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Sigma Force 05 - Das Messias-Gen

Titel: Sigma Force 05 - Das Messias-Gen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: James Rollins
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geschmeidig und trittsicher wie ein junger Rehbock. Als er mit abgestreckten Armen über den schlüpfrigen Baumstamm balancierte, war sein Gesicht jedoch angstverzerrt.
    »Ich hab’s geschafft!«, sagte er. Schwer atmend sprang er ab und landete neben Monk. »Ich hab dein Nachthemd zu dem Bach im anderen Tal geschleift.«

    »Und ins Wasser geworfen?«
    »Hinter dem Biberdamm. Wie du gesagt hast.«
    Monk nickte anerkennend. Das Nachthemd war mit Blut und Schweiß getränkt. Eines der Kinder hatte es mitgenommen, nachdem er sich umgezogen hatte. Das war sehr umsichtig gewesen. Hätte er es liegen lassen, hätten die Verfolger gewusst, dass er sich umgezogen hatte.
    Jetzt diente ihnen das Nachthemd dazu, eine falsche Fährte zu legen. Zuvor hatte er sich damit noch den Schweiß von Stirn und Armen abgewischt. Mit den Kindern und der Schimpansin hatte er das Gleiche getan. Je stärker der Geruch, desto besser. Er würde die Verfolger hoffentlich in die falsche Richtung locken.
    »Hilf mir mal«, sagte Monk zu Konstantin und bückte sich auf den Baum hinunter, auf dem sie den Wasserlauf überquert hatten.
    Mit vereinten Kräften schaukelten sie den Stamm hin und her, bekamen ihn aber nicht los. Da vernahm er ein Schnaufen an seiner Wange. Marta stemmte sich mit der Schulter gegen den Stamm. Schon beim ersten Versuch wälzte die Schimpansin den Baum in den Fluss. Sie war kräftig. Mit einem lauten Platschen stürzte er ins Wasser, schaukelte auf und ab und wurde von der Strömung mitgerissen. Monk beobachtete, wie er forttrieb. Je besser sie ihre Fährte verschleierten, desto größer ihre Chancen.
    Zufrieden setzte er sich in Bewegung.
    Konstantin hielt gut mit, doch Kiska und Pjotr waren am Ende ihrer Kräfte. Der Weg war steil. Monk und Marta halfen den kleineren Kindern und trugen sie über die beschwerlicheren Abschnitte. Schließlich hatten sie die Anhöhe erreicht. Vor ihnen lagen weitere Hügel, die meisten bewaldet und mit ein paar Wiesen gesprenkelt. Zur Linken, nicht weit entfernt, lag ein großer, silbrig funkelnder See.

    Monk wandte sich in diese Richtung. An einem solchen See mussten Menschen leben, die ihnen helfen könnten.
    Konstantin fasste ihn beim Ellbogen. »Dorthin dürfen wir nicht gehen. Dort wartet der Tod.« Mit der anderen Hand berührte er die Spange, die er am Gürtel befestigt hatte, den Strahlenmonitor.
    In der grünen Umgebung hatte Monk die Gefahr ganz vergessen gehabt. Er drehte den Monitor hoch. Die Oberfläche war weiß und sollte sich entsprechend der Strahlendosis rosa, rot, dunkelrot und schließlich schwarz färben. So ähnlich wie das Stäbchen beim Schwangerschaftstest …
    Erinnerungen blitzten vor seinem inneren Auge auf.
    Lachende blaue Augen, winzige Fingernägel …
    Dann wieder nichts.
    Ihm pochte der Schädel. Durch die Wollmütze hindurch betastete er die feine Narbe. Konstantin kniff die Augen zusammen und beobachtete ihn besorgt.
    Kiska, die Konstantins Schwester war, wie Monk inzwischen erfahren hatte, schlang die Arme um den Bauch. »Ich hab Hunger«, wisperte sie, als schämte sie sich ihrer Schwäche.
    Konstantin musterte seine Schwester vorwurfsvoll, doch Monk war bewusst, dass sie alle dringend etwas essen mussten, sonst würden sie zusammenklappen. Nach der panikartigen Flucht brauchten sie etwas Zeit, um sich zu sammeln und das weitere Vorgehen zu planen. Monk blickte zum See hinüber und betastete die Spange.
    Dort wartet der Tod .
    »Wir müssen uns einen Unterschlupf suchen und bald etwas essen«, sagte Monk.
    Er begann den Abstieg zum nächsten Tal. Von einer Abfolge terrassenförmiger Felsleisten stürzte das Wasser in Kaskaden herab. Im Umkreis funkelten mehrere Wasserfälle und Katarakte.
Es roch nach feuchtem Lehm. Auf halber Höhe hatte sich auf dem farnbestandenen Hang unter einem Überhang eine Mulde gebildet. Dorthin führte er die Kinder.
    Sie hockten sich auf den Boden, packten ihre Vorräte aus und reichten Proteinriegel und Wasserflaschen herum.
    Monk durchsuchte seinen Rucksack. Keine Waffen, dafür aber eine topografische Karte. Er breitete sie auf dem Boden aus. Die Beschriftung war kyrillisch. Konstantin, der an einem Erdnussriegel kaute, hockte sich neben ihn. Monk fiel auf, dass die bergige Landschaft mit zahlreichen X markiert war.
    »Bergwerke«, erklärte Konstantin. »Uranminen.« Er fuhr mit dem Finger über die kyrillische Überschrift, dann hob er den Arm und schwenkte ihn herum. »Der Südural. Der Distrikt Tscheljabinsk. Hier gibt

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