habe ich mit der Datenbank der Internationalen Atomenergiekommission abgeglichen. Allerdings gibt es eine Region, die dermaßen verstrahlt ist, dass sich keine eindeutige Signatur feststellen lässt. Das ist die Region Tscheljabinsk in Zentralrussland. Im Ural lagen die Uranbergwerke und geheimen Plutoniumfabriken der Sowjetunion. Fünf Jahrzehnte lang waren das verbotene Zonen. Erst in den letzten Jahren wurden die Zugangsbeschränkungen aufgehoben.« Er legte eine Kunstpause ein. »In Tscheljabinsk wurde der Kernbrennstoff für Tschernobyl gefördert und gelagert.«
    Gray straffte sich. »Und Sie glauben, dass Dr. Polk dort verstrahlt wurde - nicht am Reaktor, sondern an dem Ort, wo der Kernbrennstoff produziert wurde. In Tscheljabinsk.«
    »Ja, das glaube ich. Und zwar in Tscheljabinsk-88. Die Sowjets haben im Ural große unterirdische Bergbaustädte angelegt und sie nach den Postleitzahlen durchnummeriert. Tscheljabinsk-40, Tscheljabinsk-75 und so weiter.«
    Und Tscheljabinsk-88 .
    Grays Herzklopfen verstärkte sich. Jetzt wusste er, wohin sie sich wenden mussten. Er kannte sogar die Postleitzahl.
    Painter hatte es ebenfalls begriffen. »Ich informiere den britischen Geheimdienst, dass Sie einen kleinen Umweg machen. In gut einer Stunde sollte man so weit sein, Sie zum Ural zu fliegen.«
    Gray konnte nur hoffen, dass die Zeit reichen würde.
    Millionen Menschen werden sterben.
    Als die Limousine den zweiten Kontrollpunkt erreichte und von einem gelangweilt wirkenden Wachposten durchgewinkt wurde, fuhr Painter fort: »Allerdings kann ich Ihnen in der kurzen Zeit keine Bodenunterstützung schicken.«
    Während die Sperrzone hinter ihnen zurückblieb, sagte Gray: »Ich glaube, das hat sich erledigt.«

    Beiderseits der Straße warteten in niedrigen Gräben oder auf Ausweichstellen altmodische Laster. Insgesamt etwa ein Dutzend. Auf der offenen Ladefläche und in den Fahrerkabinen hockten Bewaffnete.
    Luca beugte sich zu Rosauro hinüber und sagte etwas. Sie bremste ab, und Luca richtete sich auf und winkte durchs offene Beifahrerfenster.
    Das Signal war unmissverständlich.
    Folgt uns.
    Während die Limousine weiterfuhr, reihten sich die Laster hinter ihr ein. Nicht nur Direktor Crowe, auch Luca Hearn hatte über das Hoteltelefon Alarm gegeben, nachdem es ihnen zunächst nicht gelungen war, die Kommandozentrale zu erreichen.
    Gray erinnerte sich an Lucas Bemerkung über die Roma: Wir sind überall. Lucas Weckruf war gehört worden, womit seine Behauptung bewiesen war.
    Hinter der Limousine hatte sich eine kleine Zigeunerarmee versammelt.

11:38 Südural
    JE WEITER MONK in das Bergwerk vordrang, desto größer wurde seine Gewissheit, dass es verlassen war. Weder Stimmfetzen noch fernes Maschinenbrummen waren zu hören. Einerseits war er erleichtert, dass keine Gefahr einer Entdeckung bestand, andererseits fand er die Stille verstörend. Es war, als hielte das Bergwerk den Atem an.
    Monk humpelte einen steil abfallenden Zugangsstollen hinunter. Sein verletztes Bein brannte. Da er keine Übersichtskarte
hatte, musste Monk der Spur der Leute folgen, welche die Zigarettenstummel und Wodkaflaschen am Eingang weggeworfen hatten. Die Spur war deutlich zu erkennen. Auf dem sandigen Boden zeichneten sich Fußspuren ab. Die Bergleute hatten den kürzesten Rückweg gewählt, der durch einige steile Schächte führte.
    Obwohl das Bergwerk verlassen wirkte, entdeckte Monk zahlreiche Hinweise auf Aktivitäten, die in letzter Zeit stattgefunden haben mussten: Abraum, der in Schächte gekippt worden war, nagelneue Werkzeuge, die an den Wänden lehnten, und sogar eine halb mit Wasser gefüllte Kühltruhe, in der ein paar Bierdosen schwammen.
    Konstantin hatte sich mit seiner Schwester etwas zurückfallen lassen, während Pjotr Monk

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