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Sigma Force 05 - Das Messias-Gen

Titel: Sigma Force 05 - Das Messias-Gen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: James Rollins
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Vorsichtsmaßnahme sollte für den Fall eines Stromausfalls die Kommunikation zwischen den beiden Stationen sicherstellen.

    »Schalten Sie die Kamera ein.« Sie tippte auf einen der Monitore.
    Der Ingenieur gab eilig einen Befehl ein. Kurz darauf erschien auf dem Bildschirm ein körniges Schwarz-Weiß-Bild. Bei der Kamera handelte es sich um ein einfaches Modell, das über der Steuerkonsole angebracht war und den Techniker, der daran arbeitete, von der Seite zeigte.
    Sawina beugte sich vor. Durch die offene Tür des Schuppens sah man in der dahinter liegenden Höhle Kinder umherwimmeln. Viele Kinder. Die Kinder vom Zug.
    Sawina versuchte noch immer zu begreifen, was sie da sah, als ein hochgewachsener Junge in den Erfassungsbereich der Kamera trat. Er war dunkelhaarig, sein Gesicht länglich und kantig. Sie ballte eine Hand zur Faust, denn sie kannte den Jungen.
    Was ging da vor?
    Sie war den Vormittag über dermaßen beschäftigt gewesen, dass sie Leutnant Borsakows Jagd auf den Amerikaner und die drei Kinder nicht weiter verfolgt hatte. Sie beobachtete, wie Konstantin winkte und den Kindern lautlos etwas zurief. Offenbar hatte Borsakow versagt.
    Aber was machten sie dort drüben?
    Sie hielt Ausschau nach dem Amerikaner und den anderen beiden Kindern. Ein Kind interessierte sie besonders, denn das wollte sie wiederhaben.
     
    Pjotr schrie, als die Dunkelheit ihn einhüllte. Mit weit aufgerissenen Augen hielt er Ausschau nach einem Lichtschimmer, während Marta ihn in ihren kräftigen Armen hielt. Beide hatten das Durcheinander am anderen Tunnelende genutzt, um sich im letzten Wagen zu verstecken.
    Pjotr wusste, dass er bei dem Mann bleiben musste.
    Aber die Dunkelheit …

    Er schnappte nach Luft, hatte das Gefühl, in einem schwarzen Meer zu ertrinken. Er schaukelte mit dem Oberkörper, während Marta ihn zu beruhigen suchte. Das Ganze war ein wahr gewordener Albtraum. Diesen Traum hatte er schon oft gehabt: Sein Schatten richtete sich auf und verschlang ihn, hüllte ihn ein, bis nur noch Finsternis übrig blieb. Die einzige Möglichkeit, sich dagegen zu wehren, bestand da - rin, sich selbst in Brand zu setzen und die Dunkelheit zu erleuchten wie eine brennende Fackel - bis er schreiend erwachte.
    Auch andere Kinder hatten gemeint, sie hätten ihn im Traum brennen sehen. Zunächst hatte er geglaubt, sie machten sich über ihn lustig, doch nach einer Weile warfen sie ihm merkwürdige Blicke zu, hörten auf, mit ihm zu reden, und mieden ihn beim Spiel. Auch die Lehrer wurden böse auf ihn. Sie schimpften, verweigerten ihm die Honigtörtchen und meinten, er habe die anderen Kinder dermaßen durcheinandergebracht, dass sie bei den Klassenarbeiten schlecht abschnitten. Sie warfen ihm vor, allen Angst zu machen.
    Und ihm machte das ebenfalls Angst - eine Höllenangst sogar. Dabei war es nur ein Traum. Diese Dunkelheit hier war jedoch kein Traum.
    In Panik versuchte er, der Finsternis zu entkommen, doch sie war überall. Er suchte nach Licht, wo keines war. Selbst dieser Versuch schreckte ihn, doch es war immerhin besser als die drückende Dunkelheit.
    Aus der Schwärze tauchten Lichtpünktchen auf, als habe jemand kraft seiner eigenen Angst materialisierte glühende Nadeln durch ein schwarzes Tuch gestoßen. Er beobachtete, wie die Sternenlandschaft sich ausbreitete und die Dunkelheit zurückdrängte.

    Doch er kannte die Wahrheit. Das waren keine Sterne.
    Pjotr spannte sich an, sein Herz hämmerte wie das eines gefangenen Vogels. Er sah, wie die Sterne heller und im Näherkommen größer wurden. Er wusste, er sollte sich abwenden. Stattdessen riss er die Augen noch weiter auf … während sich gleichzeitig die Dunkelheit in ihm ausdehnte. Auch die Finsternis strebte zum Licht, fuhr heulend aus der dunklen Grube, suchte Nahrung.
    Die Sterne fielen immer schneller herab, zunächst nur einige wenige, dann immer mehr. Aus allen Richtungen schossen sie heran und stürzten auf ihn nieder.
    Er hörte die Schreie und spürte das Hämmern der Herzen. Sie erfüllten ihn mit ihrem Licht. Als der Nachthimmel auf ihn herabstürzte und sein Inneres in Brand setzte, kippte er nach hinten.
    Aus der Ferne hörte er einen warnenden Affenlaut.
    Denn Marta kannte sein Geheimnis.
    Wenn er aus seinen Träumen erwachte, schrie er nicht nur vor Angst - sondern auch vor Erschöpfung.

    Mit den Kindern war etwas schiefgelaufen.
    Als der Strom abgeschaltet war, beobachtete Sawina weiter die Videoübertragung von MK 337. Auch ohne Tonübertragung

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