Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen

Sigma Force 05 - Das Messias-Gen

Titel: Sigma Force 05 - Das Messias-Gen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: James Rollins
Vom Netzwerk:
haben Sie auf dem Feld gefunden?«
    Abe nickte.
    »Erstaunlich.« Elizabeth hielt die Münze in den Feuerschein. »Die Griechen haben eine Zeit lang über den Punjab geherrscht. Wie die Perser, die Araber, die Mogulen und die Afghanen. Alexander der Große hat in dieser Gegend sogar eine große Schlacht ausgetragen.«
    Gray nahm ebenfalls eine Münze in die Hand. Seine Miene verdüsterte sich. »Schauen Sie sich das mal an, Elizabeth.«
    Sie nahm die Münze entgegen und betrachtete sie. Ihre Hand begann zu zittern. Auf der Münze war ein griechischer Tempel abgebildet. Und zwar nicht irgendein Tempel. Sie starrte die drei Säulen an, die den dunklen Eingang einfassten. Auf der Schwelle war der Buchstabe E eingeprägt.
    »Das ist der Tempel von Delphi«, flüsterte sie.
    »Das scheint die gleiche Münze zu sein wie die, die Ihr Vater aus dem Museum entwendet hat.«
    Elizabeth bemühte sich, das alles zu begreifen, doch sie konnte nicht nachdenken. Es war, als hätte ihr Gehirn einen Kurzschluss gehabt. »Wann … wann haben Sie meinem Vater diese Münzen gezeigt?«
    Abe runzelte die Stirn. »Das weiß ich nicht mehr genau. Ungefähr vor zwei Jahren. Er sagte mir, ich solle sie gut verstecken, aber da er nun mal tot ist und Sie seine Tochter sind …«
    Elizabeth hatte kaum hingehört. Vor zwei Jahren. Um die Zeit herum hatte ihr Vater ihr die Forschungsstelle am Museum
von Delphi verschafft. Sie spürte, dass sie die Münze in Händen hielt, der sie die Anstellung zu verdanken hatte. Da er selbst hier zu beschäftigt gewesen war, hatte ihr Vater gewollt, dass sie das Geheimnis weiterverfolgte. Verärgerung wallte in ihr auf, doch in Gegenwart der freundlichen Dorfbewohner wollte sie sich nichts anmerken lassen. Vielleicht hatte ihr Vater ja nicht weggekonnt, weil er die Einheimischen nicht im Stich lassen wollte.
    Trotzdem hätte er ihr etwas sagen können.
    Es sei denn … Vielleicht hatte er sie ja beschützen wollen?
    Sie schüttelte den Kopf, verwirrt von all den Fragen. Was ging hier vor? Sie suchte auf der anderen Seite der Münze nach Antworten. Dort war ein schwarzes Symbol abgebildet, das anscheinend nicht griechischen Ursprungs war.

    Abe bemerkte ihre Verwirrung. Er zeigte auf die Münze, die er offenbar genau kannte. »Das ist ein Chakra. Ein uraltes Hindu-Symbol.«
    Aber was hat das auf einer griechischen Münze zu suchen? , dachte sie.
    »Darf ich mal sehen?«, sagte Luca. Er ging um den Tisch herum und blickte ihr über die Schulter. Plötzlich versteifte er sich und krampfte die Finger um die Tischplatte. »Dieses … dieses Zeichen. Das ist auch auf der Roma-Fahne abgebildet.«
    »Was?«, sagte Elizabeth.
    Er richtete sich auf, die Stirn nachdenklich in Falten gelegt.
»Das Zeichen wurde deshalb ausgewählt, weil das Sanskritwort Chakra ›Rad‹ bedeutet. Bei uns steht es für das Rad des Zigeunerwagens, ein Symbol unseres Nomadenerbes und gleichzeitig ein Verweis auf unsere indische Herkunft. Allerdings wurde schon immer gemunkelt, das Zeichen habe noch tiefere, ältere Wurzeln.«
    Während die anderen sich über die Bedeutung des Symbols unterhielten, musterte Elizabeth die Münze. Allmählich dämmerte ihr eine Erkenntnis.
    Gray war aufmerksam geworden und beugte sich zu ihr hinüber. »Was haben Sie?«
    Sie erwiderte den Blick seiner stahlblauen Augen, hielt die Münze hoch und zeigte auf die Seite mit dem Tempel. »Kurz nachdem mein Vater die Münze zu sehen bekommen hatte, hat er im Hintergrund die Fäden gezogen, damit ich die Anstellung am Museum von Delphi bekomme.« Sie drehte die Münze um. »Zur gleichen Zeit begann er, die Verbindung der Zigeuner zu Indien zu untersuchen. Zwei Seiten einer Münze, zwei Forschungsstränge.«
    Elizabeth stellte die Münze hochkant. »Aber was liegt dazwischen? Worin besteht die Verbindung?«
    Sie wandte sich Abhi Bhanjee zu. Er hatte ihnen nicht alles gesagt.
    »Wohin wollte mein Vater?«, fragte sie nicht ohne Schärfe.
    Plötzlich ertönte ein Schrei. Ein Mann kam vom Dorfrand her angelaufen. Die Musik verstummte - das Trommeln aber ging weiter, ein dumpfes Dröhnen, das in der Brust spürbar war.
    Gray sprang auf.
    Auch Elizabeth erhob sich verwirrt und blickte zu den Hügeln hinüber. Sie versuchte, den Ursprung des Geräuschs auszumachen, doch es schien von allen Seiten zu kommen. Dann flammten am bedeckten Himmel drei Lichter auf.

    Hubschrauber.
    »Alle in den Wagen!«, befahl Gray.
    Abe rief etwas auf Hindi, brüllte Befehle. Männer und Frauen

Weitere Kostenlose Bücher