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Sigma Force 05 - Das Messias-Gen

Titel: Sigma Force 05 - Das Messias-Gen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: James Rollins
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Treppe und stieg eine Etage nach oben. Ziellos ging sie weiter.
    Aufgrund ihrer Kontakte zum britischen Geheimdienst hatte sie bereits von den Gerüchten über einen »Unfall« in Tschernobyl gehört. Ein Strahlungsleck. Tote. Der Veranstaltungsort wurde geräumt. Wenn Nicolas Erfolg gehabt hatte, kam die Massenflucht zu spät. Vielleicht saß ihr Sohn in dem ganzen Durcheinander fest. Ihre eigene Operation sollte in fünfundvierzig Minuten starten. Zuvor aber wollte sie von Nicolas die Bestätigung haben, dass sein Vorhaben erfolgreich verlaufen war.
    Während sie die Treppe hochstieg, stellte sie sich vor, wie er in seinem Erfolg schwelgte; vielleicht war er auch gerade
mit der kleinen Jelena zugange. Nicolas war es durchaus zuzutrauen, dass er erst ein wenig feierte, bevor er sich wieder der Arbeit zuwandte.
    Sie hatte die Etage über der Kontrollstation erreicht. Hier waren nach einem Umbau die Techniker untergebracht worden. Es gab Schlafzimmer, ein Fitnessstudio und einen Begegnungsraum mit Sofas und Esstischen. Im Moment waren nur zehn Kinder anwesend. Sie kannte sie alle mit Namen.
    Wie ein mitten im Flug abschwenkender Vogelschwarm drehten sie alle gleichzeitig die Köpfe und sahen sie an. Sawina verspürte einen Anflug von Beklommenheit, der von der Fremdartigkeit der Kinder herrührte. Die Omega-Objekte waren so begabte Savants, dass ihre Fähigkeiten die Schwelle des Physischen überschritten und in einen Bereich vordrangen, der Sawina verschlossen war.
    Boris, ein dreizehnjähriger Junge mit eisblauen Augen, musterte sie. Er verfügte über ein eidetisches Gedächtnis und eine geradezu Furcht einflößende Merkfähigkeit. Er erinnerte sich sogar an seine eigene Geburt. »Warum dürfen wir nicht mit den anderen Kindern mitfahren?«, fragte er.
    Einige Kinder nickten.
    Sawina schluckte, bevor sie antwortete. »Mit euch haben wir etwas anderes vor. Habt ihr eure Rucksäcke gepackt?«
    Die Kinder schauten sie wortlos an. Eine Antwort erübrigte sich. Selbstverständlich hatten sie ihre Sachen gepackt. Sawinas Frage war Ausdruck ihrer eigenen Nervosität. Vor ihr war die Macht versammelt, die in ihrem Vaterland eine neue Ära einleiten würde. Und tief in ihrem Innern wusste Sawina, dass diese Macht ihr Begriffsvermögen überstieg.
    »Wir brechen in einer Stunde auf«, sagte sie.
    Zehn blaue Augenpaare starrten sie an.
    Hinter sich hörte sie Schritte. Sie wandte sich um und erblickte einen der Techniker.

    »Generalmajorin«, sagte er, »es gibt ein Problem mit dem Tor am anderen Ende des Tunnels. Bitte sagen Sie uns, wie wir weiter verfahren sollen.«
    Sawina nickte, froh darüber, endlich etwas zu tun zu haben.
    Sie folgte dem Techniker. Die ganze Zeit über spürte sie die zehn eiskalten, leidenschaftslosen Augenpaare im Rücken. Um ihnen zu entkommen, eilte sie die Treppe hinunter.
     
    »Öffne das Tor!«, rief Monk Konstantin zu.
    Der Junge, der im Kontrollschuppen stand, nickte. Elektromotoren begannen zu summen, dann teilte sich das Stahltor in der Mitte, und die beiden Hälften rollten zur Seite.
    Konstantin kam atemlos angerannt. »Fünf Minuten!«, sagte er.
    Monk verstand, was er meinte. Konstantin hatte das Videoüberwachungssystem des Tunnels zu Diagnosezwecken heruntergefahren und neu gebootet. Auf diese Weise hatte der kluge Bursche ein fünfminütiges Blackout herbeigeführt. So lange hatten sie Zeit, die Kinder aus dem Zug zu holen, dann würden sich die Kameras wieder einschalten.
    Viel mehr konnten sie nicht tun. Die Hauptsteuerung befand sich am anderen Ende des Tunnels. Sie mussten damit rechnen, dass man dem Kontrollschuppen den Strom abschalten würde, sobald ihre List bemerkt würde.
    Sie hatten nur diesen einen Versuch.
    Als der Spalt breit genug war, zwängte Monk sich hindurch. Konstantin folgte ihm, auch Marta kam hinterhergehoppelt, überholte Monk sogar.
    Das alte Mädchen wusste, dass sie sich beeilen mussten.
    Hundert Meter entfernt stand der Zug auf den Schienen.
    Monk eilte humpelnd darauf zu. Konstantin rief den Kindern auf Russisch zu, sie sollten aussteigen und durch das Tor rennen. Der Junge winkte mit beiden Händen.

    »Räum du den Zug«, sagte Monk. »Ich habe noch was anderes zu erledigen.«
    Er hatte zwei Sturmgewehre geschultert, die Magazine enthielten jeweils sechzig Schuss. Konstantin hatte ihm die Funktionsweise der Zugsteuerung bereits erklärt. Ob das reichte, würde sich erweisen.
    Kletter in die Fahrerkabine und schieb den Hebel vor .
    Monk trabte an der

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