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Sigma Force 06 - Das Flammenzeichen

Sigma Force 06 - Das Flammenzeichen

Titel: Sigma Force 06 - Das Flammenzeichen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: James Rollins
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eines heiligen Steinkreises.«
    Rachel ließ die Kamera sinken. »Was?«
    Gray schwenkte den Arm. »Die Säulen entsprechen den Menhiren im Torfmoor«, sagte er und mit wachsender Erregung. »Wir stehen inmitten der christlichen Version eines Steinkreises. «
    Gray ging zu den Säulen und eilte daran entlang. Errichtet aus großen, gelbbraunen Sandsteinblöcken, wog jede Säule mehrere Tonnen, genau wie die Blaustein-Menhire Englands.
    Bei der vierten Säule wurde er fündig. Das Zeichen war nur undeutlich zu erkennen, kaum mehr als ein in die Sandsteinoberfläche eingeprägter Schemen. Er fuhr mit den Fingern über den Kreis und das Kreuz.

    »Das ist das Zeichen.«
    Die Fremdenführerin war aufmerksam geworden und trat neben ihn. » Magnifique . Sie haben eines der Weihekreuze entdeckt. «
    Gray blickte sie an.

    »Im Mittelalter weihte man eine Kirche beziehungsweise das Kirchengelände mit solchen Symbolen. Im Unterschied zum Kruzifix, welches das Leiden Christi symbolisiert, stehen die Kreise für die Apostel. Heilige Orte wurden häufig damit geschmückt. Es waren immer …«
    »Zwölf«, kam Gray ihr zuvor. Er dachte an den Steinkreis im Torfmoor. Dort hatten ebenfalls zwölf Steine gestanden.
    »Das stimmt. Sie symbolisieren den Segen der zwölf Apostel.«
    Vielleicht reicht ihre Bedeutung ja noch viel weiter in die Vergangenheit zurück , setzte er im Stillen hinzu.
    Gray trat in den überdachten Kreuzgang. Er wollte auch noch die andere Seite der Säulen in Augenschein nehmen. Die Menhire in England waren an der Rückseite mit Spiralen verziert gewesen.
    Er schritt die Säulen ab. Die anderen schlossen sich ihm an. An der Innenseite konnte er keine Verzierungen erkennen. Als sie wieder am Ausgangspunkt angelangt waren, hatte sich seine Erregung verflüchtigt. Vielleicht hatte er sich ja geirrt und las zu viel in die Symbole hinein.
    Die Französin hatte bemerkt, dass er aufmerksam suchte. »Dann haben Sie also von der hiesigen Legende gehört«, sagte sie mit leichtem Tadel. »Ich glaube, dieses Mysterium ist mit ein Grund, weshalb der Kreuzgang noch so gut erhalten ist.«
    Wallace wischte sich mit einem Taschentuch den Schweiß von der Stirn. »Von welchem Mysterium sprechen Sie, werte Dame?«
    Die Frau lächelte zum ersten Mal, offenbar ganz bezaubert von dem alten Professor. Wallace war ihr bislang nicht von der Seite gewichen und hatte zahlreiche Fragen gestellt, was ihr vermutlich schmeichelte.
    »Diese Legende erzählt man sich nur in dieser Gegend. Sie wird von Generation zu Generation weitergereicht. Aber ich muss zugeben, seltsam ist es schon.«

    Wallace lächelte sie aufmunternd an.
    Die Frau deutete auf den Hof. »Wie ich schon sagte, war es üblich, eine Kirche mit zwölf Weihekreuzen auszustatten. Hier sind es jedoch nur elf .«
    Gray ging überrascht in den Garten hinaus. Er ärgerte sich, dass er nicht gründlich genug gewesen war. Er hatte einfach nicht daran gedacht, die Kreuze zu zählen, sondern war stillschweigend davon ausgegangen, dass es zwölf wären.
    »Der Legende nach behütet das zwölfte Weihekreuz der Abtei Clairvaux einen großen Schatz. Die Menschen suchen seit Jahrhunderten danach, durchwühlen den Boden, suchen in den umliegenden Scheunen. Aber das ist eben nur eine haltlose Legende. Une absurdité . Wahrscheinlich wurde das zwölfte Kreuz in der Abtei angebracht, um die Weihung zu vervollständigen. «
    Vielleicht ist das Verbindungsglied ja immer noch erhalten , dachte Gray.
    Die Fremdenführerin sah auf die Uhr. »Es tut mir leid, aber wir müssen die Besichtigung nun abschließen. Wenn Sie morgen wiederkommen, könnte ich Ihnen noch mehr zeigen.«
    Das Angebot war direkt an Wallace Boyle gerichtet.
    »Oh, wir kommen bestimmt wieder«, versicherte er ihr.
    Gray wollte wissen, ob Seichan ebenfalls davon ausging, dass sie wiederkommen würden. Sie war neben ihn getreten. Gegen Ende des Rundgangs hatte ihre Anspannung merklich zugenommen.
    Ehe er sie fragen konnte, gellte auf einmal eine durchdringende Sirene. Alle blickten sich um. Was war da los?
    Der bewaffnete Wachposten kam näher. Rachel musterte die Fremdenführerin; vielleicht gab es ja auch eine ganz einfache Erklärung.
    »Wir müssen in Deckung gehen«, flüsterte Seichan Gray ins Ohr. Ihr Tonfall war eindringlich, trotzdem wirkte sie beinahe
erleichtert, so als hätte sie die ganze Zeit darauf gewartet, dass etwas passierte.
    »Was ist los?«
    Ehe sie antworten konnte, setzte ein neues Geräusch ein, ein tiefes

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