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Sigma Force 06 - Das Flammenzeichen

Sigma Force 06 - Das Flammenzeichen

Titel: Sigma Force 06 - Das Flammenzeichen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: James Rollins
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Küchen.

    Gray betrachtete die Karte aus dem neunzehnten Jahrhundert.

    Aus irgendeinem Grund kam er nicht los von dem Bild, doch je mehr er sich konzentrierte, desto unsicherer wurde er. In der vergangenen halben Stunde hatte er sich die wenigen erhaltenen Gebäudeteile der Abtei eingeprägt. Heute standen nur noch ein paar Scheunen, ein paar Mauerabschnitte und ein Laientrakt. Das eigentliche Kloster lag in Ruinen.

    Das Kloster aber – le Grand Cloître – faszinierte Gray am meisten.
    Das Große Kloster lag unmittelbar neben der Stelle, wo sich die alte Abtei befunden hatte. In einer Gruft unter der Kirche war der heilige Malachias bestattet.
    Aber befand sich sein Grab immer noch dort?
    Das war ein weiteres Problem. Rachel zufolge war die Gruft des heiligen Malachias nach der Französischen Revolution von der Bildfläche verschwunden.
    Hatte das etwas zu bedeuten?
    Dieser Gedanke führte Gray zu einer Frage, die ihn schon seit einer ganzen Weile beschäftigte.
    »Weshalb hat Napoleon die Abtei in eine Strafanstalt umgewandelt? «
    Wallace war inzwischen zurückgekommen und hatte die Frage gehört. »Das war keineswegs unüblich«, sagte er und nahm Platz. »Viele alte Abteien aus dem Mittelalter wurden in Strafvollzugsanstalten umgewandelt. Mit ihren dicken Mauern, Türmen und den Klosterzellen waren sie ideal dafür geeignet. «
    »Aber Napoleon hat sich ausgerechnet diese Abtei ausgesucht. Und zwar als Einzige. Könnte es nicht sein, dass er dabei im Sinn hatte, etwas zu schützen?«
    Wallace fuhr sich nachdenklich über die Unterlippe. »Napoleon war die Schlüsselfigur des Zeitalters der Aufklärung. Er war ein großer Anhänger der modernen Wissenschaft, begeisterte sich aber auch für das alte Wissen. Bei seinem verhängnisvollen Ägyptenfeldzug hatte er eine Menge Gelehrte dabei, welche die archäologischen Schätze erforschten. Sollte er tatsächlich Kenntnis von geheimem Wissen gehabt haben, das in der Abtei verborgen war, wäre ihm durchaus zuzutrauen, dass er es schützen wollte. Gerade dann, wenn davon eine Bedrohung für sein Reich hätte ausgehen können.«

    »Wie zum Beispiel von dem Fluch.« Gray musste an das hervorgehobene Wort im Domesday Book denken.
    »Verwüstet.«
    Hatte irgendetwas Napoleon eine solche Angst gemacht, dass er es unter allen Umständen unter Verschluss halten wollte?
    Gray konnte das nur hoffen. Wenn der Doomsday-Schlüssel in der Gruft des heiligen Malachias versteckt worden war, konnte es durchaus sein, dass er sich immer noch dort befand.
    Für einen Irrtum hatte Rachel keine Zeit mehr.
    In den vergangenen Stunden hatte sie Fieber bekommen. Ihre Stirn glühte, und sie fröstelte immer wieder. Im Moment trug sie einen hochgeschlossenen Pullover.
    Sie durften sich keinen Fehler erlauben.
    Gray sah auf die Uhr. In einer Stunde wollten sie sich mit Seichan und Kowalski treffen. Die beiden waren zum Gefängnis gefahren, um es auszukundschaften und nach Schwachstellen zu suchen. Seichan hatte die Aufgabe, ihnen Zugang zum Hochsicherheitsgefängnis zu verschaffen. Beim Aufbruch stand ihr die Skepsis ins Gesicht geschrieben.
    Rachel schaute von ihrem Buch hoch. Ihre Wangen waren wächsern, ihre Augen gerötet und verschwollen. »Ich hab nichts Neues mehr gefunden«, erklärte sie niedergeschlagen. »Ich habe die Lebensgeschichte des heiligen Malachias gelesen, angefangen von seiner Geburt bis zum Tod. Weshalb er als irischer Erzbischof in Frankreich bestattet wurde, ist mir immer noch unklar. Abgesehen davon, dass er eng mit Bernhard befreundet war. Hier steht, dass Malachias sogar mit Bernhard zusammen in Clairvaux bestattet wurde.«
    »Aber befinden sich ihre Überreste noch immer dort?«, fragte Gray.
    »Im Buch findet sich kein Hinweis darauf, dass ihre sterblichen Überreste jemals umgebettet worden wären. Allerdings
decken die vorliegenden Daten nur den Zeitraum bis zur Französischen Revolution ab.«
    Gray wandte sich an Wallace. »Was ist mit dem heiligen Bernhard? Haben Sie über den Mann oder die Abteigründung etwas Nützliches herausgefunden?«
    »Mehrere Dinge. Bernhard hatte enge Verbindungen zu den Tempelrittern. Er hat sogar die Regeln des Templerordens verfasst und war maßgeblich an dessen Anerkennung durch die Kirche beteiligt. Außerdem hat er den zweiten Kreuzzug in die Wege geleitet.«
    Gray ließ sich das Gehörte durch den Kopf gehen. Die Tempelritter galten als Bewahrer zahlreicher Geheimnisse. Waren sie einem dieser Geheimnisse auf der

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