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Sigma Force 05 - Das Messias-Gen

Titel: Sigma Force 05 - Das Messias-Gen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: James Rollins
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sicher?«
    Sie nickte. »Juri hat erwähnt, Sascha habe einen Zwillingsbruder mit Namen Pjotr. Offenbar hat sie halluziniert.«
    Lisa war unterdessen vor eine Konsole getreten und fuhr die Geräte hoch. Sascha war an ein EKG- und ein EEG-Gerät
angeschlossen, womit die Herz- und die Gehirnaktivität überwacht wurden.
    »Ist das TMS-Implantat aktiv?«, fragte Painter.
    »Nein«, antwortete Lisa. »Malcolm hat das überprüft. Er war eben mal kurz da. Dann wollte er telefonieren. Aber irgendetwas geht da vor. Das EEG zeigt starke Ausschläge im Bereich der seitlichen Ausbuchtung des Schläfenlappens. Besonders stark sind sie an der rechten Seite, wo das Implantat sitzt. Man könnte fast meinen, sie habe einen epileptischen Anfall. Ihr Puls ist hingegen niedrig und der Blutdruck stark abgefallen. Als würde der Körper seine Ressourcen einem einzigen Organ vorbehalten.«
    »Dem Gehirn«, meinte Painter.
    »Genau. Alles andere befindet sich im Schlafmodus.«
    »Aber was hat das zu bedeuten?«
    Lisa schüttelte den Kopf. »Ich habe keine Ahnung. Ich werde noch ein paar Untersuchungen durchführen, aber wenn sie nicht reagiert, fällt mir nur eine Lösung ein.«
    »Und wie sähe die aus?«
    »Obwohl das TMS-Implantat nicht aktiv ist, sind dort die höchsten EEG-Ausschläge zu verzeichnen. Ich kann mich des Verdachts nicht erwehren, dass die Neuro-Elektroden für Saschas Zustand zumindest mitverantwortlich sind. Die Gehirnaktivität ist in diesem Bereich erschreckend hoch - ganz so, als dienten die Elektroden als Blitzableiter. Wenn ich die Aktivität nicht dämpfen kann, besteht die Gefahr, dass ihr Gehirn durchbrennt.«
    Kat erbleichte. »Du hast gemeint, es gäbe eine Lösung.«
    Lisa seufzte; sie sah gar nicht glücklich aus. »Wir könnten gezwungen sein, das Implantat zu entfernen. Malcolm telefoniert gerade mit einem Neurochirurgen von der George Washington University.«
    Painter ging zu ihr und legte ihr den Arm um die Schulter.
Er wusste, wie viel das Kind ihr bedeutete. Viele Menschen hatten ihr Leben gelassen, um Sascha zu schützen. Wenn sie sie jetzt verlören …
    »Wir werden alles tun, was in unserer Macht steht«, versprach Painter.
    Kat nickte.
    Painters Pager piepste. Er löste den Arm von Kat und las die Nummer des Anrufers ab. Die russische Botschaft. Diesen Anruf musste er entgegennehmen. Gray würde in wenigen Minuten in Tscheljabinsk landen.
    Als er hochschaute, winkte Lisa ihn mit müdem Lächeln aus dem Raum. »Ich ruf dich an, sobald sich ihr Zustand ändert.«
    Er wandte sich zur Tür - dann kam ihm etwas in den Sinn, das er bislang beiseitegeschoben hatte. Er blickte Kat an.
    »Sie haben vor einer Weile eine Bemerkung gemacht«, sagte er. »Ich bin mir nicht sicher, ob ich mich da verhört habe.«
    Kat erwiderte seinen Blick.
    »Was haben Sie damit gemeint, als Sie sagten, Monk sei am Leben?«

12:20 Südural
    MONK SCHLICH IM Stockdunklen am Zug entlang. Mit dem Armstummel tastete er sich an den Wagen vorbei. Während er so über Schwellen und größere Steine stolperte, arbeitete er sich vom Führerhaus nach hinten vor.
    In dem Moment, als Monk aus dem Führerhaus geklettert war, hatte Pjotr aufgehört zu schreien. Er war unvermittelt verstummt. Die Stille war noch schlimmer, denn sie war
ebenso undurchdringlich wie die Dunkelheit. Monk klopfte das Herz bis zum Hals.
    Am nächsten Güterwagen angelangt, zog er sich am Rand hoch und rief: »Pjotr?«
    Seine Stimme klang ungewöhnlich laut und hallte im Tunnel wider. Doch er wusste weder, wo der Junge steckte, noch kannte er den Grund, weshalb er überhaupt mitgefahren war. Es blieb ihm nichts anderes übrig, als sich systematisch nach hinten vorzuarbeiten.
    Monk ließ sich wieder auf den Boden hinab und ging zum nächsten Wagen weiter.
    Da packte etwas seine Hand.
    Monk schrie vor Schreck auf. Warme, ledrige Finger schlangen sich um seine Hand. Unwillkürlich riss er den Arm zurück, doch die Finger ließen nicht locker. Ein leiser Laut war zu vernehmen.
    »Marta!« Monk ließ sich fallen und umarmte sie ungelenk in der Dunkelheit.
    Sie erwiderte seine Umarmung, schmiegte den Kopf an seine Wange und schnaufte vor Erleichterung. Sie zitterte am ganzen Leib. An seiner Brust spürte er ihren hämmernden Herzschlag. Dann löste sie sich aus der Umarmung, jedoch ohne seine Hand loszulassen. Mit sanfter Gewalt zog sie ihn mit sich.
    Monk richtete sich auf und ließ sich von ihr führen. Er konnte sich denken, wohin sie ihn brachte. Zu Pjotr. Nach ein

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